Am 27. November 1984 erschien in den FN ein Artikel mit dem Titel «Geschützte Eichen gefällt». Darin heisst es, dass die Bewohner vom Hinteren Kreuzberg, vom Mühlegässli und vom Schlangenmätteli in Kerzers sich um ein Stück Natur ärmer fühlen. «Zwei majestätische Eichen bildeten bis anhin ein eigentliches Wahrzeichen für das Quartier», schreibt der damalige Ortskorrespondent Ueli Gutknecht unter dem Kürzel «ugu». Gemäss einem Staatsratsbeschluss von 1973 seien diese beiden Bäume geschützt gewesen und hätten nicht gefällt werden dürfen. «Sondern sollten in ein zukünftiges Bauprojekt einbezogen werden.»
Nacht- und Nebelaktion
Der Besitzer des Baugrundes sei von der Bauverwaltung der Gemeinde Kerzers am 5. Juli 1984 über diesen Sachverhalt informiert worden. Trotzdem seien die beiden geschützten Eichen vor einigen Tagen–sozusagen in einer Nacht- und Nebelaktion–gefällt worden. Anwohnerinnen und Anwohner zeigten für die Aktion wenig Verständnis. «Sie reden von einem rücksichtslosen Akt, der zu einer weiteren Verarmung der Landschaft führe.» Zum Schluss des Artikels zitiert der Autor einen Anwohner: «Ich werde nicht böse. Ich werde nur noch traurig.» im
In der Sommerserie«Aus dem Archiv»stöbern die FN in alten Zeitungsbänden und erinnern daran, was in früheren Zeiten für Schlagzeilen gesorgt hat.