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«Innovation ist eine Wechselwirkung»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Die Geschichte des Start-up-Unternehmens Bcomp aus Freiburg geht ins Jahr 2003 zurück. Im Kontakt mit Ingenieuren der ETH Lausanne (EPFL) entwickelte eine Gruppe junger Leute eine neue Faserverbundtechnologie. Dies während zahlreicher Entwicklungsnächte in der Garage und bei Ski-Tests im Pulverschnee. Dabei entdeckte die Gruppe die Vorteile von Naturfasern. Inzwischen kommt die Innovation der Jungunternehmer insbesondere bei Skiern erfolgreich zur Anwendung, aber auch Produzenten von Surfbrettern setzen vermehrt auf das Material.

Vier Schüler von Zeitung im Gymnasium haben beim Geschäftsführer Cyrille Boinay nachgefragt, wie es der Firma läuft und welche Ziele das Team ins Auge gefasst hat, das 2013 den Innovationspreis des Kantons Freiburg gewinnen konnte.

 

 Cyrille Boinay, können Sie uns in einem Satz beschreiben, was Ihre Start-up-Firma Bcomp macht?

Wir entwickeln Technologien zur effizienten Nutzung von Naturfasern.

 

 Und was sind die zukünftigen Ziele Ihres Unternehmens?

Unsere bewährte powerRibs-Technologie zu etablieren und eine Karosserie für ein Serienauto zu bauen.

 

 Wie viele Mitarbeiter haben Sie, und welches Verhältnis haben Sie zu ihnen?

Wir sind acht Leute, und bei uns ist jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet. Dadurch entsteht eine gesunde Basis gegenseitigen Respekts. Der Umgang zwischen den Mitarbeitern ist bei uns sehr familiär und spontan.

 

 Wie lange arbeiten Sie pro Woche?

Ich arbeite 80 Prozent, damit ich einen guten Ausgleich mit Familie, Sport und Arbeit finde. Das Arbeiten macht mir somit noch mehr Spass. Bei Bcomp zählen wir keine Arbeitsstunden, wichtig ist, dass die Arbeit erledigt und das Team motiviert ist. Nur so können wir Höchstleistungen erreichen.

 

 Wie ist denn der Start der Firma verlaufen?

Bei einem Start-up kann sich der Zustand von Tag zu Tag verändern; einmal zum Guten, einmal zum Schlechten. Aber grundsätzlich sind wir zufrieden mit dem Verlauf. Das Kunden-Portfolio und dessen Volumen verdoppeln sich jedes Jahr.

 

 Wann und wie kam Ihnen die Idee, eine Firma zu gründen?

Dies ist bereits die fünfte Firmengründung für mich. Vor zehn Jahren trat ich als Gründer einer Skimarke mit einem Vibrationsproblem an die beiden EPFL-Doktoranden Christian Fischer und Julien Rion heran. Während dem Prozess der Lösungsfindung stiessen wir auf die ausserordentlichen Dämpfungseigenschaften der Naturfasern. Dies und der Trend hin zu nachhaltigen Materialien gaben den Anstoss zur Entwicklung von zwei Technologien, welche die Vorteile von Naturfasern zu nutzen versuchen. Das Team wurde durch den Betriebswirt Andreas Brülhart ergänzt. Er erarbeitete einen Business-Plan und brachte die beiden Technologien als Patente in die 2011 gegründete Bcomp ein. Durch die Leidenschaft des Gründerteams, frisch verschneite Pulverschneehänge hinunterzugleiten, war es naheliegend, sich zuerst dem Skimarkt zu widmen. Bei der Bcomp wollten zwei meiner Mitgründer eigentlich wieder eine Skimarke aufbauen.

 

 Wer hat Sie auf dem Weg zur Gründung unterstützt?

Hier in Freiburg existiert ein gutes Netzwerk zur Unterstützung von Neugründungen. So konnten wir zum Beispiel auf die Hilfe von den Freiburger Wirtschaftsförderern Seed Capital, FriUp, Capital Risque und blueFactory zählen.

 

 Und wie kam Ihnen die Idee für das Produkt?

Ich denke, Innovation ist bei uns eine Wechselwirkung von verschiedenen Leuten mit verschiedenen Ausbildungen und Erfahrungen. Dieser Mix ruft einen hohen Kreativitätsgrad hervor, und Lösungen werden oft aus Ableitungen von anderen Industrien generiert. Bei der powerRibs-Technologie wurde zum Beispiel ein Baumblatt als Vorlage genommen.

 

 Woher haben Sie die Materialien für die Produktion?

Wir arbeiten vor allem mit Flachsfasern, welche wir ausschliesslich aus den Benelux- Ländern und Frankreich beziehen. Wir haben auch ein interessantes Uhrenprojekt, wobei wir Flachs im Emmental anbauen liessen.

 

 Wie läuft die Zusammenarbeit mit Unternehmen in anderen Ländern ab?

Je nach Partner, hier menschelt es halt auch. Wir haben gute langfristige Partnerschaften, wobei man sich blind vertraut. Bei anderen muss diese Basis noch aufgebaut werden.

 

 Was waren die grössten Probleme, auf die Sie bisher gestossen sind?

Teamkonflikte.

 

 Und was könnte aktuell besser laufen?

Der Euro-Kurs macht uns momentan zu schaffen und löst einen grossen Druck auf unsere Margen aus.

 

 Welche Tipps würden Sie einem Start-up-Jungunternehmer geben?

Wenn du dich für ein Projekt entschieden hast, dann zieh es durch und bereue nichts. Suche dir deine Partner anhand von ihren und deinen Fähigkeiten aus. Und achte auf deine Work-Life-Balance.

Über die Firma

Skier aus pflanzlichen Naturfasern

Der Ski-Kern von Bcomp kombiniert Balsaholz mit einem Verbundstoff aus Flachsfasern. Der Kern der Skier ist damit viermal leichter als ein Standardholzkern. Die Naturfasern stammen von Pflanzen, Tieren oder Mineralien und ersetzen energieintensive Materialen wie Kohle- oder Glasfasern.

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