In Bösingen fand das Wett- und Expertisenblasen der Westschweizer Alphornvereinigung statt. Auch die Fahnenschwinger nutzten die Gelegenheit, einer Jury ihre Darbietung zu zeigen und so eine wertvolle Rückmeldung für das Westschweizer Jodlerfest zu erhalten.
Das Wett- und Expertisenblasen der Westschweizer Alphornvereinigung könnte in der Feinschmeckerwelt mit einem Hors d’oeuvre verglichen werden. Ein kleiner Gruss aus der Küche des grossen Jodlerfests, das vom 8. bis zum 10. Juli in Bösingen über die Bühne gehen wird.
26 Kleinformationen oder Solisten hatten die Gelegenheit genutzt und ihren Vortrag ein erstes Mal einer Jury präsentiert. Gekommen waren Alphornbläser aus der ganzen Westschweiz und insbesondere aus Deutschfreiburg. So zum Beispiel die Sechstklässlerin Ronja. Sie spielt seit der ersten Klasse Alphorn und tritt mit der Formation Di junge Tütschfrybùùrger auf. «Ich habe ein gutes Gefühl», freute sie sich nach dem Auftritt vor der Jury.
Auch Fahnenschwinger
Während die Alphornbläser ihre Vorträge draussen auf dem Sportplatz abhielten, gehörte die Turnhalle den Fahnenschwingern. Isaline Wyssenbach aus Chermignon ist eine der wenigen Frauen, die das Fahnenschwingen betreibt. «Fahnenschwingen war für Frauen aufgrund der Kleidervorschriften lange Zeit nicht möglich», erklärte Wyssenbach in Bösingen. Erst seitdem es ihnen möglich sei, Hosen zu tragen, gebe es auch Fahnenschwingerinnen.
Isaline Wyssenbach strahlte nach ihrem Auftritt vor der Jury. «Ich denke, es ist gut gelaufen.» Für sie steht einiges auf dem Spiel. Der Auftritt am Westschweizer Jodlerfest ist gleichzeitig das Zulassungsticket für die Teilnahme am Eidgenössischen Jodlerfest. Sie sagt:
Ich wäre die erste Frau, die an einem Eidgenössischen auftritt.
Alphornbläser und Fahnenschwinger nutzten die Gelegenheit, einer Jury ihre Darbietung zu zeigen. Hier zwei Darbietungen im Video:
Die Jodler werden kommen
Christine Bulliard-Marbach, Co-Präsidentin des Organisationskomitees, freute sich am Sonntag, dass das Fest schon bald stattfinden wird. Die Jodlerfeste der fünf Unterverbände finden im Dreijahresrhythmus statt. Nach der Ausgabe 2018 in Yverdon hätte das Westschweizer Jodlerfest in Bösingen bereits 2021 durchgeführt werden sollen, wurde aber wegen Corona verschoben. «Nun sind wir aber bereit und hoffen, dass es auch die Zuschauer schätzen und zahlreich nach Bösingen kommen werden», so Bulliard-Marbach. «Schätzen wir vorsichtig, so rechnen wir mit 20’000 Besuchern», meinte Armin Zollet vom OK.
Mit den rund 1200 Anmeldungen zeigten sich die Organisatoren und auch der Jodlerverband auf jeden Fall zufrieden, auch wenn es weniger als in Vorjahren seien. «Die Beteiligung ist wirklich sehr gut, bedenkt man die Corona-Situation», schätzte Antje Burri, Vorstandsmitglied des Westschweizer Jodlerverbandes. Corona habe noch eine andere Auswirkung, bemerkte Armin Zollet. «Normalerweise braucht es eine bestimmte Bewertung am Westschweizer Jodlerfest, um sich für das Eidgenössische zu qualifizieren. Dieses Jahr wurde die Regel aber aufgehoben.» Somit können sich all jene, die 2022 am Unterverbandsfest teilnehmen, nächstes Jahr für das Eidgenössische Jodlerfest in Zug anmelden.
Vorschau
Bösingen steht drei Tage im Zeichen der Folklore
Das Westschweizer Jodlerfest wird vom 8. bis 10. Juli unter dem Motto «Chùm cho ggùgge» über die Bühne gehen. Am Freitagnachmittag und Samstag werden die Wettvorträge in den Sparten Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen stattfinden. Offiziell wird das Fest am Freitagabend um 19 Uhr eröffnet, und am Sonntagnachmittag wird ein Umzug zum Thema «Brauch und Traditionen» organisiert, an dem es rund 30 Sujets zu bewundern gibt. Die Trägerschaft des Jodlerfests besteht aus der Folkloreformation ûbere Schûffenesee, dem Jodlerklub Cordast und dem Jodlerklub Edelweiss Flamatt. cb
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