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«Jede Zelle im menschlichen Körper besitzt ein kleines Ührchen»

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Autor: karin aebischer

«Wir Menschen spüren unsere innere Uhr wohl am besten, wenn wir am Samstagmorgen um acht Uhr aufwachen, obwohl wir eigentlich bis zehn Uhr schlafen könnten», erklärt Isabelle Schmutz, die ihre Doktorarbeit in Biochemie zu diesem Thema verfasst hat. Fast alle Organismen – vom Bakterium bis zum Menschen – verfügen über eine innere Uhr, einen sogenannten zirkadianen Rhythmus. «Wer wie ich mit zirkadianen Rhythmen arbeitet, bringt seine eigene innere Uhr durcheinander», sagt die 31-jährige Gurmelserin mit einem Schmunzeln. Um während 24 Stunden untersuchen zu können, hat sie nicht nur die Tage, sondern auch oft die Nächte an der Uni verbracht.

Arbeit in Journal publiziert

Isabelle Schmutz hat in den vergangenen fünf Jahren im Rahmen ihrer Doktorarbeit bei Professor Urs Albrecht an der inneren Uhr geforscht. Am Freitag wurde sie von der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg für ihre Arbeit mit dem Preis «Thürler-Reeb» ausgezeichnet. Eine Publikation ihrer Doktorarbeit in einem renommierten Fachjournal hat ihr diesen Preis eingebracht.

«Die innere Uhr ist ein faszinierendes Forschungsgebiet», sagt Isabelle Schmutz. Verschiedenste Prozesse wie das Schlaf-Wach-Verhalten, die Hormonausschüttung, der Blutdruck oder die Temperaturregulation des Körpers werden über die innere Uhr zeitlich gesteuert. Die Uhr selbst wird von der Umwelt, beispielsweise vom Licht, beeinflusst. «Jede Zelle im Körper besitzt so ein kleines Ührchen.» Dies seien Proteine, die durch bestimmte Wechselwirkungen diese Uhr generierten.

Wichtiger Faktor untersucht

In ihrer Doktorarbeit hat Isabelle Schmutz anhand von Mausmodellen den Uhrbestandteil «Period2» näher untersucht. Dieser sei schon vor Jahren als wichtiger Uhrbestandteil identifiziert worden. Die junge Forscherin stellte fest, dass Period2 Uhrinformationen auf Stoffwechselwege und physiologische Prozesse übertragen kann und daher als wichtiger Faktor in der zeitlichen Organisation von biologischen Prozessen wirkt. «Wenn gewisse Stoffwechselprozesse zeitlich nicht gut organisiert sind, kann dies einen grossen Einfluss auf den Organismus haben», erklärt sie.

Depressionen, Übergewicht und Alkoholsucht können auch mit der inneren Uhr in Verbindung gebracht werden. «Hört man auf die eigene innere Uhr, fühlt man sich allgemein besser.» Eine Zeitumstellung, unregelmässiges Essen oder Lichteinfluss zu Zeiten, in denen man eigentlich kein Licht sehen sollte, können die innere Uhr deregulieren.

Ab nach New York

Als Post-Doktorandin reist Isabelle Schmutz im April an eine New Yorker Universität. Dort wird sie an einem Forschungsprojekt im Bereich Zellbiologie teilnehmen. «Für mich war klar, dass ich weiter Forschung betreiben möchte. Ich möchte mich jedoch auf einem neuen Gebiet weiterbilden», sagt sie. Drei bis vier Jahre wird sie in New York bleiben. «Die Methoden der Forschung werden immer besser, aber es wird auch verlangt, dass man die Mechanismen immer besser versteht», erklärt sie die lange Dauer eines Forschungsprojektes. Für sie sei New York eine super Chance, sagt Isabelle Schmutz. Dass sie diesen Platz bekommen habe, habe sicher auch damit zu tun, dass sie in Freiburg so gute Forschung mit breiter Unterstützung betreiben konnte.

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