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In Gurwolf steht Land zu lange leer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Interesse aus der Bevölkerung war gross: Über hundert Bürgerinnen und Bürger wollten sich die Informationsveranstaltung vom Dienstag zur Gesamtrevision der Ortsplanung von Gurwolf nicht entgehen lassen. An dem Anlass waren die Pläne in Grossformat an der Wand aufgehängt, zahlreiche Bürger zückten ihr Handy und fotografierten diese.

«Wir können nur eine geringe Ausweitung der Wohnzone vorsehen und mussten die Industriezone verringern», sagte Vize-Syndic Alfred Rentsch zu Beginn der Veranstaltung. Die Gemeinde reduziert ihre Industriezone um insgesamt 18 000 Quadratmeter. Vor allem betroffen ist ein Stück Land in der Grösse von knapp 13 000 Quadratmetern im Industriegebiet Fin du Mossard. Die Fläche wechselt von Bauland zurück in Landwirtschaftsland. Die Parzelle gehört der BKW Energie AG.

Seit über 20 Jahren

«Weil wir zu viel unbebautes Bauland haben, müssen wir auszonen», erklärte Rentsch den FN. Die Industriezone Fin du Mossard liegt grösstenteils bereits seit über zwanzig Jahren brach. Seit über einem Jahr ist das Gebiet erschlossen. Doch von Bautätigkeit ist nichts zu sehen. «Wir besitzen in dem Gebiet leider selber kein Industrieland», sagte Rentsch dazu. «Wir können deshalb nicht bestimmen, wer das Land kaufen und sich ansiedeln kann».

Doch für die Gemeinde ist die Umzonung ein Problem: Sie wünscht sich die Ansiedlung von neuen Firmen auf dem Industrieareal. Denn die finanzielle Lage von Gurwolf ist angespannt (siehe Kasten). Und mit neuen Firmen hofft die Gemeinde auf mehr Steuereinnahmen. Zudem rechnet der Gemeinderat mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Dies verbunden mit der Hoffnung, dass einige der Firmeninhaber und der Angestellten sich auch privat in Gurwolf niederlassen. Das ist auch der Grund dafür, dass sich die Gemeinde in den letzten Jahren für die Erschliessung des Industriegebiets eingesetzt hat: Sie kaufte Land für die Erschliessungsstrasse sowie für Parkplätze und finanzierte deren Bau. Wer schliesslich auf dem Gebiet bauen will, bezahlt seinen Teil an die Erschliessungskosten des Industrielandes zurück.

BKW ist nicht erstaunt

Ein Blick in das Grundbuch zeigt: Nicht nur die Parzelle, die mit der Revision der Ortsplanung zurückgezont werden soll, gehört der BKW Energie AG. Das Unternehmen besitzt nebst der rund 27 000 Quadratmeter grossen Parzelle Industrieland, von der 13 000 Quadratmeter zurückgezont werden sollen, auch noch Landwirtschaftsland in der Grösse von rund 37 000 Quadratmetern auf dem Gebiet am Rande der Gemeinde Courgevaux. «Wir haben das Land als strategische Reserve für Realersatz gekauft», schreibt die BKW auf Anfrage dazu. Dass ein Teil des Industrielandes umgezont wird, überrascht die BKW nicht: «Bei dem grossen Anteil an nicht bebauter Industriezone ist es nicht erstaunlich, dass ein Teil umgezont wird.»

Land an Bauern verpachtet

«In den Jahren 2013 und 2014 führten wir Gespräche mit der BKW», sagte Vize-Syndic Alfred Rentsch. Die BKW habe sich nicht abgeneigt gezeigt, das Land zu verkaufen. «Aber die BKW hat uns auch gesagt, dass noch Pachtverträge mit Landwirten bestehen.» Deshalb sei ein rascher Verkauf wohl nicht möglich.

Nur ein Bürger ergriff das Wort am Dienstagabend: «Was sagt Murten als allfälliger Fusionspartner zu der Ortsplanrevision?», wollte er wissen. «Falls eine Fusion zustande kommt, übernimmt Murten den Plan», sagte Rentsch dazu. Nach der Fragerunde suchten viele der Anwesenden das Gespräch direkt mit einzelnen Gemeinderatsmitgliedern.

Mit der Ortsplanrevision begonnen hatte die Gemeinde 2008; ab dem 24. Juni werden die Pläne 30 Tage lang öffentlich aufliegen. Gegen den Zonennutzungsplan können die Bürger Einsprache erheben; beim Richtplan sind ausschliesslich Bemerkungen möglich.

Zukunft: Fusion und ohne Schulden

B ei Einnahmen von 6,2 Millionen Franken schliesst die Rechnung 2015 von Courgevaux mit einem Gewinn von rund 71 000 Franken. Damit verringerte sich die Nettoschuld der Gemeinde zwar um diesen Betrag, sie liegt aber immer noch bei 206 000 Franken. Es brauche noch Jahre, um die Schulden abzutragen, sagte Gemeinderat Alfred Rentsch vor kurzem an der Gemeindeversammlung. Schon seit einiger Zeit erwägt Gurwolf das Zusammengehen mit Murten (die FN berichteten). Murten vertröstete Gurwolf jedoch auf Verhandlungen im 2018. emu

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