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In der Wüste Marokkos: Wie man mit einer simplen Brille die Welt bewegt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Irmgard Lehmann

Im Städtchen Fask, gleich an der Grenze zur Sahara, steht ein kleines Gesundheitszentrum. Dort versammeln sich immer wieder Menschen. Mit Kopftüchern und Turbanen bedeckt, suchen sie im bereitgestellten Zelt den Schatten. In Scharen pilgern sie her, vor allem dann, wenn die Teams aus der Schweiz und Frankreich eintreffen: Jeweils für drei Wochen kommen gestaffelt 60 Optikerinnen, Optiker, Augenärztinnen und Augenärzte ins Land, mit Hunderten von Brillen im Reisegepäck.

Neue Gläser

Als einzige Freiburgerin war kürzlich auch die gelernte Optikerin Marianne Dietrich aus Düdingen mit dabei. «Jeden Tag haben wir 80 Brillen angepasst, und jeden Tag haben wir so 80 Menschen zu einem besseren Leben verholfen», sagt sie. Zuständig für die humanitäre Aktion ist der Basler Brillenglashersteller Optiswiss. Seit drei Jahren reisen Freiwillige in die Wüste im Süden Marokkos. Mit zwei Schleifmaschinen ausgerüstet, sind jede Woche zwanzig Leute im Einsatz.

Die Brillen sind Modelle, die in Optikergeschäften abgegeben worden sind. Die Gläser werden entfernt und neue an Ort und Stelle geschliffen. Marianne Dietrich sagt: «Es sind gewöhnliche Gläser, die aber neu sind und auf jeden einzelnen Menschen angepasst werden.» Dies im Gegensatz zu anderen Projekten, bei denen gebrauchte Brillen verteilt werden.

Die zwanzig Freiwilligen arbeiten eine Woche lang in zwei Schichten. Sie führen Sehtests durch, verschreiben Rezepte für Augenleiden und passen Brillen an. Unter der brennende Sonne Marokkos eine anstrengende, doch sinnvolle Arbeit. «Die Freude und das Staunen der Menschen ist gross», sagt Marianne Dietrich. Doch sie hat auch anderes erlebt. Kinder, die zutiefst erschrecken: «Mit zehn Jahren erstmals die Welt zu sehen – das löst bei vielen einen Schock aus».

Die Fehlsichtigkeit der Menschen im südlichsten Teil Marokkos sei überdurchschnittlich. «Menschen, die einen Minuswert von acht ausweisen, sehen ohne Brille quasi nichts, und davon gibt es nicht wenige», erklärt Marianne Dietrich. Der Andrang im Gesundheitszentrum ist daher gross. Die Gemeindeverantwortlichen informieren jeweils über die Aktion. Lehrer helfen als Übersetzer.

Selber berappen

Auf den Wüsten-Einsatz ist Marianne Dierich über ein Inserat in einer Fachzeitschrift gestossen. «Ich wollte schon immer wissen, was eigentlich mit den alten Brillen geschieht», sagt sie. Der Einsatz hat sie sehr beeindruckt: «Wir haben nicht nur die Region kennengelernt, sondern auch die Menschen, die uns nach Hause eingeladen haben.»

Für Reise und Unkosten kommen die Freiwilligen selber auf. Für Marianne Dietrich soll der Einsatz nicht der letzte gewesen sein. Hat sie doch gesehen, dass man mit einer simplen Brille Welten bewegen kann.

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