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«In der Luftfahrt wird ein Wachstum erwartet»

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«In der Luftfahrt wird ein Wachstum erwartet»

Berufspilot Peter Fasler und Rita Fasler-Hofmann, Flight Attendant, über ihre Arbeit bei der «Swiss»
Vor vier Jahren bildete die Pilotenschule der Swissair in Kloten jährlich bis 120 junge Pilotinnen und Piloten aus. Bei der «Swiss AviationTraining» sind es heute noch knapp 30. Der Berufspilot Peter Fasler und Rita Fasler-Hofmann, Flight Attendant aus Düdingen, erzählen über die veränderten Arbeitsbedingungen bei der «Swiss».

Von IRMGARD LEHMANN

Peter Fasler ist ein leidenschaftlicher Pilot. Einer, der bereits in jungen Jahren vom Virus «Fliegerei» befallen wurde. Mit etwa fünf Jahren habe ihn seine ältere Schwester zum ersten Mal mit nach Kloten genommen. Und von da an wars um ihn geschehen, erzählt der 40-Jährige.

Doch in seinem Umfeld – im aargauischen Fricktal – habe er dafür vorerst kaum Gehör gefunden. Eltern und Lehrer pochten auf eine Berufslehre. So entschloss sich Fasler für eine Lehre als Maschinenmechaniker bei BBC. «Bereits in der ersten Woche wusste ich, dass dies nichts für mich ist. Pilot wollte ich werden», erinnert sich Fasler. Um sich die Segel-Flugstunden doch noch leisten zu können, habe er jeden Rappen zusammengekratzt. Jede freie Minute verbrachte er auf dem nah gelegenen Flugplatz.

Seit 17 Jahren Linienpilot

Peter Fasler holte auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nach und liess sich bei der Swissair zum Piloten ausbilden. Seit 17 Jahren ist er nun Linienpilot und nach wie vor von seinem Beruf begeistert: «Ich kann fliegen, schätze die unregelmässigen Arbeitszeiten und sehe etwas von der Welt. Was will man mehr?»

Heute steuert Peter Fasler die Airbusse A330 und A340 und fliegt vor allem Langstrecken.

Kleinere Flotte und tiefere Löhne

Seit dem Grounding im Oktober 2001 hat sich in Zürich einiges geändert. Auf der Lang- und Mittelstreckenflotte wurde von 1200 Piloten auf 750 reduziert; bei der Kurzstreckenflotte (ehemalige Crossair) sogar von 1000 auf 500. «Die Löhne der Piloten und die Pensionsgelder sind deutlich gekürzt worden», bemerkt Peter Fasler.

Bis ins Jahr 2007 wird die Deutsche Lufthansa über das gesamte Aktienkapital der Swiss verfügen: «Bis dahin haben wir Zeit unsere Rentabilität unter Beweis zu stellen», betont der Pilot. Trotz des grossen Konkurrenzdrucks und tiefen Ticketpreisen ist Fasler zuversichtlich: «Die Qualität stimmt und die Langstreckenflüge sind bestens ausgelastet.»

Pilotengrundausbildung kostet
rund 120 000 Franken

Peter Fasler arbeitet je hälftig als Pilot der Swiss und als Schulleiter an der «Swiss Aviation Training».

Die Schule ist aus der Flugschule des Bundes (SLS) hervorgegangen und ist heute eine private Firma. Mit dem «Sinkflug der Swissair» sei vorübergehend auch das Interesse an der Berufsfliegerei in der Schweiz stark zurückgegangen, bedauert Fasler: «Früher bildeten wir pro Jahr etwa 120 Piloten aus, heute sind es noch knapp 30.»
Grund des frappanten Rückgangs ist das beschränkte Angebot an Arbeitsplätzen. In naher Zukunft werde in der Luftfahrt allerdings ein grosses Wachstum erwartet, bemerkt Fasler. «Die Zahl der jungen Interessenten für eine Linienpilotenkarriere nimmt bereits wieder deutlich zu. Aufgrund der Ausbildungszeit ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt für den Einstieg.»

Neben der Swiss gibt es in Europa zahlreiche Airlines. Dank EU-Personenfreizügigkeit und den einheitlichen Lizenzen können sich die jungen Piloten auch im Ausland bewerben.

16 Monate Vollzeitausbildung

16 Monate Vollzeitausbildung inklusive Airbus-Simulator kosten an der «Swiss Aviation Trainung» in Kloten rund 120 000 Franken. Noch bis 1996 hat der Bund die Kosten übernommen. Heute müssen die Schüler diese selber finanzieren – sofern sie nicht über die Schweizer Luftwaffe die Ausbildung antreten (siehe Kasten).

Linienpilotenlizenz setzt
200 Flugstunden voraus

In Kloten stehen acht Simulatoren, wovon jeder rund 10 Millionen Franken kostet. «Eine Flugstunde im Simulator kostet ab 1000 Franken», sagt der Fluglehrer. «Bevor die Schüler ihre Linienpilotenlizenz erhalten, müssen sie unter Aufsicht der Fluglehrer rund 200 Flugstunden und die vom Gesetzgeber geforderten Theoriestunden absolviert haben (integrierter Kurs). Danach beginnt die eigentliche Ausbildung zum Linien- oder Militärpiloten.»

Infos: www.swiss-aviation-training.com
Krisenmanagement

«70 Prozent der Unfälle basieren auf menschlichem Versagen», sagt der Schulleiter Peter Fasler. Und dieses wiederum hänge oft mit fehlender Kommunikation und mangelhaftem Teamwork zusammen. «In den Cockpits der Fluggesellschaften herrschte jahrzehntelang ein grosses hierarchisches Gefälle.»

In den 90er-Jahren hatte die Swissair diesen Schwachpunkt aufgegriffen. Piloten, die auch ausgebildete Psychologen waren, entwickelten spezielle «Crew Resource Management»-Programme. Dieses Ausbildungskonzept hat in der Folge auch das Interesse der Spitäler geweckt. «Denn Chirurgen», so Fasler, «können ähnlichen Stresssituationen ausgesetzt sein wie Piloten.» So konnte die «Swiss AviationTraining» auch das Unispital Basel für ihr Ausbildungskonzept «CRM» gewinnen. il
Militärpilot

Junge Männer und Frauen können bei der Schweizer Luftwaffe unter der Institution SPHAIR nach bestandener Eignungsabklärung einen zweiwöchigen «Schnupperlehrgang» mit rund neun Flugstunden absolvieren. Jährlich melden sich mehrere 100 Kandidaten.

Angehende Militärpiloten beginnen heute mit der militärischen Grundausbildung inkl. Offiziersschule, bevor sie bei «Swiss Aviation Training» im Auftrag der Luftwaffe die 16-monatige Vollzeitausbildung zum Berufspiloten absolvieren. Erst danach beginnt die Weiterausbildung zum Militärpiloten. Da die Kosten von der Luftwaffe übernommen werden, müssen sich die angehenden Piloten für acht Jahre verpflichten. il

Infos: www.sphair/ch/pilot

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