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In St. Silvester ist Ruhe eingekehrt

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Autor: Imelda Ruffieux

«Das wichtigste Ziel des Gemeinderats zu Beginn der Legislatur war es, Ruhe ins Dorf zu bringen und eine Gleichbehandlung aller Bürger zu erzielen», sagt Ammann Marcel Gugler. Wer sich erinnert, wie emotional die Diskussionen an den Gemeindeversammlungen zwischen Bürgern und Gemeinderat vor dem Jahr 2006 ausgetragen wurden, kann dieses Anliegen nachvollziehen. Jahrelang hatte St. Silvester den Ruf, dass dort nur «gestürmt» wird.

Gegenseitiger Respekt

Dieses Bild hat sich in den letzten fünf Jahren geändert. «Wir haben unser Ziel erreicht», sagt Marcel Gugler. In der neuen Zusammensetzung im Gemeinderat herrsche ein guter Geist, die Zusammenarbeit funktioniere gut, es sei möglich, sachlich zu diskutieren und die Projekte seriös anzupacken. Diese Haltung hat der Gemeinderat auch nach aussen getragen. «Wir versuchen, ein Zusammenleben in gegenseitigem Grundrespekt zu fördern.» Es könne nicht sein, dass ein Bürger aus Angst vor verbalen Attacken seine Meinung nicht mehr äussere.

«Es hat sich etwas geändert», bestätigt auch Aldo Buchs, Präsident der Finanzkommission. Auch ihm ist die Ruhe im Dorf wichtig. Die ruhige Art von Ammann Marcel Gugler ist für ihn ein Hauptgrund für den Wechsel zu sachlichen Diskussionen. Aldo Buchs gibt aber dem ganzen Gemeinderat gute Noten: «Er hat seine Arbeit gut gemacht. Für den einzelnen Gemeinderat ist es nicht immer einfach, dem Kollegialitätsprinzip standzuhalten und Ablenkungsbestrebungen von aussen abzuwehren.» Es sei vor fünf Jahren nicht leicht gewesen, Leute zu finden, die sich noch engagieren wollten.

Moderates Wachstum

Diese Beruhigung im Dorf ist für Marcel Gugler wie auch für Aldo Buchs zentral für die künftige Entwicklung. «St. Silvester hat Bauland an guter Lage. Wir stellen fest, dass in den letzten Jahren einige junge Familien hergezogen sind», erklärt der Ammann. Die Gemeinde hat das zweite Kindergartenjahr bereits 2007 eingeführt. «Wir konnten damit erreichen, dass der Kindergarten nicht geschlossen wird. Das hätte der Attraktivität der Gemeinde geschadet.» Ihn freut besonders, dass junge Einheimische wieder ins Dorf zurückkommen. «Ein sanftes Wachstum war eines unserer Legislaturziele», hält Marcel Gugler fest. Zwar habe man mit rund 940 Einwohnern die angestrebte 1000er-Marke nicht erreicht. «Aber zu schnell wollen wir ja auch nicht wachsen.»

Nur ein Rücktritt

Das Thema Fusion ist für den Ammann von St. Silvester momentan nicht aktuell. «Wir wollen alleinstehend bleiben.» Nur wenn die finanzielle Belastung nicht mehr tragbar sei und wenn sich niemand mehr für ein Gemeinderatsmandat zur Verfügung stelle, müssten die Weichen für eine Fusion gestellt werden.

Zumindest die zweite Hürde hat das Dorf überwunden, auch wenn es gemäss Marcel Gugler nicht leicht war, Kandidaten zu finden. Gemäss heutigem Stand muss nur ein Sitz neu besetzt werden, da Norbert Klaus vom Amt zurücktritt.

Nur das Nötigste investiert

Neben menschlichen Faktoren spielten auch die Finanzen eine grosse Rolle während der zu Ende gehenden Legislatur. «Wir konnten die Schulden massiv senken. Von 5,2 auf 3,2 Millionen Franken», führt der Ammann aus. Das sei nur mit rigorosen Sparmassnahmen möglich gewesen. «Wir haben uns auf das Allernötigste beschränkt. Alles andere wurde verschoben.» Die versenkbare Bühne in der Turnhalle zum Beispiel, ein Wunsch der Vereine, müsse weiter warten.

Marcel Gugler macht keinen Hehl daraus, dass die Gemeinde ohne Hilfe von aussen, zum Beispiel von der Patenschaft für Berggemeinden (FN vom 31. Januar), das ambitionierte Sparziel nicht hätte erreichen können. So profitierten zum Beispiel der Urnenfriedhof 2007 und die Schulhausrenovation 2010/11 von der Hilfe der Patenschaft.

Ein Dauerbrenner der letzten fünf Jahre war sowohl die Sanierung des Strassennetzes als auch die Wasserversorgung. «Das Leitungsnetz stammt grösstenteils aus den 1960er-Jahren und ist sehr pannenanfällig.» Das bereite ihm schon Sorgen, sagt der Ammann: «Wir haben die Pflicht, unsere Bürger mit gutem Trinkwasser zu versorgen. Da kann man dringend nötige Erneuerungen nicht hinausschieben.»

Gesamtkonzepte gefordert

Die Finanzkommission hat den Gemeinderat an der letzten Gemeindeversammlung gebeten, weitsichtiger zu planen. «Wir haben festgestellt, dass immer nur Feuerwehrübungen gemacht werden können. Deshalb haben wir Gesamtkonzepte und Prioritätenlisten gefordert, die aufzeigen, was uns in nächster Zeit für Kosten erwarten», erklärt Aldo Buchs.

«In gewissen Bereichen ist dies einfach nicht möglich», sagt Marcel Gugler. Gesamtkonzepte und eine Prioritätenliste seien wenig hilfreich, wenn das Geld nicht vorhanden sei. Viele Projekte wie etwa die Schulhausrenovation habe man jahrelang vor sich hergeschoben, bis ihre Realisierung unumgänglich geworden sei. «Das sind aber keine Überraschungen. Diese Investitionen sind im Finanzplan vorgesehen.» Dieser gebe die Grobplanung vor. «Aber wenn etwas Unerwartetes kommt, dann müssen wir reagieren», hält er fest. «Das war eine der grössten Schwierigkeiten der letzten Jahre: das Geld dort einzusetzen, wo es am dringendsten war.»

Bewusstsein fehlt

Die Bürger haben an der letzten Gemeindeversammlung die von der Fiko vorgeschlagenen Sparvorschläge grösstenteils abgelehnt. Aldo Buchs nimmt an, dass sich die Leute in St. Silvester der finanziellen Lage nicht so richtig bewusst sind. «Die Leute sagen sich, dass es ja auch in der Vergangenheit immer irgendwie gegangen ist», erklärt der Präsident der Finanzkommission. St. Silvester hat mit 1,02 Franken pro Franken Staatssteuer einen der höchsten Steuersätze im Kanton.

«Es ist vielen wohl nicht bewusst, dass kein Geld mehr da ist.» Als langjähriges Mitglied der Finanzkommission würde er es begrüssen, früher in die Budgetierung einbezogen zu werden.

«Wir haben in den letzten fünf Jahren viel erreicht», fasst Marcel Gugler zusammen. «Jetzt heisst es: dranbleiben.» Das sieht auch Aldo Buchs so. «Es wäre schön, wenn sich gute Steuerzahler in St. Silvester niederliessen, damit wir finanziell etwas mehr Luft hätten.»

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