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In ein Dreieck verstrickt

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«Von beiden Punkten gingen mit einem Innenwinkel von etwa fünfundsechzig Grad Schenkel oder Geraden mit gleicher Seitenlänge in die Höhe, und oben, wo sie zusammentrafen, auf der Spitze des Winkels, sass ich», schreibt Ruth Wittig in ihrem Roman «Zu dritt» über die Protagonistin Martina. Martina war mit Philipp zusammen, dem besten Freund von Radwan. Radwan ist ihr neuer Freund. Die Balance auf der Spitze des Winkels hält sie nur kurz. Das Dreieck verzieht sich, wird zu einem Viereck, Martina zu einem Punkt ausserhalb der Symmetrie. Ruth Wittig spielt mit geometrischen Formen, um Beziehungen zu zeigen. Sie konstruiert damit einen Blick wie durch ein Kaleidoskop: Die Stimmungen variieren wie die Farben, die Beziehungen verändern sich wie Formen. Mal sind die Farben hell, die Formen symmetrisch. Die Zeit dreht mal schneller und mal langsamer am Kaleidoskop. Neue Formen entstehen. Die Farben werden dunkler. Alte Punkte verlieren sich.

Erzählstil passend zur Person

Die Zeit, die es braucht, um Beziehungen zu zerstreuen, erfasst Ruth Wittig in ihrem Erzähltempo, welches je nach Protagonist variiert. Der Roman besteht aus drei Teilen für drei Protagonisten: Martina, Hanna und Viktor. Martinas Geschichte ist schnelllebig. Der Roman beginnt in einem Hin und Her aus Gedankengängen. Der Erzählstil spiegelt die innere Unruhe von Martina. So passt Wittig das Tempo auch in den zwei weiteren Teilen an die Charaktere an. Der zweite Teil ist ruhiger. Die Stille nimmt mehr Raum ein – sowohl im Leben von Hanna als auch in den Beschreibungen von Wittig. Der letzte Teil um Viktor legt etwas an Tempo zu und verknüpft nicht zuletzt auf der Stilebene die Moderne mit der Vergangenheit. Denn «Zu dritt» ist auch ein Generationenroman.

Die gebürtige Deutsche und in Freiburg praktizierende Psychotherapeutin Ruth Wittig zeigt in ihrem Debütroman ihr Können als Literatin wie auch als Therapeutin. Detailliert beschreibt die Wahlfreiburgerin das Gefühlschaos der Protagonisten. «Zu dritt» liest sich wie ein Gemälde, das aus der Nähe betrachtet nur aus einzelnen bunten Punkten besteht und erst aus der Distanz zu einem grossen Ganzen wird. Die Pro­ta­go­nisten verstricken sich in Dreiecksbeziehungen, die sie mit Personen verknüpfen, die wiederum in anderen dreieckigen Beziehungsgeflechten verhangen sind. Veränderung ist die einzige Konstante der so entstehenden Formen aus Beziehungen. Die Autorin zeigt: In welchen Winkeln Personen auch immer zueinander stehen, ein Dreieck ist in zwischenmenschlichen Beziehungen oft erkennbar.

Vernissage, Kanisiusbuchhandlung Lüthy, Freiburg. Do., 10. Oktober, 19.30 Uhr.

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