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Innovativ in die Inklusion

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Der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit ist auch der Kampf gegen die Armut, unter der mehr als 660 000 Menschen in der Schweiz leiden. Durch den wirtschaftlichen Abschwung infolge der Corona-Pandemie steigt das Risiko, keinen Arbeitsplatz zu finden. Mit ihrem Projekt «Cantons zéro chômeurs de longue durée» (CZLD) – auf Deutsch: Kantone mit null Langzeitarbeitslosen – kämpfen die Westschweizer Caritas-Organisationen Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, Wallis und Waadt darum auch gegen die Armut.

Partizipatives Projekt

Nach dem Vorbild eines derzeit in Frankreich mit Erfolg durchgeführten Modellprojekts zur Integration von Langzeitarbeitslosen haben die Westschweizer Caritas-Organisationen ein partizipatives Projekt entwickelt, in dem auch andere karitative Organisationen Mitglied werden können. Das Projekt wurde Arbeitslosen, Verbandspartnern und Vertretern der öffentlichen Hand im Rahmen von Panels vorgestellt, es wurde positiv aufgenommen. «Viele Menschen, die ausgesteuert werden, verzweifeln an ihrer Situation und sehen keinen Ausweg mehr», erzählt Dominique Froidevaux, Direktor der Caritas Genf. «Wir haben deshalb entschieden, die Situation gemeinsam mit den Betroffenen zu analysieren. Es ist höchste Zeit, alternative Wege zu entwickeln. Sich einer Gemeinschaft durch seine eigene Arbeit nützlich zu erweisen und dadurch seine Würde wiederzufinden, ist ein Menschenrecht, auf das auch Langzeitarbeitslose einen Anspruch haben.»

Inklusive Arbeitsplatzangebote

Michel Cornut, der ehemalige Verantwortliche des Sozialdienstes Lausanne, erarbeitet im Auftrag der Westschweizer Caritas-Organisationen die Projektstruktur. «Wenn es nicht mehr möglich ist – wie in der klassischen Arbeitsintegration üblich –, die Nachfrage an das Angebot anzupassen, so bleibt doch die Möglichkeit, das Angebot besser auf die Nachfrage auszurichten», so die Überzeugung des Experten. Der innovative Ansatz zielt darauf ab, ein inklusives Arbeitsplatzangebot zu entwickeln: das heisst, eine Tätigkeit, die jeder Mensch unabhängig von seinem Alter, seiner Herkunft, seiner Qualifizierung und seinen psychischen oder physischen Beeinträchtigungen ausüben kann. Es kann sich also um ein massgeschneidertes Angebot handeln, einen Arbeitsplatz, der speziell geschaffen wurde, um einem arbeitssuchenden Menschen ein Stellenangebot machen zu können. Ein Angebot von nur schon einem Prozent solcher Arbeitsplätze würde ausreichen, um in der Schweiz die Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen.

Investition lohnt sich

Das Modell der Westschweizer Caritas-Organisationen zielt darauf ab, bei interessierten Arbeitgebern, und falls notwendig auch bei Sozialfirmen, reguläre Arbeitsverhältnisse zu schaffen, deren Kosten teilweise oder vollumfänglich von den kantonalen Sozialhilfekassen übernommen werden. Diese können dann wiederum zur Begleichung dieser Zahlungen die Mittel der Arbeitslosenkasse einsetzen.

600 Millionen Franken Unterstützungszahlungen für Langzeitarbeitslose, die rund 20 Prozent des Personenkreises ausmachen, der in der Schweiz Sozialhilfe in Höhe von rund 3 Milliarden Franken bezieht, können auf diese Art und Weise in Lohnzahlungen verwandelt werden. Langfristig kann man dann, weil diese Menschen Sozialabgaben zahlen statt Sozialhilfe zu beziehen, einen gewissen «Return on Invest» erzielen: Statt bezahlt zu werden, ohne zu arbeiten, werden 10 000 Männer und Frauen in der Westschweiz auf Arbeitsplätze in Unternehmen vermittelt, ein wichtiger Schritt in Richtung Autonomie und Würde. Die Agentur, deren Aufgabe es ist, diese Inklusionsarbeitsplätze zu akquirieren, wird derzeit gegründet.

Stärkere Bindung?

«Cantons zéro chômeurs de longue durée» wird mit Unterstützung der Fachhochschule Westschweiz als Modellprojekt über einen Zeitraum von fünf Jahren in Rahmen des Programms «recherche-action-collaborative» umgesetzt. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich die folgende Projekthypothese als praxistauglich erweist: Freie Entscheidung und Inklusion fördern Commitment und Eingliederung. «Es fühlt sich an wie ein Knoten im Hals», erzählt ein 57-jähriger Industriemaler. Ihm wurde zweimal aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten seines Betriebs gekündigt. Seit über drei Jahren ist er auf Arbeitssuche und hatte keine andere Wahl, als Sozialhilfe zu beantragen. Sein grösster Wunsch ist es, wieder eine Arbeit zu finden. Im Laufe der Zeit wurde er psychisch und sozial immer instabiler. Das Projekt gibt ihm wieder Hoffnung: «Wenn ein Arbeitgeber mich braucht, bin ich bereit!»

Caritas Freiburg

Hilfswerk der Kirche gegen die Armut

Die Caritas Freiburg wurde 1943 gegründet und ist in das schweizerische Caritas-Netzwerk eingebunden. Dabei arbeitet man eng mit den Vinzenzvereinen und den sozialen Einrichtungen des Kantons zusammen. Die Caritas hält sich zudem zur Verfügung für Kirchgemeinden und Gemeinschaften, um diese bei Diakonieprojekten zu unterstützen. Die wichtigste Aufgabe sieht das Hilfswerk darin, die Armut und den sozialen Ausschluss zu bekämpfen, indem es für Benachteiligte konkrete Hilfe leistet, ungeachtet von deren Glauben, Nationalität und Status. So soll zum Aufbau einer Welt beigetragen werden, in der man in Würde leben kann, und in der Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit herrschen. Der Verein möchte seine Aufgabe mit Nächstenliebe, Solidarität und Toleranz wahrnehmen und sich engagiert einmischen. Darum ist die Caritas Freiburg bestrebt, die Solidarität in allen Erscheinungsformen zu stärken, und stützt sich dabei auf Frauen und Männer, die guten Willens sind, um die Einhaltung der Menschenrechte auf allen Stufen der Gesellschaft zu verteidigen. Zu den Menschenrechten gehören nach der Überzeugung der Caritas auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Darum weist das Hilfswerk auf seiner Homepage auf die zunehmende Armut in der ganzen Welt hin, sei diese nun materieller, moralischer oder spiritueller Art, und zeigt sich beunruhigt angesichts wachsender Einsamkeit, Isolation und psychischer Not.

tr

Quelle: www.caritas-fribourg.ch

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