Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ist das Kunst oder Handwerk?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die «Bitte nicht berühren»-Schilder braucht das Sensler Museum in Tafers für die aktuelle Wechselausstellung nicht. Denn in der Retrospektive der Schmittner Textilkünstlerin Gisela Progin (1957-2002) ist berühren und anprobieren erwünscht. Schmuckstücke, Kleider und Kopfbedeckungen hat Gisela Progin in ihrem Mode-Atelier angefertigt. Erst in der Freiburger Unterstadt, ab 1984 dann in Murten. Ab heute kann man eine Auswahl dieser Kreationen im Sensler Museum erleben. Für die Ausstellung arbeitete Museumsleiterin Franziska Werlen eng mit der Familie, den sechs Geschwistern der verstorbenen Künstlerin, zusammen. «Fast alle Werke stammen aus dem Nachlass der Familie Progin, sie hat grosse Vorarbeit geleistet», sagte Werlen an der gestrigen Medienkonferenz. Entsprechend persönlich ist die Ausstellung auch geworden.

Sie hat Grenzen gesprengt

Im ersten Stock verfolgen die Besucher die Entwicklung der Modedesignerin Gisela Progin. Was ist Kunst? Mit dieser Frage habe sie sich in ihrem Leben immer wieder auseinandergesetzt, so Werlen. Sie habe sich gefragt, ob das nun Kunst oder Handwerk sei, was sie mache, und wo denn die Grenze dazwischen liege, wenn es überhaupt eine gäbe. Die Sensler Textilkünstlerin habe schon früh angefangen, die Grenzen ihres Handwerks zu sprengen, und arbeitete unter anderen mit der Künstlerin Vernessa Riley-Foelix zusammen, die ihre Kleidungsstücke bemalt hat. Bilder von Modeschauen in Murten, Karten von Freunden und der Familie, persönliche Notizen, Originalobjekte aus ihrem Atelier, ihre Agenda und ein Bild von Gisela Progin in ihrem Atelier in Murten bringen dem Besucher das Erlebte und die Gedanken der Künstlerin näher.

In Japan Shifu entdeckt

In den Jahren 1993/94 geschah eine entscheidende Umwälzung in Gisela Progins Leben: Sie ging nach Japan und begab sich auf die Spur der traditionellen Herstellung des Shifu, eines gewebten Papiertuchs. Der Dachstock des Sensler Museums ist jener Phase gewidmet, in der sie hauptsächlich mit Shifu arbeitete.

Für die Papiermühle Basel hat Gisela Progin in Nepal die Shifu-Herstellung dokumentiert. Im Museum ist ein von ihr gedrehter, 20-minütiger Film darüber zu sehen. «Sie hat Shifu in der Schweiz verbreitet und auch immer wieder Kurse gegeben», erklärte Franziska Werlen.

Anfang 2002, mitten in ihrer Shifu-Schaffensphase, in der sie sich auf die 4. Internationale Triennale der Papierkunst in Charmey vorbereitetete, verunfallte Gisela Progin in den Bergen tödlich. Die Retrospektive wird bei den Besucherinnen und Besuchern viele Erinnerungen an die Künstlerin aufleben lassen.

«Gisela Progin hat Shifu in der Schweiz verbreitet.»

Franziska Werlen

Leiterin Sensler Museum

Zum Programm

Heute findet die Vernissage statt

Die Vernissage der Retrospektive über die Schmittner Textilkünstlerin Gisela Progin ist öffentlich und findet heute um 18 Uhr im Sensler Museum in Tafers statt. Am Freitag, den 8. September, folgt ein Gesprächsabend, an dem unter anderem die Künstlerin Vernessa Riley-Foelix teilnehmen wird. Zudem gibt es bis zum Ende der Ausstellung am 12. November geführte Besichtigungen, Kinder-Ateliers und drei Textilateliers für Erwachsene. Die erste geführte Besichtigung findet am Sonntag, den 1. Oktober statt.

ak

 

www.senslermuseum.ch

Meistgelesen

Mehr zum Thema