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«Jeder Franken ist gut investiertes Geld»

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Rotorenlärm über dem Galterental: Seit September bringen Helikopter immer wieder Material für Steinschlagnetze an zwölf verschiedene Standorte in der beschaulichen Schlucht zwischen Freiburg und Tafers. Da sich diese Standorte zum Teil in unwegsamem Gelände befinden, kommt der Helikopter zum Einsatz. Die Verankerungen, Pfeiler und Seile sind in den letzten Tagen bereits geliefert worden. «Jetzt werden noch die Netze eingeflogen und montiert», sagte Willy Eyer, verantwortlich für den Schutz vor Naturgefahren beim kantonalen Waldamt, an der gestrigen Baustellenbesichtigung für Medienschaffende.

 Die letzten Helikoptertransporte fänden nun statt, ergänzte Bauführerin Laura Schaerz. «Nächste Woche sind alle Arbeiten beendet.» Federführend ist die in Felstechnik spezialisierte Baufirma Gasser AG, die bereits Erfahrungen mit steinschlaggefährdeten Hängen in der Region hat: Das Unternehmen baute auch die Auffangnetze, welche die Bahngleise bei Flamatt vor Geröll und Fels sichern. Die Arbeiten im Galterental seien vergleichsweise einfach. «Nur wegen der Hochspannungsleitungen müssen wir besonders aufpassen», so Schaerz.

216 Meter Schutznetze

Heterogener Sandstein, weiche Mergelschichten, seitliche Rinnen, die für Schutt und Geröll Rutschbahnen darstellen: Die Galterenschlucht ist gemäss Geologen ein gefährdetes Gebiet, in dem es immer wieder zu spontanen Rutschungen und Steinschlägen kommt. «Jeder Franken ist gut investiertes Geld», sagte Angelo Lauper, Bauverwalter der Gemeinde Tafers, denn auch. Die zwölf Netze, die eine Gesamtlänge von 216 Metern aufweisen, sollen vor allem die Liegenschaften im Galterental schützen–die Hälfte dieser Häuser liegt auf dem Gemeindegebiet von Tafers, die andere auf Boden der Stadt Freiburg.

 Die Gefahrenminimierung soll aber auch dem rege genutzten Wanderweg zugutekommen. Die Auffangnetze unterstützten ein Sicherheitsdispositiv, das bereits diesen Frühling installiert worden sei, so Lauper: den Telejointmeter. Dieses Gerät registriert mit einer Messgenauigkeit im Bereich von Zehntelmillimetern Felsbewegungen und schlägt im Falle eines drohenden Felssturzes rechtzeitig Alarm.

 Der Rotaryweg bleibt aus Sicherheitsgründen jedoch weiterhin gesperrt. Auch die Wintersperrung des Wanderwegs zwischen der Ameismühli und der Freiburger Unterstadt bleibt bestehen; gegen vereiste Treppenstufen kommt auch der Steinschlagschutz nicht an.

 Nicht nur Felsstürze

Willy Eyer betonte, dass neben Felsstürzen eine weitere Gefahr viel wahrscheinlicher sei. «In neun von zehn Fällen müssen wir mit Erdrutschen rechnen», so der ausgebildete Forstingenieur. «Dass sich grosse Erdblöcke lösen, ist eher selten.» Dementsprechend seien die Sicherheitsnetze auf beide Gefahren ausgerichtet; die engen Maschen würden auch Geröllschübe aufhalten. Auch seien die Netze robust: «Sie können einer Aufprallenergie von 1000 Kilojoule entgegenhalten», so Eyer. Dies entspreche der Kraft, die auf das Netz ausgeübt würde, wenn ein Lastwagen mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern hineinfiele.

Die Kosten für die Sicherheitsnetze belaufen sich auf 540 000 Franken; rund 70 Prozent davon werden durch Subventionen von Bund und Kanton abgedeckt. Der verbleibende Betrag von rund 170 000 Franken teilen sich Freiburg und Tafers, da die Netze auf dem Boden beider Gemeinden stehen. «Die Gemeinde Tafers trägt sämtliche Kosten für die Anlagen auf ihrem Gemeindegebiet selber», sagte Bauverwalter Angelo Lauper. Die Kosten auf die betroffenen Liegenschaftseigentümer zu überwälzen sei nicht zur Diskussion gestanden.

 «Weiterhin Naturgefahren»

Die Schutznetze hätten eine Lebensdauer von ungefähr fünfzig Jahren, sagte Bauführerin Laura Schaerz. Regelmässige Wartungsarbeiten seien aber notwendig.

Willy Eyer betonte mehrfach: Das Wohnen und Spazieren im Galterental werde dank den neuen Schutzmassnahmen zwar sicherer. «Naturgefahren wird es aber auch weiterhin geben.»

Zu den Arbeiten

Zwei weitere Etappen folgen

Die laufenden Arbeiten im Galterental basieren auf einer Studie, die im Jahr 2008 lanciert wurde. Die Montage derSteinschlagnetze, die in den nächsten Tagen abgeschlossen wird, sei die erste Etappe dieser laufenden Arbeiten. Das erklärte Projektleiterin Raja Benzaitar an der gestrigen Baustellenbesichtigung. Eine zweite Etappe mitGewässerschutzmassnahmenam Galterenbach folgt nächstes Jahr. Eine dritte Etappe sei für das Jahr 2017 geplant, so Benzaitar. Dann wird dieZufahrtsstrassewo nötig saniert. Diese Massnahmen kosteten in ihrer Gesamtheit ungefähr eine Million Franken, erklärte Willy Eyer, Sektionschef beim kantonalen Waldamt. Die Bauarbeiten werden waldbauliche Massnahmen vervollständigen, die nach den Unwettern in den vergangenen Jahren bereits durchgeführt wurden.ko

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