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In den Ehealltag statt in den Tod

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Sie sind das bekannteste Liebespaar der Weltliteratur: Romeo und Julia. Unsterblich geworden sind sie nicht zuletzt durch ihren tragischen frühen Tod, von Shakespeare meisterhaft in Szene gesetzt. Doch was wäre, wenn Romeo und Julia überlebt hätten, eine Familie gegründet hätten und 29 Jahre später immer noch in Verona lebten? Diese Frage hat sich der israelische Satiriker Ephraim Kishon in seinem 1973 uraufgeführten Stück «Es war die Lerche» gestellt. Schonungslos zeigt er darin auf, dass auch an einem Romeo und seiner Julia die Jahre und der Ehealltag nicht unbemerkt vorübergehen. Jugend und Schönheit sind vergangen, dafür muss das Paar seinen Lebensunterhalt verdienen, den Haushalt schmeissen und sich mit einer pubertierenden Tochter herumschlagen.

Romeo und Julia im Doppel

Am Freitag feiert die Deutschfreiburgische Theatergruppe (DFTG) mit «Es war die Lerche» im Kellerpoche in Freiburg Premiere. Regie führt Stephanie Aebischer, die zum ersten Mal mit der DFTG zusammenarbeitet. Die gebürtige Aargauerin, die in Zürich lebt und mit einem Schmittner verheiratet ist, sagt, was sie an dem Stück gereizt hat: «Es hat unheimlich viele Facetten und Spitzfindigkeiten, die sich zum Teil erst beim Spielen herauskristallisieren. Und jeder, der schon einmal eine längere Beziehung geführt hat, wird sich darin wiedererkennen.» Karin Benninger, die die Rolle der Julia spielt, bestätigt das. «Ich blicke auf fünfzehn Jahre Ehe zurück und sehe viel von unserem Alltag im Stück», so die Mutter von vier Kindern. Die 34-Jährige spielt zum ersten Mal überhaupt Theater. Die Lebensnähe des Stücks habe ihr geholfen, sagt sie: «Ich habe bald gemerkt, dass ich ich selber sein muss, um glaubwürdig zu sein.»

Eine weitere Hilfe besteht darin, dass Karin Benninger als Julia nicht alleine auf der Bühne steht: Sie teilt sich die Rolle mit der gleichaltrigen Sabine Geiger, die schon eine reiche Theatererfahrung hat. Regisseurin Stephanie Aebischer erklärt, wie es zu der doppelten Julia–und übrigens auch zu einem doppelten Romeo–gekommen ist: Einerseits habe sie mehr Schauspieler zur Verfügung gehabt als Rollen (das Original ist für nur drei Spieler geschrieben). Und andererseits seien die beiden Hauptrollen so umfangreich, dass niemand sie ganz habe spielen wollen. Sie zu teilen sei zwar eine Herausforderung, aber auch eine Bereicherung. Die zwei Julias und zwei Romeos könnten sich gegenseitig unterstützen. «Und wir zeigen, dass es am Ende keine Rolle spielt, wer auf der Bühne steht–so wie die erzählten Geschichten im Leben jedem und jeder passieren können.»

Die geteilte Rolle war auch für Sabine Geiger eine neue Erfahrung: «Anfangs war es schwierig, aber dann sind wir immer enger zusammengewachsen.» Dies sei auch für das Gruppengefühl des ganzen Ensembles gut gewesen.

Ehrlich mit sich selber

Regisseurin Aebischer habe viel dazu beigetragen, die Gruppe zu einen, findet Bernhard Wolfer, der den Pater Lorenzo spielt. Das Stück habe sie zusammen mit dem Ensemble entwickelt. Für sie sei das zentral, bestätigt Stephanie Aebischer: «Ich lebe von dem, was die Schauspieler mir anbieten, von ihren Persönlichkeiten und ihren Ideen.»

Dabei sei etwas vom Wichtigsten, dass man auf der Bühne ehrlich mit sich selber sei. Nur wer in seiner Rolle einen Teil von sich selber finde, könne diese authentisch spielen. Da mag es hilfreich sein, wenn ein Stück so sehr aus dem Leben gegriffen ist wie Kishons «Es war die Lerche».

Kellerpoche, Samaritergasse 3, Freiburg. Premiere: Fr., 15. November, 20.15 Uhr. Weitere Aufführungen: 16., 22., 23., 24., 29. und 30.11. sowie 1., 5., 6., 7. und 8. 12. Do., Fr. und Sa. 20.15 Uhr; So. 17 Uhr. Reservation beim Tourismusbüro Freiburg (026 350 11 00). Infos: www.dftg.ch.

«Jeder, der schon eine längere Beziehung geführt hat, erkennt sich in dem Stück wieder.»

Stephanie Aebischer

Regisseurin

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