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In Freiburg verlassen Studierende ihre Wohnungen wegen der Pandemie, berichten Vermieter

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Hochschulen im Fernunterricht, das Nachtleben stillgelegt, Freizeitaktivitäten eingeschränkt: Studierende haben deshalb ihre gemieteten Zimmer und Wohnungen in Freiburg aufgegeben. Genaue Zahlen fehlen allerdings.

Bereits im Juni, Juli oder August einziehen, aber die Miete erst ab September bezahlen: Mit diesem Angebot wirbt derzeit Apartis, die Stiftung für studentisches Wohnen, für ihre neuen Wohnungen an der Giessereistrasse in der Stadt Freiburg. «Wir müssen uns gut verkaufen, für Bekanntheit sorgen und bessere Angebote haben als die anderen», sagt Jean-Pierre Gauch, Direktor von Apartis, auf Anfrage.

Denn zum einen sei der Konkurrenzdruck auf dem Freiburger Wohnungsmarkt derzeit gross. Die nicht gewinnorientierte, privatrechtliche Stiftung stehe mit ihren rund 1250 Wohneinheiten in direktem Wettbewerb mit Immobilienverwaltungen, die ihre leer stehenden Wohnungen füllen wollen. Zum anderen wolle Apartis den Studierenden in der Pandemie entgegenkommen: «Sie können ihre Nebenjobs, etwa als Kellnerin oder Kellner, nicht mehr ausüben und haben dadurch weniger Geld zur Verfügung. Einige Hundert Franken zu sparen, macht für sie bereits einen grossen Unterschied.» Des Weiteren würden Eltern ihre Kinder oftmals beim Bezahlen der Miete unterstützen. Doch auch von dort käme teilweise weniger Geld wegen Kurzarbeit oder Jobverlust.

Mehr Mietverträge gekündigt

Gemäss den derzeitigen Planungen könne Apartis für Herbst, wenn das neue Semester an der Universität und den Fachhochschulen beginnt, 220 Zimmer anbieten. Ob das viel ist im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie, kann der Direktor nicht sagen. Weil Apartis mit den Neubauten an der Giessereistrasse im vergangenen Herbst ihr Angebot um 413 Zimmer erweitert habe, seien die Zahlen nicht vergleichbar. Er habe aber festgestellt, dass auf den offiziellen Termin Ende Januar mehr Mietverträge gekündigt worden seien als gewöhnlich.

Ab Januar hatten wir auch keine oder fast keine Nachfrage nach Zimmern und Wohnungen.

Jetzt würde sich diese Situation wieder verbessern: Die Interessentenliste für die ein Dutzend Standorte von Apartis werde länger. «Wir spüren, dass die Maturität näher rückt und die bald ehemaligen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten eine Unterkunft für den Herbst suchen.»

Wie viele Zimmer ab Herbst von Studierenden belegt sein werden, kann Apartis nur begrenzt beeinflussen. «Es hängt von den Corona-Massnahmen ab», sagt Jean-Pierre Gauch. «Wenn im Herbst Präsenzunterricht stattfinden wird, bekommen wir alle Zimmer voll. Wenn Fernunterricht auf dem Programm stehen wird, wollen die neuen Studierenden keine Zimmer in Freiburg mieten.»

Letzteres würde das Überleben von Apartis nicht infrage stellen. «Wir sind recht robust, haben gesunde Finanzen und die Gebäude sind in einem guten Zustand. Im Moment ist die Situation für uns kein Problem. Die Krise sollte aber auch nicht zehn Jahre dauern», so der Direktor, der darauf hinweist, dass Apartis sich selbst finanziert, ohne Geld von der Uni oder dem Kanton.

Kein Schrecken für Besitzer

Studierende mieten nicht nur Zimmer und Wohnungen von Apartis und anderen Stiftungen, sondern auch auf dem freien Wohnungsmarkt, der von Immobilienverwaltungen bewirtschaftet wird.

Gemäss Louis Bertschy, Generalsekretär der Immobilien-Kammer Freiburg, der Dachorganisation der Immobilienbesitzer, seien etliche Studierende wegen des Fernunterrichts nicht in Freiburg, und Wohnungen seien ungenutzt. Von Immobilienbesitzern gebe es diesbezüglich aber nicht viele Rückmeldungen. «Es ist kein Thema, das die Besitzer sehr erschreckt.» Genaue Statistiken über den leer stehenden Wohnraum für Studierende seien nicht vorhanden.

Veränderung im Blick

Mehr Informationen über den Wohnungsmarkt zu liefern, ist das Ziel des Wohnungs- und Immobilienmonitors Freiburg, einem Pilotprojekt der Hochschule für Wirtschaft. Die vorliegenden Zahlen von Ende Dezember würden zeigen, dass nicht enorm viele Studierendenzimmer in und um Freiburg leer stehen, sagt Professorin Marilyne Pasquier.

Jedoch würden die Daten nicht alles zeigen. So fliessen in die Statistik «Auslastung der Studentenzimmer» hauptsächlich Angaben von Wohnheimen und Stiftungen ein. Eine Studentin, die alleine einen Mietvertrag für eine Vier-Zimmer-Wohnung auf dem freien Markt unterzeichnet, diese aber mit anderen Studierenden als Wohngemeinschaft nutzt, taucht in der Statistik nicht auf. Trotzdem sei sie sehr gespannt auf die Entwicklung der Zahlen, so Marilyne Pasquier. Die Auslastung der Studentenzimmer wird vierteljährlich erhoben. Die Daten von Ende März werden voraussichtlich Ende Juni oder Anfang Juli publiziert.

Einsamkeit und Spannungen

Viele Studierende seien sehr unglücklich wegen der Pandemie, berichtet Jean-Pierre Gauch, Direktor von Apartis. Ihre sozialen Kontakte hätten abgenommen, weil die Hochschulen, Cafés und Kinos lange geschlossen waren. «Einige sind zurück zu ihren Eltern gegangen, andere wollten das auf keinen Fall und blieben hier.» Das Ergebnis: «Wir haben Wohngemeinschaften, in denen nur noch ein oder zwei Studierende anwesend sind statt der üblichen vier oder fünf.»

Um der Einsamkeit entgegenzuwirken, habe Apartis eine Facebook-Gruppe gegründet für all ihre Mieterinnen und Mieter. Diese sei bewusst beschränkt auf diesen Personenkreis. «Es ist interessanter, einen anderen Apartis-Mieter im Nachbargebäude kennenzulernen als jemanden, der weit weg in einer anderen Stadt lebt.»

Die Corona-Massnahmen hätten zu kleineren Spannungen zwischen Mietern geführt. Zum Beispiel seien Mieter uneins gewesen über das Maskentragen in den Wohngemeinschaften. «Während der Diskussionen unter sich in der WG beharrten beide Seiten auf ihren Positionen. Wir als Aussenstehende konnten dann in Gesprächen vermitteln und Lösungen finden», so der Direktor. jmw

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