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In luftigen Höhen und bei eisiger Kälte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Antonio Peres sieht von der Poyabrücke aus seine Wohnung im Schönberg. «Wenn ich zu Hause auf dem Balkon stehe, denke ich: Was für eine schöne Brücke.» Sie gefällt ihm, und auch die Baustelle mochte er. «Grosse Bauwerke, das ist etwas für mich. Ich sehe am Ende, was ich gemacht habe.» Der 38-jährige Portugiese hat dreieinhalb Jahre an der Brücke gearbeitet. «Genau hier habe ich begonnen», sagt er und tritt aus dem Tunnel auf die Brücke. Zuerst betonierte er die Pfeiler, dann die Fahrbahnplatte, den Rad- und Fussgängerabschnitt. «J’ai tout fait», sagt er stolz.

Er habe zwar kein Diplom, doch er verstehe die Pläne. Deshalb habe die Implenia AG ihn zum Vorarbeiter bestimmt. Sieben Männer hatte er unter sich. «Wenn einer nach links zieht, darf der andere nicht nach rechts ziehen», sagt Peres, hebt seine Hände und verschränkt die Finger ineinander. «Man hält zusammen.»

Arbeit im Extremen

Die Arbeit an der Brücke sei oft schwierig gewesen. Die Arbeiter waren Kälte und Regen ausgesetzt, Hitze und Sonne. Sie arbeiteten in einer Höhe von bis zu 70 Metern über dem Boden. «Einmal war einige Tage minus zehn Grad kalt. Da liess ich meine Männer etwas öfter einen heissen Kaffee trinken. Das motiviert.»

Die Arbeitstage waren oft lang. Montags und dienstags seien sie manchmal zwölf Stunden auf der Baustelle gewesen. «Da haben wir betoniert.» Und auch samstags sei er gelegentlich an der Arbeit gewesen. «Das ist nicht schlimm, zwischendurch hatte ich sogar Zeit, die Aussicht zu geniessen.»

Und auf die Höhe angesprochen, sagt er: «Man muss mit dem Kopf dabei sein», und tippt sich an die Stirn. «Aber Angst habe ich nicht. Ob ich am Boden oder in der Höhe arbeite, das spielt für mich keine Rolle. Ich muss einfach etwas überlegen dabei.»

 So ist er auch froh, dass seiner Gruppe nie etwas passiert ist. Die Brücke wurde auf zwei verschiedene Weisen betoniert, bei einer Art befanden sich die Arbeiter unter der Brücke. «Hätte ich im falschen Moment das Kommando gegeben, um die Platte abzusenken, fünf Männer wären gestorben.» Deshalb: «Wenn ich am Abend sah, was wir geleistet hatten, und kein Unfall passiert war, war es ein guter Tag.»

Jedes Jahr Blumen

Als sich im November 2010 der tödliche Unfall auf der Baustelle ereignete, war Antonio Peres noch nicht auf der Poyabrücke eingeteilt. Erst gut einen Monat später fing er an. «Hier ist es passiert, hier geriet er in die Maschine», sagt Peres und zeigt auf die Stelle beim Tunneleingang. «Die Männer haben oft darüber gesprochen, und an jedem Jahrestag hat jemand ein Blumenbouquet hingelegt.»

Peres kannte den Verunglückten nicht, der auch Portugiese war. «Ich würde sagen, 95 Prozent der Arbeiter waren Portugiesen.» In seiner Equipe habe es auch einen Italiener und einen Mann aus Ex-Jugoslawien gehabt. «Die Schweizer arbeiten wohl lieber im Büro», sagt er und lacht. «Aber für uns war es praktisch, wir konnten portugiesisch sprechen.»

«Historische Baustelle»

Antonio Peres arbeitet als Bauarbeiter, seit er 20 Jahre alt ist. In der Schweiz hat er für Implenia auch an etlichen Baustellen im Kanton Graubünden gearbeitet. «Deshalb kann ich auch ein bisschen Tütsch», sagt er und lacht. An einer so einmaligen Baustelle wie der Poyabrücke sei er aber vorher noch nie beteiligt gewesen. «Jetzt arbeite ich an einem Schulhaus», sagt er schulterzuckend. «Naja, ist auch gut.»

Auf die Eröffnungsfeier freut sich Antonio Peres. «Es war eine historische Baustelle, es wird eine historische Eröffnung», ist er überzeugt. Seinen Kindern werde er sicherlich immer wieder von der Poyabrücke erzählen.

«Wenn ein Arbeiter

nach links zieht, darf der andere nicht nach rechts ziehen.»

Antonio Peres

Vorarbeiter an der Poyabrücke

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