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In warmem Saanewasser baden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer dieser Tage von der Oberen Matte her Richtung St.-Johann-Brücke unterwegs ist, beobachtet auf den ersten Blick den «Courant normal»: Touristen nutzten das herrliche Herbstwetter und die Altstadtkulisse, um auf der Brücke Selfies zu schiessen, während Anwohner vorbeilaufen oder -fahren. Erst beim Näherkommen stechen einem mehrere hölzerne Windräder ins Auge, die auf und neben der Brücke montiert worden sind – erste Hinweise auf das, was sich unter dem Steinbogen tut. Auf der linken Seite unterhalb des Mottawegs stösst zum Zeitpunkt des FN-Besuchs eine vierköpfige deutsche Familie auf wundersame Objekte, die auf ihrem Minigolftour-Stadtplan offensichtlich nicht eingezeichnet sind: Ein Autoanhänger mit Holzaufsatz, gekrönt von einem Zweierzelt, ein Holz­ofen aus alten Ölfässern mit hohem Kamin, dazu verschiedene Holzkonstrukte auf improvisierten Gestellen.

Freiraum für Experimente

Unter der St.-Johann-Brücke befindet sich seit letztem Samstag die temporäre Schiffswerft des europäischen Con­struct­lab-Netzwerks (die FN berichteten). Gestern Nachmittag sind auf dem Projektstandort von «Fribourg-sur-Mer» sieben junge Leute im Alter von 25  bis 40 Jahren anzutreffen: Jemand macht gerade ein Nickerchen, andere stärken sich mit einem Kaffee oder einem kleinen Imbiss aus der Küche. Letztere ist eine Spezialan­fertigung aus Gebrauchtholz, etwa rot-weisse Baustellenschranken.

Einige arbeiten an einem grossen vieleckigen Holzgerüst, an dem später eine Plastikblache angebracht werden soll. So wird ein Warmwasserpool entstehen: «Wir pumpen Wasser aus der Saane ins Becken und erwärmen es anschliessend mittels einer Holzheizung», erklärt Mitinitiant Jean-Michaël Taillebois. Der Pool sei ein gutes Beispiel für die Multifunktionalität, die man im Rahmen des Projekts anstrebe: Nebst dem Badespass solle das Becken auch eine Testgelegenheit für die Schiffskonstruktionen bieten. «Wir versuchten, ein Boot im Stil einer Kinderzeichnung zu bauen», führt Agnès Collaud aus, die einen kleinen gebo­genen Rumpf bearbeitet. Sie seien auch schon von Fachleuten für Schiffsbau besucht worden, die ihnen von dieser Bauweise abgeraten hätten. «Uns ist aber der Arbeitsprozess wichtiger als das Resultat, und wir experimentieren konstant, um dann unsere Planungen zu überarbeiten.» Eine gewonnene Erkenntnis sei, dass eine leere, an der Unterseite des Schiffes befestigte 1,5 Liter-PET-Flasche genügend Auftrieb für eine Beladung mit einem Kilogramm Last biete. Deshalb liegen in drei grossen Behältern unzählige Plastikflaschen als Baumaterial bereit.

Wohlgesinnte Anwohner

Taillebois berichtet, dass sich regelmässig Anwohner und Passanten einklinken und aktiv beteiligen würden. Vincent Yersin vergleicht die Werft mit einem Schiff: «Die Leute können für eine gewisse Zeit an Bord kommen und dann wieder an Land gehen.»

Insgesamt fühle sich man hier, «im Herzen der Unterstadt», überaus wohl und habe bisher ausschliesslich neugierige und positiv überraschte Reaktionen erhalten. Andere Gruppenmitglieder bestätigen dies, sie schätzen insbesondere den Gemeinschaftssinn, der in der Unterstadt herrsche. «Hier hilft man sich gegenseitig, auch wir werden unterstützt», sagt Sébastien Tripod, der wie Taillebois und Collaud in Freiburg Architektur studiert hat. So würden etwa regelmässig Wirtinnen und Wirte der umliegenden Beizen vorbeischauen und die Crew mit Kaffee und Speisen versorgen.

Logbuch auf Papierschiffen

Auf der rechten Seite der Brücke steht ein Holzgerüst in bleistiftförmiger Plastikhülle, das beinahe die Brückenhöhe erreicht. «Dies ist die Hafenmeisterei, auf deren Aussichtsplattform am Samstag die letzten Logbucheinträge verfasst werden sollen», führt Yersin aus. Die Einträge zu den bisherigen Arbeitstagen sind auf grossen Bögen notiert und zu Papierschiffchen gefaltet worden. Nebst einer Liste aller Beitragenden ist dort fein säuberlich die Bedienungsanleitung für die Wasserpumpe notiert.

«Fribourg-sur-Mer» ist eindeutig temporärer Natur. Dennoch soll wenn möglich eines der Holzobjekte vor Ort bleiben. Auch von der Debatte am Samstag, die von einer warmen Suppe begleitet wird, erhoffen sich die Initianten eine längerfristige Wirkung.

Programm

Einwasserung als Krönung

Am Freitag erfolgt um 18 Uhr die Einweihung des Trockendocks. Die offene, nicht-institutionelle «Soupe débat» am Samstag um 13 Uhr sowie die Einwasserung um 15 Uhr bilden den Projektabschluss.

cz

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