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Intrigen und Mobbing: Jugendtheater spielt «Alone@Home» 

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Wenn aus Show ernst wird: Acht junge Schauspielerinnen zeigen im Jugendtheater «Alone@Home», wie in modernen Fernsehshows Respekt und Menschenwürde zugunsten von Einschaltquoten geopfert werden. Am Mittwoch hat das Freilichtspiel in Friseneit Premiere.

«Seid ihr bereit?», fragt Regisseur Mark Kessler die sechs Mädchen, die auf der Bühne vor dem alten Bauernhaus in Friseneit stehen. Ein überzeugtes «Ja!» kommt zurück. «Dann los! Denkt daran, Präsenz zu zeigen, laut und deutlich zu sprechen und nicht zu nuscheln.» Der Regisseur setzt sich in die erste Reihe der leeren Tribüne, und die Mädchen legen los. Es ist eine der letzten Proben des Jugendtheaters, das am Mittwoch Premiere hat. Zwei Techniker sind noch am Einrichten von Monitoren und Kameras. Ein paar Requisiten fehlen auch noch, und in ein paar Szenen wird etwas improvisiert. Doch alles in allem spürt man, die kleine Truppe ist bereit zu zeigen, was sie seit Ostern einstudiert hat.

Quoten um jeden Preis

Sie führt das Stück «Alone@Home» des bekannten deutschen Jugendbuchautors Andreas Galk auf. Er nimmt darin die gängigen Fernsehshows als Thema auf und zeigt, dass es bei diesen Formaten vor allem darum geht, unter allen Umständen hohe Einschaltquoten zu erreichen. Egal zu welchem menschlichen Preis.

Die sechs Mädchen spielen eine Gruppe von Jugendlichen, die an einer «Big Brother»-Show teilnehmen. «Die Erwachsenen denken, Kinder können nicht zu sich selber schauen. Wir beweisen, dass es geht», sagt eine der Schauspielerinnen am Anfang zum Publikum gewandt.

Kleine und grosse Konflikte

Die Aufgabe der zwei jungen Moderatorinnen ist es, die Verbindung vom Geschehen auf der Bühne zum Publikum zu schaffen. Sie heizen die Zuschauer an, gehen auf das Geschehen in der Gruppe ein und legen den Fokus natürlich auf die entstehenden Konflikte. Diese entfachen sich an Kleinigkeiten, etwa, weil das Essen nicht allen schmeckt. Schon bald wird auch klar, wer das Sagen hat und wer eher ein Mitläufer ist, wer bewusst für Unfrieden sorgt und wie schnell ein Opfer gefunden wird. Was die Mädchen nicht wissen: Eine der Teilnehmerinnen ist nicht das, was sie vorgibt – ein kleines Spielchen der Produktionsfirma.

Mit eigenen Werbespots

Die Mädchen spielen frisch von der Leber weg und geniessen den Auftritt. Um die «Big Brother»-Show noch echter zu machen, sind Fernsehkameras auf sie gerichtet, und an der Laube des alten Bauernhauses hängen zwei Fernsehmonitore, auf denen in regelmässigen Abständen TV-Spots gezeigt werden – die 15 Werbesendungen, in denen zum Beispiel für die Sensler «Häppera» geworben wird, haben die Mädchen selbst entworfen und eingespielt.

Die Mädchen haben sich auf einen Aufruf des Theatervereins gemeldet. Sie kommen alle aus der Region und sind zwischen 12 und 15 Jahre alt. «Sie sind sehr motiviert und spielen völlig unverkrampft», sagt Mark Kessler. Die Probearbeit sei gut verlaufen. Etwas anders war es für ihn, der sonst mit dem Ensemble des Theatervereins Hintercher arbeitet, aber schon. Zum einen, weil es ganz junge Schauspielerinnen sind, und zum anderen, weil die meisten von ihnen abgesehen von Schülerproduktionen noch nie auf der Bühne gestanden haben. Trotz der ernsten Themen wie Mobbing, Gruppendruck und Angst, dass intime Geheimnisse zutage kommen, ist es kein rein ernstes Stück. Allein die Spielfreude der Mädchen trägt zur Unterhaltung bei.

Sympathien und Antipathien

«Ich liebe es, Theater zu spielen und in eine andere Rolle zu schlüpfen», sagt denn auch Anja Brülhart (13) aus Schmitten. «Es macht sehr viel Spass», sagt Amel Antille, die auf der Bühne eine sehr präsente Rolle spielt. Im Stück gehe es um das Leben von Jugendlichen, sagt Laurie Python (15) aus Wünnewil. «Wir zeigen, dass es nicht nur harmonisch zu- und hergeht, wenn Leute, die sich fremd sind, in einer Gruppe zusammenkommen.» Und ihre Mitspielerin Julie Simon ergänzt, dass es nette und weniger nette Charaktere gebe.

Auch wenn es auf der Bühne Sympathien und Antipathien gibt, hinter der Bühne verstehen sich die Schauspielerinnen sehr gut. Nicht alle Mädchen haben sich vor den Proben gekannt, sind aber zusammengewachsen. «Je mehr wir geprobt haben, desto mehr Spass hat es gemacht», sagt Julie Simon. «Wir haben zum Teil einen ganzen Tag geprobt und mittags zusammen gegessen. So haben wir uns immer besser kennengelernt», sagt Laurie Python.

Vorschau

Der Theaterverein Hintercher sorgt häppchenweise für Unterhaltung 

Das Jugendtheater «Alone@Home» ist Teil des Kultursommerprogramms des Theatervereins Hintercher. Dies als Alternative zum eigentlich geplanten Freilichtspiel «Zytte ändere sich», das wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste. Bereits vorbei ist «D Hintercher Bande» als Live-Hörspiel auf der Bühne. Nach dem Jugendtheater am 30. Juni, 2. und 3. Juli geht es am Mittwoch, 7. Juli, und am Donnerstag, 8. Juli, darum, alte Sensler Dichtkunst aus der Vergessenheit zu holen. Auf dem Programm stehen Mundarttexte von Franz Aebischer, Anton Bertschy, Peter Boschung, Pirmin Mülhauser und Meinrad Schaller. Am Freitag, 9. Juli, und am Samstag, 10. Juli, geht es dann um alte Postkarten, die eine junge Plaffeierin in den 1930er-Jahren geschrieben hat. Sie werden vorgelesen und der Inhalt in das damalige Weltgeschehen eingeordnet. Zum Abschluss dann rückt der Theaterverein die Sagen und Märchen von German Kolly in den Fokus. Sie werden vorgelesen, inszeniert und mit Musik untermalt – dies am Donnerstag, 15. Juli, und am Freitag, 16. Juli. im

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