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In der Wahlkampf-Kürze lag die Würze

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Autor: Urs Haenni

Norbert Pannatier begleitet den FDP-Kandidaten Jacques Bourgeois schon zum fünften Mal durch eine Wahlkampagne: zweimal war es bei Grossratswahlen, zweimal bei Nationalratswahlen und nun erstmals bei Ständeratswahlen. Pannatier ist in der Freiburger Politik ein unbeschriebenes Blatt. Der Offizier im Solde des VBS hat Bourgeois so kennengelernt: «Meine Frau kannte Bourgeois’ Frau …»

Kandidat wie Kampagnenleiter brauchten für den Wahlkampf eine gute Konstitution. «Der Rhythmus war viel intensiver», so Pannatier. «Die Wahlkampagne hat relativ spät begonnen. Jacques Bourgeois hat sich am 16. Januar zur Kandidatur entschieden. Alles konzentrierte sich auf einen Monat, statt wie sonst auf drei bis vier Monate.»

Als intensiv empfand den Wahlkampf auch der Leiter der SP-Kampagne, Raoul Girard. Er übernahm erstmals das Amt eines Verantwortlichen für einen Wahlkampf auf kantonaler Ebene, fühlte sich aber durch die Erfahrung eigener Kampagnen gut gerüstet für die Aufgabe.

«Gesunde Rivalität»

Die Strategie des Levrat-Lagers basiere auf der Mobilisierung der Basis, so Raoul Girard. «Wir wussten, dass es ein harter Wahlkampf zwischen dem linken und dem rechten Lager werden würde. Aber wir konnten auf viele motivierte Leute zählen, welche die Arbeit auf dem Terrain leisteten. Wir waren uns bewusst, dass eine Niederlage jetzt unsere Erfolge von 2011 schmälern würde.»

In der klaren Ausgangslage Links gegen Rechts sieht Norbert Pannatier einen grossen Unterschied zu den Nationalratswahlen im Herbst, bei denen Bourgeois und Levrat bereits zur Wahl standen. «Der Kandidat präsentiert sich jetzt alleine», so Pannatier. «Aber in einem gewissen Sinne macht es dies für uns fast einfacher, die Ziele zu formulieren. Wir können Bourgeois als Persönlichkeit und Sachpolitiker zeigen, der für den Ständerat sogar besser geeignet ist als für den Nationalrat.»

Doch auch Raoul Girard denkt, dass der SP-Kandidat Levrat seine Vorzüge ins rechte Licht gerückt hat: «Er war auf der Höhe seiner Aufgabe. Ich kenne Levrats Fähigkeiten, und diese konnte er aufzeigen.»

Dass der Wahlkampf zum Teil eine härtere Gangart annahm, stört die beiden Kampagnenleiter nicht sehr. «Einige Voten aus dem SP-Kongress zu Beginn des Wahlkampfes fand ich etwas deplatziert», so Pannatier. «Aber das sind Dinge, die zu einer gesunden Rivalität gehören. Wir haben da nicht überreagiert.»

Raoul Girard erinnert sich ebenfalls, wie im Anschluss an diesen SP-Kongress plötzlich eine Polemik um die Velokilometer von Jacques Bourgeois aufkamen. «Ich finde nicht, dass an diesem Kongress Schlimmes gesagt wurde.»

Austausch bei Debatten

Als korrekt und gesittet empfanden Pannatier wie Girard die Debatten der Kandidaten in Bulle, Freiburg und Düdingen sowie in den Medien. Der FDP-Wahlleiter: «Es gab einen wirklichen Austausch zwischen den Kandidaten. Jede Debatte war inhaltlich anders. Das hing auch mit den jeweiligen Moderatoren zusammen. Die Diskussionen waren sehr lebhaft; die Kandidaten konnten aufeinander eingehen und Sachen richtigstellen.»

Raoul Girard hätte gerne noch ein paar Debatten mehr gehabt. «Wir wollten eigentlich in jedem Bezirk so eine Veranstaltung. Es sind wichtige Wahlen, und da hätte man noch mehr dezentralisieren sollen. Aber die Debatten waren gut. Es war eine richtige Kampagne. Viel mehr hätten wir nicht machen können.»

Levrat (l.) gegen Bourgeois: ein Duell auf Augenhöhe mit einigen Nadelstichen.Bild Corinne Aeberhard

Plakate: Am Strassenrand wurde es schmutzig

Nüchtern und einfach kommen die Wahlplakate entlang der Freiburger Strassen daher. Die Namen Bourgeois und Levrat stechen hervor, die Gesichter treten beim FDP-Kandidaten ganz und beim SP-Rivalen zum Teil in den Hintergrund. Kein Thema auf den Plakaten ist die Parteizugehörigkeit.

FDP-Wahlkampfleiter Norbert Pannatier sagt, man habe für Jacques Bourgeois die gleichen Plakate wie im Herbst aufgestellt, höchstens 40 mehr. «Bourgeois bleibt Bourgeois. Die Linie ist die gleiche wie zu Beginn seiner politischen Karriere. Auch auf den Wahlbulletins findet man ja nur den Namen und kein Foto», so Pannatier.

Er habe festgestellt, dass die SP am Anfang der Kampagne viel mehr Plakate aufgestellt habe. Der Kampagnenverantwortliche Raoul Girard lacht: «Wir hatten mehr Plakate, man hat uns aber auch mehr weggenommen.» Dazu kam, dass bei vielen Plakaten das «v» in «Levrat» übermalt wurde und die Aufschrift einen ganz anderen Sinn bekam.

«Dass dies vereinzelt vorkommt, gehört zu einem Wahlkampf und mag vereinzelt auch nett sein», so Girard. Überrascht hat uns, dass dieses Mal systematisch vorgegangen wurde.» Welche Auswirkung der Vandalismus auf den Wahlkampf hat, mag er nicht abschätzen. «Es ist aber schade, dass kein Appell von Jacques Bourgeois kam, damit aufzuhören.»

«Wer uns kennt, weiss, dass dies nicht unser Stil ist», entgegnet Norbert Pannatier. «Die Aktion hat ein schlechtes Licht auf uns geworfen. Wahrscheinlich schadet sie uns mehr, als sie uns nützt.»uh

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