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«In Wirklichkeit ist es noch viel härter» Zwei Freiburger Teams nahmen an der Transalp-Rad-Tour über 17 Pässe teil

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«In Wirklichkeit ist es noch viel härter»
Zwei Freiburger Teams nahmen an der Transalp-Rad-Tour über 17 Pässe teil

785 Kilometer, 18 810 Höhenmeter und 17 Pässe in einer Woche – dies sind die Eckdaten der Transalp-Tour vom bayerischen Oberammergau bis zum Gardasee. Mit dabei waren auch zwei Freiburger Teams bestehend aus Gilbert Kolly und David Zbinden sowie Ursula Hayoz und Josef Bächler.

Von FRANK STETTLER

Am 26. Juni starteten über 500 Zweierteams aus zwanzig Nationen in Oberammergau zur dritten Transalp-Tour. Die Organisatoren sprechen wohl zu recht von der härtesten Alpenüberquerung mit dem Rennrad. Zum Vergleich: Beim Giro d’Italia bewältigen die Rad-Profis etwa gleich viele Höhenmeter wie die Teilnehmer der Transalp-Tour, also rund 18 500 – doch dies innert drei Wochen. Die sieben Etappen der Tour waren zwischen 70 und 147 km lang. Dabei galt es täglich zwei bis drei Pässe zu überwinden. So stand beispielsweise am vierten Tag die Königsetappe auf dem Programm: Von Scuol im Unterengadin ging es nach Pontresina, dabei mussten die Fahrer den Flüela- (2383 m) sowie den Albulapass
(2312 m) und total 3613 Höhenmeter überwinden.

Diese Strapazen nahmen auch vier Freiburger auf sich. In der Mixed-Kategorie traten Ursula Hayoz und Josef Bächler an. Ein zweites Team bildeten Gilbert Kolly und David Zbinden (siehe Kasten), welcher erst drei Wochen vor dem Start eingesprungen ist, da die Partnerin von Kolly kurzfristig abgesagt hatte.

Drei von vier Velos gestohlen

Das Abenteuer fing für das Freiburger Quartett denkbar schlecht an. In der Nacht vor dem Start wurden alle Velos – bis auf jenes von Kolly – gestohlen. «Das war schon ein Stress», erklärt der 56-jährige Josef Bächler aus Giffers. «Doch wir hatten noch Glück. Wir setzten uns mit den Organisatoren in Verbindung. Leider waren die Ersatz-Velos vom Reparaturdienst schon weg, da in mehreren Hotels eingebrochen wurde und die Nachfrage deshalb gross war. Doch Ursula und David bekamen schliesslich Räder vom Ärzteteam zur Verfügung gestellt. Ich selber erhielt ein Velo von einem anderen Teilnehmer, nachdem der Speaker kurz vor dem Start einen Aufruf getätigt hatte. Mit den Velos ging es dann einigermassen.»

Josef Bächler ist der einzige aus dem Quartett, der schon Erfahrung mit der Transalp-Tour hatte. Im Vorjahr nahm er zusammen mit einem Deutschen teil. «Man muss sich das Rennen hart vorstellen. Aber in Wirklichkeit ist es noch viel härter.» Bei Rad-Ferien auf Mallorca lernte Bächler seine Tour-Partnerin Ursula Hayoz kennen. Seit man sich an Silvester entschied, an der Transalp-Tour teilzunehmen, trainierten sie fast jedes Wochenende zusammen und unter der Woche alleine. In der sechs Monate langen Vorbereitung fuhr Bächler so rund 6000 km. «Im Vorjahr hatte ich 5000 km in den Beinen. Ich dachte mir, dass 1000 km mehr besser wären.»

«Finishen» ist das Grösste

Am Ende klassierte sich das Team Hayoz/Bächler auf dem 313. Gesamtrang. In der Mixed-Kategorie sprang mit total 36:54 Stunden der 30. Rang heraus. «Das Resultat ist das eine, unfallfrei, physisch und psychisch intakt und mit vielen Erlebnissen ankommen das andere», hält Bächler fest. «Ins Ziel kommen ist das Grösste, ähnlich wie bei einem Ironman.» Er habe die gigantischen Landschaften sehr genossen. «Nur den Kopf auf dem Lenker zu haben, kann es ja nicht sein.»

Für die 27-jährige Ursula Hayoz aus Tafers war in erster Linie die Zieleinfahrt beim Gardasee eine grosse Befriedigung: «Es hat mich gereizt, mal eine solche Sache durchzuziehen.» Für Hayoz begann die Tour mit Tränen (Diebstahl des Fahrrads) und endete mit Tränen – diesmal jedoch mit solchen der Freude.
Respekt und Anerkennung

Der 21-jährige Plaffeier David Zbinden und der 43 Jahre alte Gilbert Kolly aus Alterswil schlossen die Transalp-Tour in 27:34 Stunden auf dem starken 18. Gesamtrang ab (14. bei den Männern). Auf das Siegerteam aus Deutschland verlor das Freiburger Duo eine Stunde und 47 Minuten. «Ich war überrascht vom hohen Niveau», erklärt David Zbinden, einer der stärksten Fahrer der Freiburger Kantons-Rundfahrt. «Für mich war es ein optimaler Aufbau für die Schweizer Berg-Meisterschaft. Ich habe die Tour enorm genossen. Es hat mir viel Freude bereitet, ohne grossen Druck fahren zu können.»

Gilbert Kolly zeigte sich überrascht, wie viele Radfahrer sich trotz solcher Strapazen anmelden. «Während der Startetappe herrscht noch Hektik im Feld. Doch dann fährt jedes Team dort, wo es stärkenmässig hingehört. Mich hat der grosse Respekt und die Anerkennung untereinander beeindruckt.» Gilbert Kolly konnte auf seine grosse Routine bauen und kam zuweilen gar vor seinem jüngeren Teamkollegen ins Ziel, wobei für die Rangliste jeweils die Zeit des schlechter Klassierten zählt. «In Italien steht der Radsport viel höher im Kurs als bei uns. So wurden die Strassen für den Tour-Tross immer komplett abgesperrt. Hier könnte sich die Schweiz eine Scheibe abschneiden», findet Gilbert Kolly. fs

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