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Ist der Winter kalt, schmilzt das Eis im Sommer nicht

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Freiburg Sébastien Morard von der Abteilung Geografie der Universität Freiburg beschäftigt sich in seiner Dissertation mit der Frage, ob auf 1000 Höhenmetern in der Schweiz gefrorene Böden oder gar Permafrost existieren. Permafrost – also niemals auftauende Böden – findet man in der Regel ab einer Höhe von 2500 Metern. Im Ausnahmefall werden bei speziellen klimatischen Verhältnissen aber auch dauerhaft gefrorene Böden in tieferen Lagen entdeckt.

Morard fand ein Beispiel auf dem Creux-du-Van auf 1200 Metern Höhe, mitten im Juli, bei 20 Grad. Dies, weil es einen kalten Luftstrom am Fuss der Felswände gibt. An einigen Stellen der Schutthalde ist Eis sichtbar. Als Folge ist dort ein alpiner Wald gewachsen. Im Wallis wurde sogar Permafrost auf 1600 Metern entdeckt.

Das Phänomen wird als «Kamineffekt» bezeichnet: Ein natürlicher Luftzug führt zu Eisbildung vor allem zwischen losen Steinen in Schutthalden. Morard untersuchte viele Stellen – auch in den Freiburger Voralpen, so am Dent-de-Lys oder in der Eishöhle von Diablotins im Massiv des Vanil Noir bei Charmey.

Wie in einem Kühlschrank

Er fand heraus: Im Winter gefriert der Boden nachhaltig, da der Kamineffekt die Wärme abführt. Es werden Temperaturen von bis 10 Minusgraden gemessen. Schnee hält die Zirkulation nicht ab. Im Frühling dann gefriert das schmelzende Wasser. Und im Sommer bleibt die schwere kalte Luft im Schutt liegen. So steigt die Temperatur in diesen Schutthaufen selten über Kühlschranktemperatur. Der Effekt wurde früher von Bauern für die Einrichtung von Milchkellern benutzt.

Die Erkenntnis von Morards langjährigen Untersuchungen: Entscheidend ist, wie stark der Boden im Winter abkühlt. Je kälter der Winter, desto kälter auch der Boden im Sommer. Selbst die Hitzewelle im Jahr 2003 hatte keinerlei Auswirkungen auf die Schutthalden. So gleichen die Temperaturverhältnisse in den untersuchten Schutthalden denen in der Eishöhle von Diablotins.fca

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