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Das Bild von Italiens Ciro Immobile bleibt ein verzerrtes

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Ciro Immobile ist einer der treffsichersten Stürmer dieser Zeit. Trotzdem kämpft der 31-Jährige immer wieder um Anerkennung, sogar in seiner Heimat. Auch der EM-Titel mit Italien würde kaum alle Kritiker verstummen lassen.

In dieser Geschichte geht es darum, was vom Fussball bleibt: von einer EM-Endrunde, von einem Spiel oder auch von einem Spieler. Der Fussball liefert Bilder, das ist sein höchstes Gut, manchmal auch die grösste Schwäche. Von der EURO 2020 erinnern wir uns etwa an den kollabierenden Christian Eriksen, an das 50-Meter-Tor des Tschechen Patrik Schick, an den weinenden Ruben Vargas – und an das Bild von Ciro Immobile. Wie der italienische Angreifer im Viertelfinal gegen Belgien erst im gegnerischen Strafraum zu Boden geht, sich dann nach dem 1:0 blitzartig erholt und mit Torschütze Nicolo Barella feiert, wurde zum Hit in den sozialen Medien. Zeitgleich avancierte Immobile zum Gespött der Internetgemeinde.

Unrühmliche Wunderheilung

Die Aktion des 31-Jährigen war zweifelsfrei überflüssig und unbedacht. Sie trübt vor allem das Bild dieses Ausnahmestürmers, der im Verlauf seiner Karriere immer wieder um Anerkennung ringen musste. So passt Immobiles Showeinlage gegen Belgien ganz gut zu seiner bisherigen Laufbahn. Auch wenn Italien Europameister werden sollte, würden von Immobile vorab die Bilder seiner unrühmlichen Wunderheilung bleiben.

Zweifel an seiner Güteklasse bekam Immobile in der Karriere früh zu spüren, das ist soweit normal. Nur brachen sie bei ihm nicht ab – ganz egal, wie konstant er sich als Torjäger in Szene setzte. Im Nachwuchs von Juventus Turin feierte der Stürmer aus Torre Annunziata erste Erfolge, nachhaltigen Eindruck hinterliess er bei den Verantwortlichen des Vereins damit aber nicht. Es folgten Leihaufenthalte bei Siena, Grosseto und Pescara, das Immobile als Torschützenkönig der Serie B gemeinsam mit seinen heutigen Nationalmannschaftskollegen Lorenzo Insigne und Marco Verratti in die höchste Spielklasse Italiens führte. Der «Alten Dame» in Turin genügte aber auch das nicht.

Das Standing des Süditalieners im Piemont und auch weiteren Teilen im eigenen Land lässt sich beispielhaft an den Vorkommnissen rund um seinen Transfer in die Bundesliga zu Borussia Dortmund ablesen. Immobile verliess Italien 2012 als Topskorer der Serie A, 22 Treffer hatte er für Torino in einer Saison erzielt. Der Stadtrivale und italienische Serienmeister Juventus hielt Transferrechte am Torschützen vom Dienst – und liess ihn trotzdem ohne Widerrede ziehen.

Ein Wohlfühlspieler

Erst als sich der Blondschopf 2020 mit 36 Toren zum erfolgreichsten Skorer Europas machte, vor Lionel Messi, vor Cristiano Ronaldo und vor Robert Lewandowski, war in Italien Stolz auf den Mann aus den eigenen Reihen zu vernehmen. Aber selbst die insgesamt 150 Tore, die Immobile in etwas mehr als 200 Spielen für Lazio Rom seit seiner Rückkehr nach Italien 2016 erzielte, überzeugten nicht jedermann.

Von technischen Mängeln ist manchmal noch die Rede, von den vielen Penaltys, die die Bilanz schönen, und davon, dass Immobile nur in Teams funktioniert, die voll auf ihn ausgerichtet sind. Dass er es wie kaum ein anderer versteht, sich bereits mit dem ersten Ballkontakt in Abschlussposition zu bringen, wird dagegen selten zum Thema.

Im Ausland ist die Sicht auf Immobile keineswegs besser. Das liegt an seinen glücklosen Engagements in Dortmund und Sevilla. Beim BVB hätte Immobile den zu den Bayern abgewanderten Lewandowski ersetzen sollen. In 24 Bundesliga-Spielen traf er aber nur drei Mal. Immobile wurde in Dortmund also nicht einmal zu einem «halben Lewandowski». Weil er sich nicht integrieren wollte, hiess es im deutschen Boulevard. Weil er zu wenig Zeit erhielt, um sich zu integrieren, sagte Immobile selber. «In den acht Monaten hat mich keiner meiner Teamkollegen zum Abendessen eingeladen», klagte der Angreifer über die deutsche Art.

Immobile ist es wichtig zu spüren, dass er gebraucht und dass ihm vertraut wird. So ist es bei Lazio Rom der Fall. Und auch Roberto Mancini, der «Commissario Tecnico» der italienischen Nationalmannschaft, versteht es, Immobile richtig anzupacken. «Ich fühle mich wichtig, ich fühle mich wertgeschätzt, dann gibst du alles», sagt der Stürmer.

«Ich kann mit Kritik leben»

Dass längst nicht alle seinen Stil mögen, ist ihm bewusst. «Lob nehme ich gerne entgegen. Ich kann aber auch mit Kritik leben», sagte Immobile an einem Abend im vergangenen Herbst, nachdem er in der Champions League gerade seinen ehemaligen Arbeitgeber Dortmund mit einem Tor und einem Assist abgefertigt hatte.

Wegen seiner «Wunderheilung» in München prasselt gerade wieder Kritik auf Immobile ein. Das Bild des italienischen Wunderstürmers bleibt verzerrt.

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