Der Mensch ist vor rund zwei Millionen Jahren im Zuge der Evolution entstanden und war gegenüber anderen Lebewesen der Klasse Säugetiere benachteiligt. Er konnte weder rasch laufen noch gut klettern und auch nicht aus eigener Kraft zwecks Nahrungsaufnahme andere Wesen schlagen. Doch er konnte aufrecht gehen und–besonders wichtig–er hatte einen Gehirnlappen, der ihm das Denken ermöglichte. Natürlich war es noch nicht so ausgeprägt wie heute. Anfänglich war es nur konkretes, dann folgte im Zuge der Entwicklung das abstrakte Denken, das sich allmählich in ein vernetztes ausbildete.
In den Anfängen haben die Menschen als eiserne und stahlharte Regel vereinbart, sich gegenseitig nicht zu töten. Diese wird als erste vorpositive Norm (Gesetz vor dem geschriebenen Recht) bezeichnet. In einer späteren Phase der Evolution hat diese Norm übrigens Eingang gefunden in den «göttlichen» (sic) zehn Geboten Moses.
Daraus hat sich unter den Menschen eine Vertrauensbasis gebildet, die es erlaubt, sich zu begegnen, ohne um das Leben fürchten müssen. Wenn nun die Terroristen losziehen, um wahl- und grundlos Menschen zu ermorden, dann verletzen sie ein menschliches Convenium und treffen die Menschheit im Mark ihrer Grundüberzeugung von «leben und leben lassen». Natürlich gibt es auf der Welt täglich Morde und Verbrechen gegen Leib und Leben, doch auf diese Entgleisungen menschlichen Handelns haben die Staaten die Justiz geschaffen, die–eingebettet in rechtsstaatlichen Normen–bestraft und für Vergeltung sorgt.
Eigentlich haben die Terroristen mit ihren feigen Taten ihr Recht auf Leben verwirkt und dürfen ohne Weiteres hingemacht werden! Sie halten sich nicht an «Leben und leben lassen» und haben sich durch ihre fatale Handlung aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeklinkt. Doch nein! Der Rechtsstaat muss gewahrt bleiben. Es ist Pflicht des Gemeinwesens, diese Menschen aufzugreifen und der Justiz zur harten Bestrafung zuzuführen. Doch beim Jagen und beim Aufspüren dieser Verbrecher dürfen die Jäger zur Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit beim allergeringsten Verdacht und Anzeichen von Gegenwehr (Sprengstoffgürtel, Maschinengewehre) nicht zögern, sie gnadenlos zu eliminieren respektive zu töten.
«Wenn nun die Terroristen losziehen, um wahl- und grundlos Menschen zu ermorden, dann treffen sie die Menschheit im Mark ihrer Grundüberzeugung von‹leben und leben lassen›.»