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«Jeder Einzelne von uns kann etwas zur Integration beitragen»

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«Seid offen für andere Kulturen. Unabhängig davon, woher wir kommen, wollen wir alle nur dasselbe: ein glückliches Leben führen.» Dies sagte Daniel Schwenzer, Leiter des Asylzentrums Foyer des Remparts in Freiburg, am gestrigen Tag der Religionen am Kollegium Heilig Kreuz. Fast wichtiger als die Religion war in den Diskussionen jedoch die Integration. «Aufgrund der anhaltenden Migrationsströme ist die Integration nach wie vor ein sehr aktuelles Thema», sagte Melanie Stempfel, Religionslehrerin am Kollegium. «Wir wollten die Schüler mit diesem Tag dazu veranlassen, sich zu fragen: Was kann jeder Einzelne von uns für die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden tun?»

Religiös und praktisch

Um den Schülern unterschiedliche Zugänge zum Thema Integration zu ermöglichen, hatte die Schule drei Personen eingeladen, die verschiedenen Religionen angehören: Regula De Clerck, eine engagierte Buddhistin, Zeinab Ahmadi, Muslimin und Leiterin des Bereichs Bildung im Haus der Religionen in Bern, sowie Bettina Gruber, katholische Theologin und pastorale Mitarbeiterin (siehe Kasten).

Um den Schülern konkret aufzuzeigen, was im Kanton Freiburg für die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden getan wird, war neben Daniel Schwenzer auch Armin Aebi zu Gast. Er ist pensionierter Maschineningenieur und engagierter Christ in der reformierten Pfarrei Cordast. Seit einem Jahr beherbergt er eine Flüchtlingsfamilie.

Mehrere Diskussionsrunden

Armin Aebi erzählte von seinem Entscheid, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen, von den Hürden, die er bis zum Einzug der Familie überwinden musste, aber auch davon, wie langwierig die Integration sein kann. «Es wäre naiv, zu denken, dass sich Menschen in kurzer Zeit in eine neue Gesellschaft integrieren können. Integration braucht Zeit», so Aebi. Er berichtete vom Leben der Flüchtlingsfamilie vor der Einreise. Der junge Mann habe es schwer gehabt. «Er hat miterlebt, wie sein Vater und seine zwei Brüder geköpft wurden. Diese Erlebnisse führten zu posttraumatischen Belastungsstörungen. Solche Wunden zu heilen dauert lange. Noch heute plagen ihn Albträume», erzählte Aebi. Er wies die Schüler darauf hin, dass es wenig brauche, um zu helfen: «Jeder Einzelne von uns kann etwas zur Integration beitragen.»

In der zweiten Diskussionsrunde tauten die Schüler und Schülerinnen auf: Sie nutzten die Gelegenheit, nach den Ausführungen von Daniel Schwenzer Fragen zu stellen. «Wieso geben viele Flüchtlinge und Asylsuchende falsche Altersangaben an?», fragte eine Schülerin. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, wie die Ausführungen von Schwenzer zeigten: «Viele machen sich jünger, um als Minderjährige behandelt zu werden. Minderjährige sind gesetzlich geschützt und werden nicht in ihre Heimatländer zurückgeschickt. Andere machen sich älter, da sie nur als Erwachsene berufstätig sein können. Das erarbeitete Geld schicken sie nach Hause zu ihren Familien». Wichtig sei, zu bedenken, dass in solchen Fällen meist die gesamte Familie ihr Geld zusammenlege, um einem Familienmitglied die Ausreise zu ermöglichen. Dementsprechend angewiesen seien sie dann auf das Geld aus der Schweiz.

Alltag im Foyer

Eine andere Schülerin interessierte sich für den Alltag der Asylsuchenden: «Gehen diese auch arbeiten?» Dies komme sehr auf das Alter der Personen an, erklärte Schwenzer: «Unter 16-Jährige können die Schule besuchen. Es gibt aber auch Erwachsene, die schon eine Ausbildung mitbringen und so direkt ins Arbeitsleben einsteigen können.»

«Unabhängig davon, woher wir kommen, wollen wir alle nur ein glückliches Leben führen.»

Daniel Schwenzer

Leiter des Foyer des Remparts

Religion und Integration

Verschiedene Religionsvertreter sind sich einig

Die Schüler und Schülerinnen des Kollegiums Heilig Kreuz erhielten gestern auch religiöse Sichtweisen auf das Thema Integration. Die drei Religionsvertreterinnen unterschieden sich nicht in ihren Ansichten: Es brauche sehr wenig, um in der Welt etwas zu bewegen und die Integration zu fördern, fand die Katholikin Bettina Gruber. Wichtig sei aber auch, nicht aus Angst vor einer Strafe Gottes, sondern aus freiem Willen offener und respektvoller gegenüber anderen Kulturen zu sein, fügte die Muslimin Zeinab Ahmadi der Aussage Grubers hinzu. Auch die Buddhistin Regula De Clerck plädierte für eine grössere Offenheit und mehr Respekt gegenüber anderen Kulturen und Religionen.

jj

 

«Es wäre naiv, zu denken, dass sich Menschen in kurzer Zeit in eine neue Gesellschaft integrieren können.»

Armin Aebi

Engagierter Christ in der reformierten Pfarrei Cordast

 

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