Der Theologe Daniel Bogner sieht den von der katholischen Kirche in Deutschland initiierten Reformdialog Synodaler Weg als «zweischneidiges Instrument». Auf der einen Seite wolle man verbindlich sein, auf der anderen Seite sei jeder Bischof frei, die Beschlüsse ausser Kraft zu setzen, sagte Bogner im Deutschlandfunk. «Von der Papierform her müsste man eigentlich sagen, dass man keine grossen Erwartungen daran haben kann», ergänzte Bogner, Professor für Moraltheologie und Ethik an der Universität Freiburg. Allerdings gebe es momentan auch «kein anderes, besseres Instrument als dieses, also sollte man es bestmöglich nutzen». Als gemeinsamen Nenner für alle Seiten bezeichnete der Theologe den Wunsch, «dass die Kirche handlungsfähig wird und nach vorne schauen kann». Die Erwartungen seien enorm, weil die Kirche unter starkem Druck stehe, insbesondere durch den grossen Vertrauensverlust nach den Missbrauchsskandalen. Der 47-jährige Bogner lehrt seit 2014 in Freiburg. Seine Spezialgebiete sind Menschenrechte, die Rechtsethik sowie die Begründung einer theologisch motivierten Ethik.
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