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Jäger wehren sich gegen Bevormundung

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Wie schon beim Jagdschutzverein Hubertus Sense sorgte auch an der Jahresversammlung des Jagdvereins Diana Sense-Oberland ein Thema für Diskussionen: die Kontrolle von Wildfleisch. Es geht dabei um das neue kantonale Reglement über die Lebensmittelsicherheit, das seit April 2014 in Kraft ist. Will ein Jäger das Fleisch von Wildtieren, die er erlegt hat, verkaufen oder verschenken, unterliegt dies den Bestimmungen der Lebensmittelkontrolle. Er muss es also einem Wildhüter oder Tierarzt mit Spezialausbildung zeigen.

 Dagegen wehren sich die Jäger. Sie haben am Samstag in Plasselb einen Antrag zuhanden des kantonalen Jagdverbandes überwiesen, damit dieser beim Kanton eine Abschaffung dieser Kontrollpflicht erwirkt. «Freiburg ist hier strenger als jeder andere Kanton, das kann doch nicht sein», sagte Antragsteller Philippe Volery. Sogar in der Bundesgesetzgebung sei eine Eigenkontrolle durch die Jäger vorgesehen. Die anwesenden 50 Jäger stimmten ihm zu. Es sei nicht möglich, dies in der Praxis umzusetzen, war ein Argument. «Wir Jäger haben das Wissen und die Kompetenz, zu sehen, ob das Fleisch gut ist. Bei Zweifeln können wir immer noch zum Wildhüter gehen», sagte ein Jäger. Ein anderer nannte es «unnötige Bevormundung».

Weg der Verhandlung

Die beschwichtigenden Worte von Yolande Brünisholz, Vizepräsidentin ad interim des Freiburger Jagdverbandes, nützten wenig. Sie rief ihre Jagdkollegen auf, den Weg der Verhandlung und nicht des Frontalangriffs zu gehen. Der Kantonalvorstand habe das Gespräch mit dem Kantonstierarzt gesucht. Eine Änderung des Reglementes gehe nicht von heute auf morgen, sondern bedürfe eines politischen Prozesses.

Dazu komme, dass alle drei Jahre die Verordnung über die Ausübung der Jagd neu festgelegt wird. Gemäss Yolande Brünisholz sind in der jetzt anstehenden Verordnung weitere Änderungen geplant, unter anderem, dass erlegte Rehe und Gämsen unter 13 Kilo dem Wildhüter gezeigt werden müssen. Dann gehe dies ja gleichzeitig mit der Fleischkontrolle, sagte sie. Möglich sei auch, dass sich Jäger ausbilden lassen, um die Kontrollen selbst durchführen zu können. «Lassen wir die Wildhüter doch jetzt mal kontrollieren», so die angehende kantonale Vizepräsidentin. «Dann tragen sie die Verantwortung für die Fleischqualität und sind so auch beschäftigt.» Ein Anfechten der Kontrollvorschrift könnte in der Öffentlichkeit nicht goutiert werden, befürchtete sie. Ihr Appell blieb ohne Gehör: Mit nur wenigen Gegenstimmen wurde der Antrag überwiesen, genauso klar wie vor zehn Tagen der gleiche Antrag beim Jagdschutzverein Hubertus Sense.

Änderungen geplant

Die neue Drei-Jahres-Jagd-Verordnung war auch bei den Grussbotschaften der Gäste ein Thema. Kantonalpräsident Pascal Pittet beklagte die schwierigen Verhandlungen mit dem Amt für Wald, Wild und Fischerei. Walter Schwab, Dienstchef dieses Amtes, hielt dagegen, dass eine gute Jagd auch im Interesse des Kantons sei. Es sei vorgesehen, dass die Bestände von Gämsen, Hirschen, Rehen und Wildschweinen künftig jährlich und nicht mehr dreijährlich analysiert und die Freigaben je nach Bedarf angepasst werden. Walter Schwab antwortete auch auf die Kritik aus Jägerkreisen, dass von den 106 erlegten Wildschweinen 40 von der Wildhut geschossen wurden. Dies sei eine Regulierungsmassnahme, die der Grosse Rat gefordert habe, um die Schäden in der Landwirtschaft zu vermindern, so dass der gekürzte Entschädigungsfonds ausreiche.

Versammlung: Diana hat neuen Präsidenten

V izepräsident Hans Vonlanthen leitete die Versammlung in Plasselb, da der Präsident Toni Honegger erkrankt war. Honegger und der langjährige Kassier Peter Piller haben demissioniert. Neu wurden Anton Brügger, St. Antoni, zum neuen Präsidenten und Thomas Gradwohl, Brünisried, als neues Vorstandsmitglied gewählt. Der übrige Vorstand wurde bestätigt. Die Versammlung hat drei Kredite gutgeheissen: 30 000 für den Ersatz der alten Kugelschiessanlage im Schiessstand Zollhaus, 9000 Franken für die Hasenanlage und 4000 Franken als Zustupf an die Neuinstrumentalisierung der zehn Jagdhornbläser. Hege-Obmann Willy Buchs erinnerte an die rund 1600 Stunden Hege-Arbeit der Jäger und kritisierte die Wildhüter, die einige Futterstellen ohne Ankündigung entfernt haben. Der Verein hat fünf Neumitglieder willkommen geheissen. im

 

 

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