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«Jahre intensiven Arbeitens»

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Das genau vor zehn Jahren, 2008, gegründete Adolphe-Merkle-Institut (AMI) ist in vielerlei Hinsicht einzigartig in der Schweizer Forschungslandschaft – mit seinem Fokus auf Nanotechnologie, der interdisziplinären Herangehensweise an dieses Gebiet und den zahlreichen Kooperationen mit Partnern aus der Industrie. Das Institut verdankt seine Existenz Dr. Adolphe Merkle, einem erfolgreichen Freiburger Unternehmer, der die gleichnamige Stiftung gegründet und ihr 100 Millionen Franken überlassen hat. AMI-Direktor Christoph Weder und sein Vizedirektor, Uli Steiner, blicken im Gespräch zurück.

Was ziehen Sie für eine Bilanz?

Weder: Es waren zehn Jahre intensiven Arbeitens. Es ist spannend, zurückzublicken, wie wir innerhalb einer relativ kurzen Zeit eine Institution aufbauen konnten, die nicht nur lokal, sondern auch national und international sehr schnell einen guten Ruf gewonnen hat.

Steiner: Wir haben allerdings diese zehn Jahre auch gebraucht, um das Institut aufzubauen. Jetzt erst, seit etwa einem Jahr, sind wir auf die Grösse angewachsen, die wir brauchen.

Weder: Wir sind nun fast dort, wo wir sein wollen, von der Anzahl Mitarbeitender und den Forschungsgebieten her.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Weder: Ein Schlüsselkonzept ist sicher, ein interdisziplinäres Team unter einem Dach zu haben. Wenn man uns mit anderen Einheiten an der Universität vergleicht, so sieht man, dass alle anderen Einheiten stets disziplinär organisiert sind – als Chemie, Physik oder Biologie beispielsweise. Dies hat zweifelsohne auch seine Berechtigung. Bei uns aber findet man Forschende aus ganz verschiedenen Disziplinen, die Synergien suchen, unter einem Dach. So treffe ich mich als Materialwissenschaftler etwa mit meinem Kollegen von der Physik mehrmals täglich an der Kaffeemaschine.

Steiner: Diese Synergien sind uns auch wirklich sehr wichtig. Normalerweise ist es schwierig für einen Chemiker, mit einem Biologen in Kontakt zu kommen. Wir aber arbeiten alle an Themengebieten, wo wir mit­einander reden können und müssen.

Weder: Wir haben einen runden, guten thematischen Fokus als Institut, den traditionelle Departemente oft nicht haben, da wir uns hier alle mit Nanomaterialien beschäftigen. Und wir verbinden Grundlagen- mit anwendungsorientierter Forschung.

Steiner: Die meisten von uns haben zudem schon eine wissenschaftliche Karriere im Ausland hinter sich und bringen eine sehr gute Vernetzung mit. Denn ohne internationale Vernetzung ist Wissenschaft auf diesem Niveau nicht möglich.

Wie bekannt ist Ihr Institut?

Weder: Als ich anfing, kannte meine wissenschaftliche Community wohl meinen Namen, aber nicht denjenigen meines Instituts. In der Zwischenzeit hat sich das geändert, AMI ist eine Marke geworden, die weit über Freiburg und die Schweizer Grenze hinaus bekannt ist.

Steiner: Im wissenschaftlichen Milieu braucht es eben Eine gewisse Zeit, bis man einen entsprechenden Bekanntheitsgrad erreicht. Es wäre aber gut, wenn wir auch bei der Allgemeinheit noch etwas bekannter würden. Die ETH etwa kennt heute schon jeder. Wir sind für so einen Bekanntheitsgrad noch zu jung und zu klein.

Weder: Die ETH ist ein Riesenbetrieb, während wir nur ein kleiner Teil der Universität Freiburg sind. Deren Bekanntheitsgrad ist immerhin recht gross.

Wie dankbar sind Sie auch nach zehn Jahren Ihrem Namensgeber Adolphe Merkle?

Weder: Zu 100 Prozent. Ohne ihn und seine Vision würde es dieses Institut nicht geben. Er hat mit dieser Stiftung enorm viel ausgelöst, und zwar zum Segen der ganzen Universität. Denn das AMI liefert Impulse, die über das Institut hinaus­gehen. Zum Beispiel haben wir den nationalen Forschungsschwerpunkt für bio-inspirierte Materialien lanciert – das erste Kompetenzzentrum seiner Art in Freiburg – an dem auch viele Forschende aus anderen Departementen beteiligt sind.

Ihr Fokus liegt freilich auf Doktoranden und Postdoktoranden …

Weder: Ja, aber vor zwei Jahren haben wir hier einen neuen Masterlehrgang lanciert.

Welche wissenschaftlichen Erfolge hat Ihr Institut aufzuweisen?

Weder: Eine ganze Reihe. Unser Team hat zum Beispiel neue Konzepte für heilbare Kunststoffe vorgestellt, Zellmodelle entwickelt, die anstelle von Tierversuchen eingesetzt werden, um Effekte von Nanopartikeln zu untersuchen, eine neue Methodik gefunden, um Malaria nachzuweisen, eine Technik entwickelt, um in Produkten Nanopartikel zu identifizieren, entdeckt, wie gewisse Pflanzen Farben produzieren können und wie Bienen diese erkennen. Und wir haben Batterien entwickelt, die dem elektrischen Organ des Zitteraals nachempfunden sind. Wir haben über 550 wissenschaft­liche Publikationen veröffentlicht und mehr als zehn Patentanmeldungen vorgenommen. Es gab bisher eine Spin-off-Firma im Umfeld unseres Instituts: Nanolockin. Und ich denke, weitere werden folgen.

Wie gross ist die Distanz zwischen Studierenden und Professoren?

Weder: Gleich null. Wir hier verstehen uns hier als Team ohne Top-down-Hierarchie. Dass das funktioniert, zeigt sich in unserer Entwicklung und in unserem Output.

Wo steht Ihr Institut in zehn Jahren?

Weder: Wachstum alleine ist uns nicht das Wichtigste. Nicht die Anzahl an Publikationen oder Doktortiteln ist das Entscheidende, sondern vielmehr die Qualität und vor allem die Relevanz unserer Forschung. Wir wollen Sachen bewegen und eine erstklassige Ausbildung anbieten.

Zahlen und Fakten

Insgesamt 116 Mitarbeiter

Gemäss dem Jahresbericht sind gegenwärtig 25 Nationalitäten aus allen fünf Kontinenten am AMI präsent. Das Institut beschäftigt sechs Professoren, und 190 ehemalige Studierende arbeiten hier. Seit 2008 kam es insgesamt zu 566 wissenschaftlichen Publikationen und zu mehr als zehn Patentanmeldungen. 56  Prozent aller Forschungsausgaben wurden von Drittquellen geleistet, und 2017 gab es sieben Projekte mit Partnern aus der Industrie. Insgesamt sind gegenwärtig 33 aktive Forschungsprojekte am Laufen. 116  Personen arbeiten gegen­wärtig am Institut, 50 Prozent sind Doktoranden und 40  Prozent Frauen. Die Ausgaben betrugen im Jahr 2017 immerhin 10,8  Millionen Franken, 78  Prozent davon wurden für die Forschung aufgewendet. 33  Prozent der Einnahmen kamen von der Adolphe-Merkle-Stiftung, 14  Prozent wurden von der Universität Freiburg geleistet, fünf Prozent kamen aus der Industrie und 48 Prozent aus weiteren Zuschüssen.

jcg

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