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Ist Loeb noch ein sozialer Arbeitgeber?

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Ist Loeb noch ein sozialer Arbeitgeber?

Solidaritätsaktion von Gewerkschaftlern und Loeb-Angestellten im Freiburg Center

Am Montag hat die Gewerkschaft Unia bei der Loeb-Kundschaft in Freiburg und anderen Städten für Solidarität mit dem Verkaufspersonal geworben. Die Forderungen sind gross, ebenso wie das Unverständnis bei der Loeb-Direktion.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Loeb hat sich korrekt verhalten. Ich bin sehr enttäuscht über die Aktion», sagte Ulrich Stähli, Filialleiter von Loeb Freiburg, gestern gegenüber den Medien. Er bestätigte aber, dass 13 von 25 Angestellten in Freiburg eine Kündigung erhielten. Drei davon hätten mit Unterstützung der Firma eine neue Stelle gefunden. Loeb Freiburg wird am 30. Juli geschlossen. Die Hoffnung bestehe, dass ein Nachfolge-Unternehmen Angestellte übernimmt.

Angestellte blieben im Ungewissen

Nur wenige Minuten zuvor hatte die Gewerkschaft Unia zusammen mit Noch-Angestellten von Loeb zu einer Medienkonferenz geladen. «Die Angestellten mussten Ende Januar aus der Presse von der Schliessung Kenntnis nehmen. Sie wurden nicht genau über den Zeitpunkt der Schliessung informiert und wussten nichts über die laufenden Verträge sowie allfällige Sozialpläne», sagte Xavier Ganioz, Vize-Regionalsekretär von Unia Freiburg, welche laut eigener Angabe zwei Drittel des Verkaufspersonals vertrat.

Als die Direktion nicht mit Unia habe reden wollen, habe diese mit der kleinen Aktion für «Respekt statt Arroganz» geworben. Ganioz und drei Angestellten-Vertreterinnen seien enttäuscht gewesen über die Ambiance und den Druck, der von der Direktion auf sie ausgeübt worden sei. «Wir sollten froh sein, dass wir zwei Jahre hier arbeiten durften», sagte eine der Vertreterinnen vor den Medien. Sie habe ihre alte Stelle gekündigt, weil sie gehört habe, dass Loeb ein seriöses und gutes Unternehmen sei. Aber sie sei enttäuscht worden.

Sozialer Geist habe sich geändert

«Loeb hatte einen sozialen Geist, als es gegründet wurde», sagte Gewerkschaftler Ganioz. Dieses Bild habe sich geändert, seit der jetzige Direktor das Sagen habe. Heute herrsche eine grosse Rücksichtslosigkeit. Deshalb hätten die Gewerkschaften die Kundschaft auf die Missstände aufmerksam machen wollen. 400 Flugblätter seien allein in Freiburg verteilt worden.

Gewerkschaft und Angestellte listeten vier Punkte mit Forderungen auf: Sie möchten schriftlich in ihrer Muttersprache informiert werden; nach der Kündigung wollen die Angestellten bis zu vier Monatslöhne für die jahrelangen Dienste erhalten; sie sollen nicht für die Liquidationsarbeiten des Ladens eingespannt werden; sie verlangen eine Entschädigung für Umzugskosten, die aufgrund der Entlassung entstehen.

«Überrascht, wie geschossen wird»

«Die Aussagen im Flugblatt waren falsch», widersprach Loeb-Pressesprecherin Madeleine Elmer. Die Angestellten seien so rasch wie möglich informiert worden. Ein Sozialplan habe von Anfang an bestanden. Darin seien einige Forderungen bereits umgesetzt – die sofortige Freistellung, wenn jemand eine andere Stelle finde; eine Umzugsentschädigung, wenn jemand in einer anderen Loeb-Verkaufsstelle eingesetzt werde und insbesondere eine sechs- statt zweimonatige Kündigungsfrist. «Ich bin überrascht, dass auf diese Weise gegen unser Unternehmen geschossen wird», sagte Elmer.

Schliesslich blieb nur die Frage der Abgangsentschädigung. «Mit diesem Sozialplan können wir nicht zusätzlich hohe Entschädigungen zahlen», sagte Elmer. Die Loeb-Direktion lehnte ein neues Treffen mit der Gewerkschaft Unia ab. «Es gibt keinen Grund für neue Verhandlungen», sagte Filialleiter Stähli, der bezweifelte, dass die Unia für mehr als die Hälfte der Angestellten eintrat. Auf der abgegebenen Liste seien nur neun Unterschriften von Loeb-Mitarbeiterinnen gestanden.

Die Unia hatte ihrerseits bei der Einigungsstelle für kollektive Arbeitsstreitigkeiten des Kantons Freiburg Klage eingereicht.
Überregionale Aktion

Die Gewerkschaft Unia hat sich auch an anderen Standorten der Warenhauskette Loeb für die Rechte der Angestellten stark gemacht: In Solothurn, das wie Freiburg am 31. Juli 2005 geschlossen werden soll; in Brig und Visp, wo die Loeb-Tochter Bayard Wartmann Mode ab Februar die Geschäfte übernimmt; und in Interlaken, wo dasselbe ab Sommer 2006 der Fall sei, bestätigte Mediensprecherin Madeleine Elmer. Auch an diesen drei Standorten ist eine Reduktion des Personalbestands nicht ausgeschlossen. chs

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