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Insektizid Gaucho bleibt verboten

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«Das ist ein Schlag ins Gesicht für uns. Wir sich enttäuscht und hätten diese Entscheidung nicht erwartet», sagt Martin Blaser, Präsident der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer, auf Anfrage den FN. Gestern gab das Bundesamt für Landwirtschaft bekannt, dass zur Bekämpfung der virösen Vergilbung die Verwendung des Insektizids Gaucho verboten bleibt. Das Virus wird von Läusen übertragen, welche die Zuckerrüben befallen. Erlaubt wurde der Einsatz der Produkte Movento SC und Gazelle SG. Diese werden in der Schweiz bereits im Kartoffelanbau eingesetzt.

Gaucho gegen Läuse

Blaser war zuversichtlich, dass die Sonderbewilligung für die Nutzung des Insektizids Gaucho bewilligt wird. «Wir waren von Beginn an transparent. Freiburg stand hinter uns und in Bern ist es gescheitert», sagt er. Auch Grossrat Fritz Glauser (FDP, Châtonnaye) hat diese Entscheidung nicht erwartet. Gemeinsam mit Pierre-André Grandgirard (CVP, Cugy) engagierte er sich, um Notmassnahmen für die Zuckerrüben zu verlangen. Das Insektizid Gaucho sollte mit strengen Auflagen für die Nachkulturen erlaubt und die Forschung zur Bekämpfung der Vergilbung und ihres Überträgers verstärkt werden. Im Jahr 2019 wurde das Insektizid wegen des langsamen Abbaus im Boden und wegen der Toxizität für Bienen verboten. Eingesetzt worden war es davor fast 24 Jahre lang. Gute Alternativen zu Gaucho gebe es jedoch keine, sagt er.

Blaser zufolge sind die Mittel Movento SC und Gazelle SG umstritten. «Wenn wir mit diesen Mitteln arbeiten, müssen wir sehr oft oberflächlich spritzen, und das wollen wir eigentlich nicht», sagt er. Dies sei nicht nur weniger erfolgreich, sondern schade auch dem Image der Landwirte. Auch für Fritz Glauser müssen sich die Mittel erst noch beweisen. «Ich hoffe, dass wir so den Läusen an den Kragen gehen», sagt er. Eine Garantie gebe es jedoch nicht. Für Martin Blaser wäre es besser, mit einer kleinen Menge Gaucho gezielt die Läuse zu bekämpfen. Seiner Meinung nach ist der Vorteil dieses Produktes, dass es bereits auf das Saatgut gespritzt wird. Die Zuckerrüben werden also bereits behandelt gesät. «Die Verbreitung des Virus wird damit früh unterbunden.»

Stark gelitten

Die Zuckerrüben waren dieses Jahr besonders stark von Blattläusen befallen. Die Läuse können das Vergilbungsvirus übertragen, welches das Rübenlaub verfärbt und den Zuckergehalt in den Rüben vermindert. Für die betroffenen Landwirte bedeutet das weniger Ertrag. Dieses Jahr können die Verluste der betroffenen Produzenten bis zu 50 Prozent betragen. Dies trägt zu einem Rückgang der schweizerischen Zuckerproduktion bei, schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft in einer Mitteilung. «Wir erwarten, dass viele Zuckerrübenpflanzer aufhören werden, weil es nicht mehr rentiert», sagt Blaser. Er schätzt, dass bis nächstes Jahr rund ein Drittel der Zuckerrübenfläche aufgegeben wird – im Kanton Freiburg entspricht das etwa 500 Hektaren. Blaser hofft auf einen strengen Winter, damit die Läuse absterben und sich die Zuckerrübenproduktion nächstes Jahr ein wenig erholen kann. Falls dies nicht eintrifft, rechnet er damit, dass die Läuse nächstes Jahr früher und noch verbreiteter auftreten werden.

Adrian Kramer, Vizepräsident der Freiburgischen Zuckerrübenpflanzer, bedauert den Entscheid des Bundesamts für Landwirtschaft. Er sieht in den Produkten Movento SC und Gazelle SG keine Alternativen zu Gaucho:

 

Insektizid

Pro Natura begrüsst Entscheidung des Bundes

Zwei Mittel hat das Bundesamt für Landwirtschaft für die Bekämpfung der virösen Vergilbung bei den Zuckerrüben erlaubt. Die Notzulassung des Insektizids Gaucho wurde abgelehnt und das Insektizid bleibt weiterhin verboten. Die Naturschutzorganisation Pro Natura und der Schweizer Vogelschutzorganisation Bird Life Schweiz teilen die Entscheidung des Bundes.

Das Insektizid Gaucho ist hochgiftig und enthält ein synthetisches Pestizid, welches von den Pflanzen aufgenommen wird und Rückstände in der Natur hinterlässt, schreiben Pro Natura und Bird Life Schweiz in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Das Insektizid aus der Gruppe der Neonicotinoide wurde deswegen 2019 in der Schweiz verboten. Aufgrund des Antrages auf eine Sonderbewilligung von Gaucho, organisierte das Bundesamt für Landwirtschaft einen «Runden Tisch Zucker». Umweltverbände haben sich dort dafür starkgemacht, für den Zuckerrübenanbau in der Schweiz eine Gesamtstrategie zu finden. Wie die Verantwortlichen in der Mitteilung schreiben, soll die Gesamtstrategie sich mit der Herkunft des Saatguts und den Rahmenbedingungen für einen pestizidfreien Zuckerrübenanbau befassen. «Mit der Ablehnung der Notfallzulassung ist nun der Weg frei für eine weitsichtige Lösung, welche die Probleme beim Zuckerrübenanbau unter Einbezug von Produzenten, Verarbeitern und Handel anpackt», schreiben sie.

Marc Vonlanthen, Präsident von Pro Natura, ist zufrieden mit dem Entscheid des Bundesamts für Landwirtschaft: «Gaucho wurde verboten, weil es Auswirkungen auf Bienen und den Boden hat, aber auch auf die Gesundheit des Menschen haben könnte.»

 

km

 

 

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