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In Überstorf aufgewachsen und in Shanghai die Topstelle gefunden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Irmgard Lehmann

Auf der einen Seite der Visitenkarte steht in Englisch «Assistant General Manager», Wärtsilä China, 2-Stroke Engines, Industrial Operations usw. Auf der Rückseite dasselbe in Chinesisch. Seit zwei Jahren überreicht der 32-jährige Überstorfer André Spicher solche Visitenkarten. Die Karten gehören in China quasi zum Outfit. Jeder Unternehmer, der etwas auf sich hält, hat eine und zückt sie bei jeder Begegnung.

Das macht auch der junge Manager André Spicher so. Der Sensler hat sich an den chinesischen «Way of Life» mehr als nur gewöhnt. «Ich finde das Leben toll hier. In dieser pulsierenden 18-Millionen-Stadt ist immer was los.»

Ein Herz für China

Heimweh kennt der 32-Jährige nicht. Hat er nie gekannt. «Shanghai ist international und das Business hier sehr spannend.»

Ein Herz für China also? «Ja….» lacht der junge Sensler. Er wohne mit seiner chinesischen Freundin zusammen. So fährt er vom alten Stadtteil Puxi jeden Tag 45 Minuten mit der U-Bahn oder mit dem Taxi unter dem Fluss Huangpu durch zur Arbeit in die chinesische Werft. Dorthin wurde er von der finnischen Firma bzw. von der Niederlassung in Winterthur geschickt.

In China unterwegs

In den verschiedenen Städten Chinas unterstützt Spicher auch die lokalen Vertretungen bei der Herstellung und dem Einbau der Schiffsmotoren. «Seit diesem Jahr bin ich zuständig für alle Lizenznehmer», sagt André Spicher mit zurückhaltender Stimme.

Wärtsilä bietet das Know-how, entwirft die Motoren und verkauft die Zeichnungen an die chinesischen Firmen. Die primären Kunden sind die Werfte, welche die Motoren kaufen und einbauen. «In der Werft von Shanghai haben die Chinesen das Sagen», erklärt der Manager. Der Schiffsbesitzer bestimme mit, welcher Typ Motor eingebaut werde.

Ob allenfalls auch im Murtensee ein Schiff kursieren könnte mit Wärtsilä-Motor? «Unmöglich», meint Spicher, sichtlich belustigt ob dieser Frage. Die Schiffe seien viel zu klein. «Unsere Motoren werden vorab in Frachtschiffe eingebaut, in Containerschiffe, in Tanker, kurzum in Schiffe, die auf den Weltmeeren verkehren.»

Oft Zwischenfälle

Made in China. Die Fabrikation ist bekanntlich nicht über alle Zweifel erhaben, immer wieder ist in der Vergangenheit die Spielzeugproduktion in Verruf geraten. Wie steht es damit in der Werft? «Die Qualität hier in China ist tatsächlich verbesserungswürdig», sagt André Spicher. Bei einer Probefahrt habe es gerade kürzlich einen gravierenden Zwischenfall gegeben. «Weil das Salzsystem verschmutzt war, wurden alle Lager im Motor beschädigt.» Zwischenfälle kann es auch geben, wenn die Schiffe bereits auf hoher See sind. Spicher: «Wenn der Motor einen Schaden hat, ist das Schiff nicht mehr manövrierfähig, dann wird es ziemlich heiss.» So geschehen vor ein paar Wochen an der ostafrikanischen Küste – vor Somalia. Ein Schiff kam nicht mehr vom Fleck. Um das lädierte Schiff zu beschützen, musste die chinesische Armee einschreiten. «Missgeschicke passieren immer wieder», resümiert der Sensler.

Die Mythen grüssen

Die chinesische Werft liegt am Rande des Finanzviertels Pudong – in einer desolaten Gegend (s. Magazin vom Samstag, 17. Juli). In der Bidonville von Shanghai quasi, wo Menschen auf der Strasse Haare waschen und in Gesellschaft gackernder Hühner die Nacht verbringen.

Da muss André Spicher jeden Tag durch. Doch in seinem Büro sieht die Welt ganz anders aus. Ein Jahreskalender an der Wand bringt ihm ein Stück Schweizer Idylle in die vier Wände. Die Mythen auf Glanzpapier lassen grüssen und der Sensler sagt uns zum Abschied sichtlich erfreut: «Sie sind die ersten Freiburger, die ich hier in Shanghai treffe.»

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