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«Ja, aber man muss kreativ sein»

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Müde, aber glücklich war Gottérons Trainer Gerd Zenhäusern gestern. «Ich konnte erst um Viertel vor sechs einschlafen. Irgendwie wollte die Spannung einfach nicht abfallen.» Ein Zeichen, wie gross Zenhäuserns Erleichterung über den vorzeitigen Ligaerhalt ist. Gab es Momente, in denen er ernsthaft in Sorge war, sein Team könnte in die Nationalliga B absteigen? «An die NLB habe ich noch nicht gerade gedacht. Aber schon eine Playout-Serie gegen Rapperswil wäre beängstigend genug gewesen.»

Insbesondere nachdem es Gottéron im letzten Qualifikationsspiel gegen Kloten und im ersten Relegationsspiel gegen Ambri mit zwei Heimniederlagen verpasst habe, von der guten Ausgangslage zu profitieren und die Gegner bereits entscheidend zu distanzieren. «Durch solche Erlebnisse wird der Druck immer grösser und grösser. Sowohl der Druck, den man sich selbst auferlegt, als auch der öffentliche Druck.» Da könne man noch lange wiederholen, dass die Spieler viel Geld erhalten und Profis sind–das spiele in solchen Situationen schlicht keine Rolle. «Solche Angstspiele sind der Horror. Bei gewissen Spielern führen sie zu Blockaden, Frustrationen und Angstzuständen. Deshalb war bei uns das ganze Gebilde so fragil.»

 Dank an Bodenmann

Dass seine Mannschaft den Ligaerhalt dennoch frühzeitig und am Ende relativ souverän geschafft hat, führt Zenhäusern auf «Charakter und ein Quäntchen Glück» zurück. «Charakter, weil uns, als Ambri und Kloten wieder aufgeschlossen hatten, der eminent wichtige Sieg in Kloten gelang.» Glück deshalb, weil Klotens Simon Bodenmann in diesem kapitalen Spiel den 3:2-Führungstreffer auf fahrlässige Weise vergab, als er den Puck aus kurzer Distanz neben das leere Tor schoss. «Wenn er das Tor getroffen hätte, wären wir wohl gekocht gewesen–und wir würden nun nicht bereits über den Ligaerhalt diskutieren.» Ein Beispiel, das zeigt, wie nahe Erfolg und Misserfolg im Sport beieinanderliegen. «Glück hatten wir zum Ende der Saison auch in Sachen Verletzungen. Wir hatten nicht so viele Ausfälle zu beklagen wie unsere Konkurrenten Ambri und Kloten. Mit unserem dünnen Kader wäre es sonst sehr schwierig geworden.»

So aber schien Gottéron in den letzten Wochen disziplinierter zu sein als auch schon. Haben die Spieler allmählich die taktischen Anweisungen des Trainers verstanden? «Das ist schwierig zu sagen. Das Team reagiert sehr schnell auf Selbstvertrauen und Tore. Die Mannschaft ist nicht glücklich, wenn sie nur verteidigt. Erst mit Toren und Siegen kehrt deshalb oft die Disziplin zurück. Das klingt blöd, ist aber bei der Mannschaft, die wir diese Saison haben, leider so.»

«Einige Änderungen wird es schon geben»

Eine Feststellung, aus der sich schliessen lässt, dass diese Mannschaft umgekrempelt werden muss. Allgemein wird erwartet, dass im Team auf kommende Saison hin grosse Veränderungen vorgenommen werden. «Diese Erwartungen sind schön und recht», sagt Zenhäusern. «Aber man muss immer auch mit einbeziehen, welche Möglichkeiten wir haben.» Er denkt dabei an die vielen weiterlaufenden Verträge und die angespannte finanzielle Lage. «Wir können nicht das halbe Team auswechseln, können nicht fünf, sechs Spieler trotz Vertrag in die Wüste schicken. Das kann vielleicht ein Lugano, aber nicht wir.»

Dann bleibt also alles beim Alten? «Nein, einige Änderungen wird es schon geben.» Gibt es auch Transfers, die bereits eingefädelt, aber einfach noch nicht kommuniziert sind? «Hmm» oder so ähnlich lautet Zenhäuserns Antwort auf diese Frage. War das jetzt ein Ja oder Nein? Zenhäusern lacht. Vor Samstag wird nichts kommuniziert. Es ist vorgesehen, dass während des Heimspiels gegen Kloten zumindest ein Teil der Spieler, die nächstes Jahr das Gottéron-Dress nicht mehr tragen werden, bekannt gegeben wird, so dass diese nach der Partie verabschiedet werden können.

Bleibt für Zenhäusern genügend Spielraum, um die Mannschaft auf nächste Saison hin nach seinem Gusto zu verändern? «Ja, aber man muss kreativ sein», sagt der Trainer mit einem Schmunzeln. «Gleichzeitig bin ich aber auch froh darüber, dass bereits eine beträchtliche Zahl an Spielern für nächste Saison unter Vertrag steht. Denn was der Markt hergibt, ist nicht gerade rosig.» Die Fans dürfen gespannt sein, was der Klub in den kommenden Wochen trotzdem noch aus dem Hut zaubern wird.

Auf jeden Fall glaubt Zenhäusern, auf nächste Saison hin wieder ein kompetitives Team zusammenstellen zu können, das die Playoffs erreicht. «Natürlich muss dies das klare Ziel sein. Man kann nicht plötzlich vollkommen umschwenken. Wenn wir nun plötzlich den Ligaerhalt als Ziel formulieren würden, dann würden wir die Leute für dumm verkaufen.»

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