Autor: Imelda Ruffieux
Bereits vor einem halben Jahr hat die Gemeindeversammlung das Reglement für die Parkplatzbewirtschaftung gutgeheissen. Die jetzt mit 44 Ja- zu 8 Nein-Stimmen gesprochenen 560 000 Franken sind für den Kauf der Ticketautomaten, für Tiefbauarbeiten, Elektroinstallationen und Signalisationen.
Ab 1. November 2008
Weil die Vertragsverhandlungen, das Bewilligungsverfahren und die Umsetzung länger brauchen als geplant, erfolgt die Umsetzung nicht wie geplant am 1. Juli, sondern am 1. November 2008.
Der Kredit war an der Versammlung vom Freitag mit 60 teilnehmenden Bürgern nicht umstritten, wohl aber begleitet von zahlreichen Fragen.
Vertrag mit Eigentümern
Nur wenig Parkgelände in Schwarzsee befindet sich im Besitz der Gemeinde. Sie schliesst deshalb mit den betroffenen Eigentümern einen Vertrag ab, der den Unterhalt (z.B. Schneeräumung) regelt und sie mit 25 Prozent an den Einnahmen beteiligt. Man schätzt, dass man jährlich rund 391 000 Franken einnimmt. Nach allen Abzügen bleibt am Ende ein geschätzter Betriebsgewinn von 30 000 Franken. Das Geld soll für touristische Einrichtungen verwendet werden.
Kostenloser Pendeldienst
Wie Gemeinderat Peter Geiser und Ammann Otto Lötscher ausführten, wird an Spitzentagen ein kostenloser Pendeldienst eingeführt, um die vorhandenen Parkplätze besser auszunützen. «Wichtig ist eine klare Signalisation, welche Plätze gebührenpflichtig sind», hielt der Ammann fest. Es ist nicht vorgesehen, alle Parkplätze zu asphaltieren und einzuzeichnen.
Mit Parkverboten und Bussen will man das wilde Parkieren in Seitengässchen und Quartierstrasse unterbinden. Autofahrer, die ihr Auto an Spitzentagen und bei Grossanlässen (z. B. Schwingfest) ausserhalb der üblichen Parkzonen abstellen, müssen ebenfalls ein Ticket lösen. Abendliche Grossanlässe (z. B. Country) sind vom Parkreglement insofern nicht betroffen, als dass nur bis 17 Uhr Gebühren erhoben werden.
Bessere Wertschöpfung
«Ist eine Parkplatzbewirtschaftung für den Tourismus nicht kontraproduktiv?», wollte ein Bürger wissen. Otto Lötscher verneinte ganz klar: «Zum einen erheben wir sehr moderate Gebühren. Zum anderen ist es in Ordnung, für das touristische Angebot, das im Schwarzseetal geboten wird, eine bessere Wertschöpfung erzielen zu wollen.»
«Was passiert, wenn nicht alle der rund ein Dutzend Landeigentümer mitmachen?», wollte ein anderer Bürger wissen. Einige der grösseren Landbesitzer haben bereits ihr Einverständnis signalisiert. «Wenn einige kleinere Besitzer nicht mitmachen, müssen sie selber schauen, was mit ihren Parkplätzen geschieht», hielt der Ammann fest. «Eine Vereinheitlichung und ein gemeinsames System machen Sinn.»
«Nichts tun geht nicht»
Geteilter Meinungen war man bei den Ausnahmeregelungen, etwa für die Kirchgänger. «Die Parkplatzbewirtschaftung ist seit langem in Diskussion und war nicht leicht zu lösen. Nichts tun geht nicht mehr, das ist klar», unterstrich der Ammann zum Schluss und schloss nicht aus, dass das System nach einer gewissen Betriebszeit Anpassungen erfährt.