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Intimer Blick ins Familienalbum

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Auf den ersten schnellen Blick sehen die Bilder von Hugo Brülhart aus wie vergrösserte Familienfotos: Ein Vater badet mit Sohn und Tochter im Meer, eine Familie picknickt auf einem Alpenpass, eine Mutter sitzt am Ufer eines Sees. Aber schnell wird klar, dass die Fotos nicht Fotos sind, sondern Bilder. Fotorealistische Bilder, mit grosser Präzision umgesetzt und durch ihre grossformatige Aufmachung perfekt ins Szene gesetzt. Und es sind Bilder, die jedem Betrachter in mittleren Jahren bekannt vorkommen dürften, typische Szenen aus dem Familienarchiv. «Familienalbum» nennt Hugo Brülhart denn auch seine neueste Ausstellung, die ab Freitag im Kulturraum Kran in Düdingen zu sehen sind (siehe Kasten).

Familie im Fokus

Sie reihen sich gut in die Werke ein, die man bisher von Hugo Brülhart kennt. Schon seit Jahren pflegt er einen ganz eigenen Stil. Er malt nicht Sujets, die ins Auge springen, sondern sucht das Unprätentiöse: Statt einer Landschaft rückt er zum Beispiel einen Büschel Unkraut ins Zentrum des Betrachters. In den meisten Fällen bildet ein Foto, das er selbst gemacht hat, die Vorlage für seine Bilder. Diesen speziellen Blickwinkel und diese Technik setzt er auch bei seiner neusten Bilderserie fort–nur, dass er dieses Mal den Stoff für seine Werke in der eigenen Familie gesucht und gefunden hat. «Ich zeige eine Arbeiterfamilie, die durch harte Arbeit zu kleinbürgerlichem Wohlstand gekommen ist.»

Menschliche Gestalten findet man in früheren Werken von Hugo Brülhart selten. «Ich hatte vorher nie das Bedürfnis», sagt er. Er sei eigentlich kein gestisch-emotionaler Maler, aber jetzt habe er Lust bekommen, einmal eine persönliche Note in sein Werk zu bringen. Ein erstes Porträtbild hatte er kurz nach dem Tod seines Vaters vor fünf Jahren angefertigt; was lag also näher, als seine Lieben auf Leinwand zu bannen: seine Mutter, seine Frau und schliesslich seine Schwester. «Es war gar nicht so einfach, die sublimen Schattierungen der Haut richtig hinzubekommen», erinnert er sich.

Die Serie Familienalbum ist die logische Folge dieser neuen Ausrichtung. Er liess die alten Dias, auf denen die Familie die Erinnerungen an Ausflüge und Ferien festgehalten hatte, digitalisieren. «Bei uns wurde zum Glück viel fotografiert», sagt der aus Schmitten stammende Maler. «Solche Fotos hat wohl jede Familie in dieser Generation.» Deshalb stelle seine Bilderserie auch einen soziokulturellen Querschnitt des Sensler Arbeitermilieus vor 40 bis 50 Jahren dar – inklusive der Mode, der Frisuren, der Farben, der Autos, ja sogar der Ausflugsziele, die damals im Trend waren.

«Wo wir nie waren»

Hugo Brülhart war es wichtig, die Szenen auf den Dias detailgetreu, fast dokumentarisch auf die bis zu 1,40 Meter grossen Leinwände zu übertragen. «Ich habe nichts geschönt oder verbessert, ich wollte die Welt von damals wiedergeben», sagt der Maler. Dies sei bei den meisten der Bilder auch gar nicht nötig gewesen, da sie sehr schön komponiert waren. Nur bei einigen stimmte der Hintergrund nicht. «Irgendeine Strasse, eine Wiese oder eine Mauer, die das Gesamtbild beeinträchtigt», erzählt er. Das hat ihn zum zweiten Teil seiner Serie inspiriert, die er «Wo wir nie waren» nennt. Darin wird die Familie kurzerhand in eine Dschungellandschaft mit Papageien und Affen verpflanzt oder posiert am Südpol mit Pinguinen und Walrössern. «Auf diese Weise verwirklicht sich für die Familie heute der Traum der grossen weiten Welt, der damals nicht möglich war», erklärt der Sensler Künstler.

Der Prozess, seine Familiengeschichte malerisch aufzuarbeiten, ist noch nicht abgeschlossen. Bereits denkt Hugo Brülhart darüber nach, die gleiche Technik mit noch älteren Schwarz-Weiss-Bildern auszuprobieren. «Es reizt mich, einmal ohne Farbe auszukommen», sagt er.

Zur Person

Atelier in der Freiburger Unterstadt

Hugo Brülhart ist 1956 in Schmitten zur Welt gekommen. Er hat eine Lehre als Architekturzeichner absolviert und sich dann an der Kunstgewerbeschule Bern weitergebildet. Es folgten mehrere Auslandaufenthalte. Heute ist Hugo Brülhart freischaffender Zeichner und Maler mit einem eigenen Atelier in der Freiburger Unterstadt. Seine Ausstellung «Familienalbum» wird im Kran in Düdingen gezeigt. Das ist ein privater Kunst- und Kulturraum, den Josef Fässler in einem ehemaligen Teil seiner Holzbau-Firma eingerichtet hat. Die Ausstellung beginnt am kommenden Samstag mit der Vernissage und ist dann während zwei Wochenenden zu sehen.im

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