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In der ehemaligen Käserei dinieren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab und Helene Soltermann

«Bis heute rufen Leute an, die bei uns eine Fondue-Mischung bestellen wollen», sagt Marco Plaen, Geschäftsführer des Restaurants Käserei in Murten. Das sei zwar lustig, weiterhelfen könne er aber in solchen Fällen nicht. In seiner Küche gibt es weder Fondue noch Raclette. Wo früher Milchprodukte über die Theke gingen, werden heute Cocktails geschlürft, auf der heutigen Terrasse lieferten früher die Bauern ihre Milch an.

Vergangenheit ist präsent

Auf den ersten Blick erinnert nichts daran, dass im heutigen Speiselokal bis vor fünf Jahren Käse und Joghurt produziert wurden. Wer jedoch genauer hinschaut, erkennt durchaus Referenzen an die Vergangenheit: Die Stühle erinnern an Melkschemel, und an der Wand sind Blumenmotive zu erkennen, die man von den «Ankemödeli» kennt. «Wir wollten die Geschichte des Käserei irgendwie erzählen», sagt Plaen. Da aber Käsespezialitäten wie Raclette und Fondue nicht als Angebot vorgesehen waren, habe man sich entschieden, die Vergangenheit in die Architektur des Lokals einfliessen zu lassen. «Wir haben verschiedene Materialien, wie sie auch in der Käserei vorhanden waren, einbezogen», erklärt er. Als Beispiele nennt er die Holz-Wandtäfer, die geflieste Bartheke und die Zinntröge in den Toiletten.

Plaen selber kennt die Käserei noch aus Kindertagen: «Ich war mit meinen Eltern früher zum Einkaufen hier und habe schöne Erinnerungen.» Und auch Kunden hätten oft noch Erinnerungen an die «Chäsi». «Sie rekonstruieren dann oft den Chäslade, wie er früher ausgesehen hat», erzählt Plaen. Den meisten Gästen gefalle es, was aus der früheren Käserei geworden ist.

Vom Chef zum Angestellten

Ein besonderer Gast ist Heinrich Wieland: Bis vor fünf Jahren führte er zusammen mit seiner Frau Annemarie den Käsereibetrieb. 1974 hat er die Stelle in der Käserei Murten angetreten und über 30 Jahre dort gearbeitet. Zuerst habe er das Restaurant schon ein bisschen gemieden, erzählt er. Heute kehrt er ab und zu ein. «Mir gefällt eigentlich ganz gut, was aus der Käserei geworden ist», sagt Wieland. Aus etwas Altem sei etwas Neues entstanden. Der 60-jährige Käsermeister hat seinen Job nicht freiwillig an den Nagel gehängt, vielmehr hat ihn eine Rückenoperation dazu gezwungen. Es sei eine schwierige Zeit gewesen, sagt Wieland heute, und seine Frau Annemarie fügt an: «Manchmal hat er schon ?längi Ziti? nach der Käserei. Aber aus gesundheitlicher Sicht war es die richtige Entscheidung, aufzuhören.»

Die Schliessung ihrer «Chäsi» hat bei Wielands tatsächlich viel verändert. Heute wohnt das Ehepaar in einem Einfamilienhäuschen in Murten. Bis vor fünf Jahren arbeitete die Familie nicht nur, sondern wohnte auch in der Käserei im Stedtli. Wieland war während 30 Jahre sein eigener Chef, heute ist er Angestellter bei Dia med in Cressier. Die Arbeit als Käser war «schön und interessant», erzählt Wieland. Der Beruf sei sein Traumberuf gewesen, obschon es auch strenge Zeiten gegeben habe: Morgens und abends lieferten die Bauern ihre Milch an, am Morgen stand er vielmals bereits um halb vier in der Käserei. Seine Frau Annemarie half mit, wo Not am Mann war – zum Beispiel im Käsereiladen, in dem Wielands frische Milch, Joghurt und Käse verkauften. Neben den vier Kindern wohnten lange auch die Angestellten in der Käserei, für die Annemarie Wieland kochen und haushalten musste.

Eine Menge freie Zeit

Obschon Wielands ihre Käserei ab und zu vermissen, bringt ihnen das neue Leben auch Vorteile. «Früher haben wir sieben Tage in der Woche gearbeitet», erzählt Heinrich Wieland. Seit er bei Diamed angestellt ist, hat er jedes Wochenende frei, und auch die jährlich garantierten sechs Wochen Ferien sind im Leben der Wielands eine Neuheit. «Wir mussten zuerst darüber reden, was wir mit unserer vielen freien Zeit überhaupt anstellen wollten», sagt Wieland. Es sei ungewohnt gewesen, so viel Freizeit zu haben. «Doch heute geniessen wir die freien Wochenenden, und auch in den Ferien wird uns nie langweilig.»

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