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Jauner sehen schwarz ohne den Hof

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Dass sie etwas unternehmen müssen, um das Hotel-Restaurant zum Wasserfall in Jaun vor dem Umbau in Wohnungen oder in ein Klubhaus zu bewahren, darin waren sich der Gemeinderat und die Dorfbevölkerung am Dienstagabend einig. Rund 50 Personen waren der Einladung des Gemeinderates zur «Gesprächsrunde» gefolgt. Diese wurde einberufen, weil die Besitzerin Pierrette Baur den Hof, wie die Jauner das Hotel zum Wasserfall nennen, verkaufen will und dabei die Weiterführung des Gastbetriebs nicht zur Bedingungen macht (siehe FN vom 13. April). «Die Besitzerfamilie hat Interessenten, die den Hof umbauen möchten. Niemand von diesen will aber wirten und den Betrieb weiterführen», informierte Ammann Jean-Claude Schuwey die Anwesenden. Ein «Schadenfall» für den Tourismus in Jaun sei es, so der Syndic, würde der Hof nie mehr geöffnet. «An gewissen Tagen haben die Touristen nicht einmal mehr die Möglichkeit, irgendwo einen Kaffee trinken zu gehen.» Momentan kann man in Jaun noch im Tearoom Enzian und in der Buvette Oberbach einkehren. Letztere ist normalerweise nur im Winter offen. Für ein Nachtessen muss man ins dreieinhalb Kilometer entfernte Im Fang fahren.

Als Fanclub des Gasthofs

«Der Hof muss bleiben. Das ist ein Geschäft, das laufen würde. Es braucht nur motivierte Leute», sagte Christiane Schuwey, Wirtin des Hotels zur Hochmatt im Fang. Dem stimmte Gemeinderat Marius Mooser zu. «Als die Pächter den Hof frisch übernommen hatten, waren die Umsatzzahlen gut.» Sie und ihr Mann wären «extrem froh», würde der Hof wieder eröffnet, so Christiane Schuwey. «Dann könnten wir auch mal Ferien machen.»

Der Zustand des Hotels zum Wasserfall sei «gut und funktionsfähig», sagte der Ammann. Die Hotelzimmer hingegen seien primitiv, in diese müsse investiert werden. Als kleine Katastrophe bezeichnete Werner Schuwey, der regelmässig Touristengruppen durch Jaun führt, die Schliessung des Restaurants. «Es ist der Gemeinderat, der aktiv werden und so schnell wie möglich etwas unternehmen muss», betonte er. Auch Philipp Buchs, Präsident der Schützengesellschaft Jaun, warnte davor, weitere Zeit zu verlieren. «Es ist eine Minute vor zwölf Uhr, um noch irgendwie verhindern zu können, dass jemand anderes den Hof kauft», sagte er. Er schlug vor, die Jauner sollten als eine Art Fanclub ihr Kulturgut retten und sich finanziell daran beteiligen. «Es wäre natürlich ein Traum, wenn Jauner diesen Fanclub gründen und so die finanziellen Mittel aufbringen würden», sagte Jean-Claude Schuwey.

Gemeinderat Marius Mooser stellte nach einer kurzen Diskussion klar: «Wir dürfen nicht um den heissen Brei herumreden. Die Finanzen sind das Problem.» Und er fragte in die Runde, wer bereit wäre, sich finanziell zu beteiligen. «Ich mache den Vorschlag, dass die Jauner Unternehmer den Hof kaufen. Jeder bezahlt 100 000 Franken», sagte ein Bürger. Diesen Vorschlag bezeichnete der Ammann als «erstrebenswert».

Günstiger für Einheimische

Rund 850 000 Franken würde das Hotel zum Wasserfall kosten. 750 000 Franken sind für das Gebäude vorgesehen, 100 000 für das Mobiliar. Für Jauner wäre der Kaufpreis 100 000 Franken tiefer. «Wie sieht der finanzielle Spielraum der Gemeinde aus?», fragt Uli Menzel, Wirt des Berghaus Gastlosen. «Praktisch null», antwortete Schuwey. Er sei der Meinung, die Gemeinde solle 50 000 Franken zum Kauf beisteuern, sagte der Jauner Tourismusleiter Jean-Marie Buchs. «Zusammen mit der Bevölkerung und ein paar Grossen ist der Kauf machbar», betonte er.

Aus dem Publikum kam mehrmals die Forderung nach einem Initiativkomitee und einem Terminplan auf. «Wir haben den Auftrag erkannt», so der Syndic. Der Gemeinderat werde die Gründung eines Komitees in die Wege leiten und die Bevölkerung stets informieren. Er teilte zudem einen Zettel aus, auf dem die Anwesenden eintragen konnten, wie hoch ihre allfällige Beteiligung an der Übernahme des Hotels ausfallen würde.

 

«Wir dürfen nicht um den heissen Brei herumreden. Die Finanzen sind das Problem.»

Marius Mooser

Gemeindrat Jaun

Rückblick

Seit Mitte Februar geschlossen

Das Hotel zum Wasserfall in Jaun–genannt Hof–ist seit Mitte Februar geschlossen. Weil dem Pächterpaar der Konkurs angedroht wurde, mussten sie den Gasthof schliessen. Die Besitzerin Pierrette Baur, die heute in Treyvaux wohnt, will das Hotel nun verkaufen. Seit 16 Jahren ist die Familie Baur im Besitz des Gasthofs. Nachdem ihr Mann vor fünf Jahren verstorben war, hatte Pierrette Baur das Hotel an die Familie Werner und Beatrice Thürler verpachtet. Im Jahr 2004 wurde in Jaun bereits das Restaurant «Chez Maxime» geschlossen. Ein Franzose hatte dieses Gebäude vor zwei Jahren gekauft (siehe FN vom 13. April 2013).ak

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