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Ist der Polizeiberuf noch attraktiv?

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Autor: Walter Buchs

Gegenwärtig zählt die Freiburger Kantonspolizei 446 Angehörige (uniformierte Polizisten und Angehörige der Kriminalpolizei). Davon sind 319 französisch- und 127 deutschsprachig. Der anvisierte Anteil von einem Drittel Deutschsprachiger wird damit nicht ganz erreicht. Polizeikommandant Pierre Nidegger hofft, wie er im FN-Interview sagt, dass sich wieder mehr Jugendliche für diesen «aussergewöhnlichen» Beruf interessieren.

Warum ist es Ihnen wichtig, dass im Polizeikorps auch ein starker Anteil Deutschsprachiger vertreten ist?

Es ist wichtig, dass wir Deutschsprachige haben, um ihre Kultur in Deutschfreiburg zu vertreten. Ein Polizist, der bürgernah ist, ist auch ein Polizist, der die Sprache der betreffenden Bevölkerung spricht. Beim Einsatz der Patrouillen tragen wir diesem Erfordernis, so gut es geht, immer Rechnung.

Dazu kommt, dass die Deutschsprachigen oft zweisprachig sind, und wir können sie problemlos auch im französischsprachigen Kantonsteil einsetzen, was umgekehrt schwieriger ist. In Zukunft hoffen wir deshalb sehr, den erhofften Anteil an deutschsprachigen Bewerbungen für die Polizeischule wieder erreichen zu können.

Welches sind die sprachlichen Voraussetzungen?

Die Anforderungen sind punkto Muttersprache und punkto Partnersprache sowohl für die Französischsprachigen als auch die Deutschsprachigen genau die gleichen. Bei den Eintrittsprüfungen wird das Niveau am Ende der OS geprüft. Interessanterweise schliessen die Deutschsprachigen in ihrer Muttersprache jeweils besser ab als die Französischsprachigen.

Man hört oft den Vorwurf, dass in der Kantonsverwaltung und damit auch in der Polizei generell ein französisch geprägtes Umfeld herrscht. Was entgegnen Sie auf diesen Vorwurf?

Ich habe von meinem Vorgänger gelernt: Mit der Minderheit grosszügig sein. In der Polizeischule haben wir eine durchwegs zweisprachige Struktur. Von den Verantwortlichen der vier Ausbildungszentren sind zwei deutschsprachig. Es gibt jeweils eine deutschsprachige und eine französischsprachige Klasse. In den Kursen, die gemeinsam stattfinden, müssen die Unterrichtenden den Aspiranten die Unterlagen in deren Sprache abgeben. PowerPoint-Präsentationen müssen immer zweisprachig sein.

Ich kann Ihnen versichern, dass das, was ich hier gesagt habe, auch tatsächlich so gemacht wird. Jeder und jede kann und soll mit mir in seiner Sprache reden. Selbstverständlich sind alle Arbeitsunterlagen bei uns beidsprachig.

Was sagen Sie nun zu dem von mir angesprochenen Vorwurf?

Ich kann nicht komplett verneinen, dass das Umfeld mehrheitlich französisch geprägt bleibt. Deshalb schaunen wir bei den Eintrittsprüfungen auch darauf, dass die Deutschsprachigen tatsächlich Grundkenntnisse in Französisch haben.

Bei den Stages, die sie während der Ausbildung absolvieren, und bei den künftigen Einsätzen ist ihnen das sehr hilfreich. Diesbezüglich stelle ich fest, dass einige – nicht zuletzt wegen ihrer positiven Einstellung – während der Polizeischule enorme Fortschritte machen.

Wie würden Sie das gewünschte Profil für einen Polizisten, eine Polizistin heute umschreiben?

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf ist die Anpassungsfähigkeit. Wir brauchen Mitarbeitende, die in der Lage sind, mehrere Dossiers gleichzeitig zu behandeln: Er hat auf seinem Pult ein Dossier von einer Verkehrskontrollle, muss einen Richter anrufen, am Nachmittag bei einer Gemeinde etwas vorstellen, bei einem Einbruch intervenieren usw.

Die Person muss fähig sein, sehr schnell mit unterschiedlichen Leuten in Kontakt zu treten. Genau das wird bei den psychologischen Tests auch geprüft. Um sich kurzfristig immer wieder auf eine neue Situation einstellen und die Anliegen der Leute, die Hilfe brauchen, eingehen zu können, ist es natürlich von Vorteil, wenn der künftige Polizeibeamte bereits über eine gewisse Lebenserfahrung verfügt.

Was sagen Sie einem Jugendlichen heute: Warum soll er den Beruf des Polizisten wählen?

Es handelt sich um einen aussergewöhnlichen Beruf im Sinne von vielfältig, interessant und herausfordernd. Der Alltag ist sehr abwechslungsreich, weil die Tätigkeiten wechseln und immer wieder Kontakte zu anderen Personen ermöglichen.

Viele, die sich bei uns bewerben, suchen auch eine Tätigkeit, die sie in der Gruppe ausüben können, suchen den Kontakt zu Mitmenschen, denen sie auf die eine und andere Arte beistehen können. Sie müssen sich allerdings bewusst sein, dass es auch schwierige Situationen zu meistern gibt.

Wie bereits angetönt, ist der Beruf sehr vielfältig. Das Arbeitsprogramm, wie es morgens um 6 Uhr aussieht, kann sich schnell ändern. Unvorhergesehenes, Unerwartetes gehört zum Alltag. Eintönige Tagesabläufe gibt es in diesem Beruf also kaum. Natürlich laufen gewisse Abläufe, gerade bei Untersuchungen, immer gleich ab. Dennoch ist jeder Fall anders gelagert.

Wie sieht es denn mit den Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Beruf aus?

Das ist ein ganz wichtiger Aspekt und ein weiteres Plus in unserem Beruf: Der Polizeibeamte kann in einer mobilen Einheit beginnen. Hier erfolgt der Einsatz rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Nach ein paar Jahren ergibt sich der Wunsch und die Möglichkeit, in der bürgernahen Polizei, beispielsweise mit Standort Düdingen, eingeteilt zu werden.

Nach wiederum ein paar Jahren wird ein Posten bei der Verkehrserziehung frei und die Chance wird gepackt. Und wiederum etwas später entsteht der Wunsch, in ein Ausbildungszentrum zu wechseln, um dort die Erfahrungen und das Wissen weitergeben zu können. Sie sehen also, dass es viele Wechselmöglichkeiten gibt, was in nicht vielen anderen Berufen angeboten wird.

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