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In Murten tummeln sich ein Löwe und ein Elefant

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Es ist ein aussergewöhnlicher Umzug, der auch Einheimische in Staunen versetzt: Ein Lastwagen mit Anhänger, auf dem ein lebensgrosser Elefant aus Stahl und Eichenholz steht, fährt am Samstagnachmittag durch die Murtner Altstadt. Zuvorderst spielen Tambouren auf, neben und hinter dem Lastwagen schwingen Murtnerinnen und Murtner Fahnen mit der Aufschrift «Elefanticum». Touristen und Ansässige gehen dem Trupp spontan hinterher, Bewohner des Stedtlis schauen fasziniert aus dem Fenster.

«Der ist aber schön», sagt ein Mann mit Blick auf den Elefanten. «Ich finde es toll», so eine Frau. «Warum auch nicht diese Geschichte aufleben lassen?» Die Geschichte ist rasch erzählt: 1866 gastierte ein amerikanischer Zirkus in Murten und zeigte Kunststücke mit Elefanten. Einer der Elefanten tötete seinen Wärter und brach aus. Das Tier rannte unkontrolliert in der Altstadt umher, zerstörte Kutschen und Fenster und versetzte das Stedtli in Angst und Schrecken. Die Murtner konnten den Elefanten nicht unter Kontrolle bringen und sahen keinen anderen Ausweg, als das Tier zu erschiessen. Da herkömmliche Gewehre den Dickhäuter nur kitzelten, forderten die Murtner in Freiburg eine Kanone an und erschossen das Tier. 150 Jahre ist dies nun her, und dieses Jubiläum wird in Murten gefeiert.

Der Elefant ist über 2,5 Tonnen schwer, 2,7 Meter hoch, 4,9 Meter lang und 1,8 Meter breit. Seit Samstag steht er vor dem Museum Murten und ist bereit für Jung und Alt: Der Elefant ist begehbar, und in seinem Innern befinden sich Sitzgelegenheiten. Sein Blick ist freundlich, die Augen stammen von alten Projektoren. Dies ist die Arbeit des Glaskünstlers Peter Barth aus Kerzers. Beat Breitenstein aus Ins ist der Künstler, nach dessen Entwurf der Elefant aus Stahl entstanden ist. Das Stahlskelett hat Breitenstein mit Eichenholz eingekleidet. Der Witterung ausgesetzt, wird die Farbe des Holzes nach einiger Zeit von braun in grau wechseln, wie es einem Dickhäuter eben auch zusteht.

Hans Bonjour ist der Präsident des Vereins Elefanticum und hat das Elefanten-Projekt angestossen. Sein Ziel: Den Elefanten aufleben zu lassen und als Symbol für Murten zu etablieren. Es sind bereits lokale Produkte wie Bier, Schmuck oder Schokolade mit einem Elefanten und der Geschichte dazu entstanden. In der Hoffnung, dass der Elefant dereinst zum Murtner Wahrzeichen wird, wie das der Bär für Bern ist.

 Doch wie verträgt sich der hübsche Elefant mit dem brüllenden Löwen auf dem Murtner Wappen? «So weit denke ich gar nicht», sagt Hans Bonjour lachend dazu. «Die sollen jetzt schauen, wie sie zurechtkommen, in der Wildnis ist das auch so.» Ein Blick in das Tierreich zeigt: Nur den grössten Raubkatzen wie Tigern und Löwen gelingt es bisweilen, junge Elefanten zu erbeuten. Der grösste Feind des Elefanten ist der Mensch. Es wird sich zeigen, ob sich der ausgewachsene Elefant neben dem Murtner Löwen seinen Platz sichern kann–und ob die Murtnerinnen und Murtner den Dickhäuter in ihr Herz schliessen werden.

Fröhlich steht der Elefant nun mindestens für ein Jahr vor dem Museum Murten. «Fest verbunden mit der Erde, steht das Werk in Holz gefasst. Heute soll es vollendet werden, und ich glaube, das passt», sagt die Murtner Schauspielerin Beatrix Vogl während der Vernissage in ihrer Rede. Der Murtner Gemeinderat Rudolf Herren ist voller Lob für den Elefanten, Museumsdirektor Ivan Mariano voller Zuversicht, dass der Dickhäuter noch lange bleibt. Dem Lokalhistoriker Hans Bonjour steht das Glück ins Gesicht geschrieben.

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