Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

In Galmiz ist eine Debatte entbrannt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In den Briefkästen der Galmizer Bürgerinnen und Bürger landeten in den letzten Tagen zwei Flyer: Sowohl die Befürworter als auch die Gegner einer Fusion mit Murten und Gempenach machen ihre Argumente im Vorfeld der Abstimmung vom 27. September publik. Die Diskussionen im Dorf laufen heiss.

Steuern und Gebühren

Ein Vertreter des Komitees Besorgte Bürger aus Galmiz ist Renato Manco: «Galmiz steht finanziell sehr gut da, und die Ämter konnten immer besetzt werden. Es gibt keinen Bedarf für eine Fusion.» Die negativen Effekte einer Fusion seien hingegen gross: «Viele Bürgerinnen und Bürger werden höhere Steuern und Gebühren zahlen müssen.» Zudem rechne das Komitee damit, dass die Steuern in Murten steigen werden – «aufgrund von Artikeln in der Presse und weil das Steuersubstrat in den Landgemeinden dünner ist, die Unterhaltskosten hingegen ansteigen werden».

Auch verschenke Galmiz mit einer Fusion Gemeindevermögen, «denn die Pro-Kopf-Verschuldung ist in Galmiz im Gegensatz zu Murten marginal». Gemäss den Rechnungen 2018 der beiden Gemeinden liegt die Verschuldung pro Einwohner in Murten bei 783 Franken, in Galmiz bei minus 76 Franken, womit es sich um ein Pro-Kopf-Guthaben handelt.

Galmizer Trinkwasser

Renato Manco sieht auch einen Nachteil beim Trinkwasser: «Es ist nicht klug, die Galmizer Trinkwasserquelle einer Firma abzugeben.» Damit meint der Galmizer die Industriellen Betriebe Murten, eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt, die zu 100 Prozent durch ein Dotationskapital der öffentlichen Hand finanziert wird, die die Murtner mit Trinkwasser beliefern. Zwar sei die IB Murten nicht börsenkotiert, «aber die Erfüllung eines solchen Grundbedürfnisses sollten wir nicht abgeben».

Ein weiteres Argument des Komitees dreht sich um das Mitspracherecht: «Es gibt keine Gemeindeversammlungen mehr, also auch keine Mitsprache.» Die Gemeindeversammlungen haben für die Fusionsgegner grossen Wert: «Wir können dort Themen wie Schule oder Infrastruktur im Plenum diskutieren, unsere Meinung äussern sowie andere Meinungen anhören und einbeziehen.» Gerade für Neuzuzüger sei die Versammlung eine gute Gelegenheit, Galmizer kennenzulernen. «Es ginge viel verloren, denn die Gemeindeversammlung ist wichtig für unsere kleine Gemeinde.»

Renato Manco ist überzeugt: «Wir würden eine Fusion mit Murten bereuen.» Seine Prognose für den 27. September: «Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen, aber es wird für beide Seiten eng.»

Regionale Verbände

Der parteilose Fritz Bongni war von 1992 bis 2001 Galmizer Gemeinderat. Er setzt sich mit einem Flyer für die Fusion mit Murten und Gempenach ein: «Eine Fusion ist sinnvoll», ist er überzeugt. Viele Leute würden argumentieren, dass die Galmizer nach der Fusion nichts mehr zu sagen hätten. «Aber es ist heute schon so, dass wir in Bezug auf Schule, Feuerwehr oder Abwasser kaum etwas bestimmen können wegen der Zugehörigkeit zu den regionalen Verbänden.» Die Gebühren müsse Galmiz sowieso erhöhen, auch um dem Verursacherprinzip gerecht zu werden. «Und der Wasserpreis wird auch steigen», ist Fritz Bongni überzeugt: «Für 40 Rappen die Felder zu giessen, ist nicht die Zukunft.»

Die Galmizer Wasserreservoire entsprächen zudem nicht mehr den Anforderungen des Kantons, «deshalb kommen hohe Kosten auf uns zu. In Zukunft muss die Gemeinde die Gebühren für Trinkwasser massiv erhöhen.»

Auch die Flurwege, die die Gemeinde von der Flurgenossenschaft übernommen habe, müssten laut Bongni saniert werden. «Das kostet sehr viel.» Es kämen also hohe Kosten auf Galmiz zu in den nächsten Jahren, «und es ist besser, jetzt zu fusionieren, wenn es uns gut geht». Zudem müssten die Galmizer mit dem Zusammenschluss mit Murten und Gempenach zehn Prozentpunkte weniger Steuern und 0,5 Promillepunkte weniger Liegenschaftssteuer bezahlen, hält der ehemalige Gemeinderat fest.

Schliesslich ist Fritz Bongni überzeugt, dass die Galmizer mit der Fusion in den Genuss von sauberem Trinkwasser kommen würden. Seine Prognose für den 27. September: «157 Ja zu 92 Nein».

Galmizer Wappen

Fritz Bongni kritisiert, dass die Fusionsgegner ihren Flyer mit dem Galmizer Wappen und dem Schriftzug «Gemeinde Galmiz» bedruckt hätten. «Das ist nicht fair, die Leute sind verwirrt.» Renato Manco sagt dazu, dass es nicht die Absicht des Komitees gewesen sei, Verwirrung zu stiften, und es vielleicht tatsächlich zu wenig überlegt gewesen sei, den Flyer so zu gestalten.

«Aber schliesslich vertritt jede Bürgerin und jeder Bürger die Gemeinde, das Wappen ist nicht geschützt, und wir Bürgerinnen und Bürger sind ja die Gemeinde.» Und in der Fusszeile sei der Flyer schliesslich mit «Besorgte Bürger aus Galmiz» gezeichnet, hält Renato Manco fest.

Zahlen und Fakten

Reservierte Sitze in der ersten Legislatur

Der Steuersatz in Galmiz beträgt heute 72 Prozent. In Gempenach sind es 67 Prozent. Bei einer Fusion mit Murten werden sie durch den Murtner Steuersatz ersetzt. Dieser liegt bei 62 Prozent. Die Gesamtfläche von Galmiz beträgt 899 Hektaren, zu Gempenach gehören 167 Hektaren und Murten weist 2474 Hektaren Land aus. Die Einwohnerzahl von Galmiz beträgt 730, in Gempenach leben 315 Personen und in Murten sind es 8239 Einwohner. In der ersten Legislatur sind im Murtner Generalrat vier Sitze für Galmiz und zwei Sitze für Gempenach reserviert. Im Gemeinderat erhalten Galmiz und Gempenach einen gemeinsamen Sitz. Die bisherigen Ortsteile von Murten stellen 44 Generalräte und 6 Gemeinderäte.

emu

 

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema