Bis Ende Jahr werden der neue Verwaltungsrat und die Direktion des Freiburger Spitals (HFR) ihre neue Strategie vorstellen. Die Aussicht, an dieser Strategie mitzuarbeiten und dringend notwendige Veränderungen mitzugestalten, hat auch Ronald Vonlanthen ans HFR gelockt. Der Sensler ist seit Anfang Mai Medizinischer Direktor am Freiburger Spital. Zuvor war das Amt interimistisch durch Chefärzte besetzt. Diese führten diese Aufgabe im Nebenamt aus, was zu einem Reformstau geführt habe, so Vonlanthen. Er sei jetzt daran, in der Direktion eine Führungsstruktur aufzubauen.
Wie Vonlanthen im Gespräch mit den FN sagt, habe er sich in den ersten fünf Monaten in zahlreichen Gesprächen ein Bild vom HFR gemacht. Dabei erkannte er, dass das Spital auf verschiedenen Ebenen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. «Unser Hauptproblem ist Folgendes: Breite Kreise im Kanton sind sich nicht bewusst, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren um die Existenz eines kantonalen Spitals geht.» Es sei nur eine Frage der Zeit, bis ein Spital dieser Grösse schliessen müsse. «Wir wollen nicht die Ersten sein», so Vonlanthen. Man könne nicht mehr über einzelne Standorte reden, wenn es doch um das Spital als Ganzes gehe.
Vonlanthen sei überrascht gewesen, welches Echo die vorübergehende Schliessung der Akutgeriatrie in Merlach ausgelöst hat. Er sagt aber: «Ähnliche Massnahmen wird es in Zukunft auch an anderen Standorten geben. Wenn unsere Vision und Strategie klar ist, werden sich viele Diskussionen erübrigen.» Freiburg sei mit den beiden Sprachen ein Spezialfall, aber: «Dem Rest des Landes ist das egal.» Andere Kantone bauen ihre Spitallandschaft um, und der Druck werde steigen. «Je länger wir warten, umso weniger können wir selber bestimmen», sagt Vonlanthen.
Bericht Seite 3
«Wenn unsere Vision und Strategie klar ist, werden sich viele Diskussionen erübrigen.»
Roland Vonlanthen
Medizinischer Direktor HFR
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