Eric Levrat, Gewerkschaftssekretär des Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verbandes, sieht im Beschluss der Arbeitsniederlegung ein klares Zeichen, dass die KSC-Mitarbeiter um ihre Arbeitsstelle kämpfen wollen.
Eine Stunde «Arbeitspause» – warum ist die Massnahme weniger konsequent als im Tessin?
In Freiburg hat es keine Streikkultur wie im Tessin. Die Massnahmen müssen von den Betroffenen getragen werden können. Der Vorschlag einer einstündigen Arbeitsniederlegung kam vom Personal. Es handelt sich um eine erste Massnahme, die den Druck auf die Direktion der SBB erhöhen soll. Wenn sie bis Donnerstagabend nicht auf unser Ultimatum antwortet, können wir andere Mittel in Erwägung ziehen.
Warum folgt die Reaktion der Mitarbeiter erst so spät?
Das Personal stand am Freitag unter Schock, niemand hatte so mit dem Entscheid gerechnet. Da war auch Angst und Verunsicherung im Spiel. Aber jetzt setzen wir ein klares Zeichen: Wir geben Freiburg nicht auf.
Glauben Sie wirklich, dass der Entscheid der SBB noch abwendbar ist?
Wenn wir nicht daran glauben würden, wären wir nicht hier. Ich bin überzeugt, dass wir eine reale Chance haben. Nicht nur aus der Politik erhalten wir eine breite Unterstützung. Am Freitag werden auch rund hundert Vertreter aus dem Tessin an der Kundgebung teilnehmen. Wir planen auch eine Petition, in der wir den Beibehalt des Standortes Freiburg fordern. cf