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Interview: «Im Frühjahr gibt es genügend Nahrung»

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Autor: Anton Jungo

Tierjunge werden vor allem im Frühling geworfen. Einige tricksen die Natur sogar aus, damit dies gelingt. Wie Andreas Luginbühl, Veterinär in Düdingen, erklärt, stellt der Landwirt seinen Tieren während des ganzen Jahres genügend Futter zur Verfügung. Dadurch wird es möglich, dass Haustiere auch während des ganzen Jahres brünstig werden und Junge gebären können.

Tierjunge kommen vor allem in den Frühlingsmonaten zur Welt. Wo liegen die Gründe dafür?

Generell kann gesagt werden, dass in der Wildbahn lebende Tiere ihre Jungen vor allem im Frühjahr setzen bzw. werfen, domestizierte Tiere eher übers ganze Jahr. Die Nahrungsgrundlage ist im Frühjahr im Allgemeinen am günstigsten.

Einen speziellen Trick, das Setzen auf den Mai zu legen, wenden die Rehe an: Die Rehdamen werden im September gedeckt, die embryonale Entwicklung beginnt, wird aber in den Wintermonaten (wegen der knappen Nahrungsgrundlage) durch eine sogenannte Keimruhe unterbrochen. Gegen den Frühling wird der Embryo fertig entwickelt, um dann geworfen zu werden. Rehgeissen, welche im September nicht aufnehmen, können im Dezember noch einmal gedeckt werden und entwickeln dann ihr Junges im Schnellzugstempo, also ohne Keimruhe.

Domestizierte Tiere, vor allem die Kühe und die Schweine, werden rund ums Jahr brünstig und gebären ihre Jungen deshalb auch rund ums Jahr. Das ist wegen der durch den Landwirt rund ums Jahr bereitgestellten Nahrungsgrundlage kein Problem.

Erwähnenswert sind die sehr unterschiedlichen Trächtigkeitsdauern unserer Haustiere. Während Kaninchen eine Trächtigkeit von 30 Tagen aufweisen, sind es bei Meerschweinchen, Katzen und Hunden um die 60 Tage. Schweine tragen knapp vier Monate, kleine Wiederkäuer, wie Schafe und Ziegen, fünf Monate. Kühe tun es uns Menschen gleich, sie halten sich an neun Monate, Pferde an elf Monate. Viel Zeit nimmt sich mit 22 Monaten die Elefantendame.

In der Osterzeit ist natürlich der Osterhase zu erwähnen. Seine Trächtigkeitsdauer ist länger als diejenige des Kaninchens, sie beträgt 42 Tage. Der Grund ist darin zu sehen, dass die jungen Osterhasen Nestflüchter sind.

Werden Sie oft zu Tiergeburten gerufen und welche Hilfen können Sie anbieten?

Geburtshilfe findet bei den landwirtschaftlichen Nutztieren, aber auch bei kleinen Haustieren statt. Während bei der Frau fast jede Ge- burt gynäkologisch begleitet wird, ist die Geburtshilfe bei den Tieren viel seltener nötig.

Als erste Handlung ist die gynäkologische Untersuchung zu erwähnen, welche überhaupt erst eine Diagnose erlaubt. Bei Hunden, Katzen, Meerschweinchen usw. wird sie oft durch Röntgenaufnahmen ergänzt.

Bei Grosstieren, inkl. Schafe und Ziegen, werden Stellungs- und Haltungsberichtigungen mit der Hand vorgenommen, was bei den kleinen Haustieren weniger gut möglich ist. Wenn die Extraktion der Frucht nicht möglich ist, wird ein Kaiserschnitt vorgenommen.

Wie naturbelassen ist eigentlich das Geschehen rund um Zeugung und Geburt bei Haustieren noch?

In der Wildbahn regiert die Natur. Je mehr aber, wie bei den Haustieren, gezüchtet wird, das heisst gezielt angepaart und vermehrt, desto mehr sind veterinärmedizinische Massnahmen notwendig.

Kann man feststellen, wie sich der Klimawandel auf den Lebenszyklus der Haustiere auswirkt?

Diese Frage ist generell schwierig zu beantworten, weil mir diesbezüglich keine wissenschaftlichen Untersuchungen bekannt sind.

Bezüglich Umwelteinflüssen ist jedoch bekannt, dass in den letzten Jahren beispielsweise im Thunersee Fische mit verkümmerten Geschlechtsorganen gefangen wurden. Gemäss Experten könnten diese Veränderungen auf eine Gewässerverschmutzung mit hormonell aktiven Substanzen zurückgeführt werden.

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