Autor: karin aebischer
Schon die ganze Woche hatten die 15 Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse der Primarschule Jaun den Freitagnachmittag herbeigesehnt. Sie hatten ihr Langlauf-Vorbild zwar schon seit Montag beim Lesen und Rechnen in den Unterricht integriert, zum Anfassen nah stand Dario Cologna ihnen aber erst am Freitag um zwölf Uhr. Die erste Begegnung mit dem 26-jährigen Profisportler aus dem Bündnerland war zwar noch etwas verhalten. Doch spätestens beim Fotoshooting vor dem Wasserfall tauten die Schülerinnen und Schüler auf und wollten sich mit ihrem Star zu zweit ablichten lassen. «Er ist ein sehr Netter», sagen Katja Rauber und Rahel Buchs und strahlen bis über beide Ohren. Die 12-Jährigen trainieren selber Langlauf – beim SC Hochmatt Im Fang. «Im Moment mache ich es, weil es mir Spass macht», sagt Rahel und will damit klarstellen, dass sie (noch) keine Karriere als Profisportlerin anstrebt.
Jauner sind die Schnellsten
Das Treffen mit dem Gesamtweltcupsieger Dario Cologna hatte sich die Jauner Schulklasse durch den Sieg bei einem Projekt des Skiverbandes Swiss Ski, der Dachorganisation des Schweizer Schneesports, erkämpft (siehe Kasten). Die Schüler absolvierten den «Dario Cologna Fun Parcours» und waren im Sprint von 160 Schulklassen aus der ganzen Schweiz die schnellsten. «Für die Schülerinnen und Schüler ist er ein Weltstar», sagt Lehrer und Schulleiter Emil Raemy. Sehr viele Kinder würden selber Langlauf betreiben und wüssten deshalb bestens über seine Erfolge Bescheid. «Das ist das Highlight des Jahres», betont Emil Raemy. Einige Kinder hätten bis zuletzt nicht richtig an das Treffen geglaubt und seien davon ausgegangen, dass ein Double Colognas nach Jaun reisen würde. «Er ist schon ein bisschen mein Idol», sagt der 12-jährige Julian Rauber, der seit seinem fünften Lebensjahr auf den Langlaufskiern steht, wie er erzählt. Sollte es klappen, würde er Langlauf auch gerne zu seinem Beruf machen, sagt er.
Mit elf Jahren angefangen
Dario Cologna selbst setzt sich gerne für die Nachwuchsförderung ein. «Es ist wichtig, zu zeigen, dass Langlauf auch Spass macht und nicht nur anstrengend ist.» Er selber habe «relativ spät», nämlich mit elf Jahren, mit Langlauf begonnen. «Als Kind sollte man vor allem Freude haben am Sport und polysportiv sein», sagt der Spitzensportler. Auch er spielte Fussball, fuhr Rad und auch Ski alpin.
Dass sie polysportiv sind, bewiesen die Jauner Primarschüler Dario Cologna am Nachmittag an verschiedenen Posten, unter anderem beim Fussballspielen. Ihr heiss geliebter Spielkamerad musste sie jedoch gegen halb fünf Uhr verlassen. Für ihn ging es weiter an die Sponsoren-Nacht der Swisscom in Bern.
«Es ist wichtig, zu zeigen, dass Langlauf auch Spass macht und nicht nur anstrengend ist.»
Autor: Dario Cologna
Autor: Langlauf-Profi
Ein einmaliges Erlebnis für die Schüler: Fussball spielen mit Dario Cologna.Bild Aldo Ellena
Zum Projekt: 7500 Kinder waren mit dabei
Der nach Dario Cologna benannte Fun-Parcours von Swiss Ski hat Schulklassen aus der ganzen Schweiz auf die Langlaufski gebracht – und für Begeisterung gesorgt, wie Projektleiterin Mariette Brunner aus Brünisried erklärt. 7500 Kinder machten mit. «Das Projekt ist eine absolute Erfolgsstory», sagt sie. Erst 2011 eingeführt, werde es somit auch im nächsten Winter weitergeführt. «Durch ein Aushängeschild wie Dario Cologna ist Langlauf cool und jung geworden», sagt Mariette Brunner. Das Ziel des Projektes, möglichst viele Kinder zu bewegen und ihnen auf spielerische Art und Weise den Schneesport näherzubringen, habe Swiss Ski erreicht. ak
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