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«Jeder SlowUp hält Überraschungen bereit»

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SlowUp-Sicherheitschef Heinz Thalmann erinnert sich noch an eine Zeit, als der Tatzelwurm der Teilnehmer nicht wie heute in eine Richtung kroch, sondern jeder die Richtung einschlagen konnte, nach der ihm gerade war. Das sei aber schon lange her, sagt Thalmann, der diesen Sonntag seinen letzten Einsatz als Chef der Sicherheit macht. «Um gefährliche Situationen zu vermeiden, fahren nun alle in dieselbe Richtung.»

Zu diesem Job sei er gekommen wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde: als Ferienvertretung am Tag des Anlasses. Das war 2006. Seine Mission ist die Koordination von Ambulanz, Feuerwehr, Polizei sowie der Gemeinden. Im konkreten Fall arbeiten diese Organisationen autonom. Er macht mit den Gemeinden ab, wie sie welchen Streckenabschnitt abzusperren haben.

Getrennte Gruppen

Eine Aufgabe ist die Koordination der Suche nach Verlorenen und Gestrandeten: Eltern, die ihre Kinder im Gewusel verloren haben, Kinder, die ihre Eltern suchen, aber auch Teenager, die den Anschluss verloren haben. «Unser Ziel war und ist noch immer, sie möglichst rasch wieder mit ihren Familien und Gruppen zusammenzubringen.»

Zusammen mit den direkt Zuständigen, zum Beispiel den beiden Kantonspolizeikorps für den Verkehr, bauten sie ein Einsatzdispositiv auf. «Ich habe sie alle physisch unter ein Dach gebracht. Das erlaubt eine schlanke Organisation und kurze Koordinations- und Kommunikationswege.»

Der Aufwand ist gestiegen. Früher hatte er nur eine Telefonistin neben sich, welche die Anrufe von Vermisstmeldungen entgegennahm. Sein Kommandoposten war in einer Ecke in einem Restaurant. Er hatte nichts als einen Block bei sich. Heute brauche die Sicherheit zwei Drittel des SlowUp-Budgets. Auch, weil die Gemeinden für ihre Aufwände bisher entschädigt wurden. Mittelfristig stellt das Organisationskomitee diese Tradition infrage (die FN berichteten).

Vor allem in den engen Strassen des Vully ist der Zugang für die Rettungskräfte nicht einfach: «Wenn sich in einem Notfall jemand hinstellen müsste, um die Menschenmenge aufzuhalten, wäre dieser dazu gar nicht in der Lage.» Das Problem müssten sie in der Planung berücksichtigen. So habe der Feuerwehrstützpunkt Murten im schwer zugänglichen Vully ein Tanklöschfahrzeug stationiert, als Unterstützung für die Ortsfeuerwehr im Brandfall. Auch die Ambulanz habe sich entsprechend organisiert.

Meistens Bagatellfälle

Thalmann betont auch: Auch am SlowUp gelten die üblichen Verkehrsregeln. Zum Beispiel werde generell rechts gefahren und links überholt. «So vermeiden wir Überraschungen und Kollisionen.» Mit richtig gravierenden Problemen sei er aber nie konfrontiert gewesen. Es gebe zwar ab und zu Schrammen und Sonnenstiche, meistens seien es aber Bagatellen. «Und wenn sich jemand mal verletzt hat, was selten geschah, erwies sich das eigentlich immer als Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit.» Jeder sei für sein Verhalten verantwortlich.

Klar, das Konzept des SlowUp Murtensee sei immer dasselbe, es ändere sich wenig bis gar nichts. Dennoch müsse er immer wieder alles neu vermitteln, damit alle über dasselbe reden und dasselbe wissen. Denn in den Gemeinden änderten sich die Gesprächspartner und Zuständigen. «Was beim einen selbstverständlich war, muss es beim Nächsten nicht mehr sein», weiss Thalmann. «Darum ist es nie Routine, jeder SlowUp ist eine Neuauflage und hat Überraschungen bereit.» Und er räumt ein: «Natürlich fällt mir trotz der guten Vorbereitung jeweils ein Stein vom Herzen.»

Freude am SlowUp

Er sei nicht mehr der Jüngste. Er müsse Prioritäten setzen und einige seiner Aktivitäten aufgeben–wie eben seine Aufgaben für den SlowUp. «So kann ich mich zurückziehen und zurücklehnen.» Nach seinem elften und letzten SlowUp will er nächstes Jahr mal wieder selbst um den Murtensee fahren–«mir gefallen die Idee und die Ambiance irrsinnig gut.» Es sei ein Volksfest: «Ich habe Freude daran, die Leute zu sehen, die sich im Vully in die Beizen setzen und geniessen.» Es sei ein Vergnügen, mit Muskelkraft um den See zu fahren und Leute zu treffen.

Wenn weniger Teilnehmer kommen, habe er weniger zu tun, es gebe dann auch weniger Probleme auf der Strecke. Doch er freue sich über möglichst viele Besucher am Anlass. Deshalb setze er sich jeweils bei den Meteorologen dafür ein, dass sie bei der Wettervorhersage für Murten nicht zu schwarz malen, dass sie das Mikroklima am Murtensee anerkennen. So auch für diesen Sonntag, für den Regen und kühle Temperaturen vorhergesagt sind. Bisher gab es während des Anlasses kaum Regen, stellt Thalmann klar. Es lohne sich, vor der Anreise das lokale Wetter anzuschauen und im Zweifelsfall einfach zu kommen.

«Wenn jemand hinstehen müsste, um die Menschenmenge aufzuhalten, wäre dieser dazu nicht in der Lage.»

Heinz Thalmann

Sicherheitschef SlowUp Murtensee

Zum Programm

Einen ganzen Tag rund um den See

Am Sonntag, 24. April, umrunden Tausende unmotorisiert auf ihren Velos, Inlineskates und auf eigenen Füssen den Murtensee. Zum 17.Mal steigt der SlowUp im Seebezirk–die Mutter aller SlowUps. Die Strecke hat wie jedes Jahr eine Länge von 32 Kilometern. Die Runde geht im Uhrzeigersinn um den See. Die Strecke ist von 10 bis 18 Uhr für den Autoverkehr abgesperrt. Die offizielle Eröffnung ist um 10 Uhr in Sugiez, um 17 Uhr geht der Anlass offiziell zu Ende. Ehrengast dieses Jahr ist Isabelle Emmenegger, Direktorin des Eidgenössischen Schwingfestes Estavayer 2016. An einigen Standorten gibt es Treffpunkte mit Spiel und Spass für Kinder, Wettbewerben, Demonstrationen des Schwingclubs Kerzers und musikalischer Unterhaltung mit dem Wistenlacher Chris Aaron und seiner Band. In den Gemeinden des Vullys laden Winzer und Beizer zum Genuss ihrer Produkte und Speisen ein. Entlang der Strecke gibt es Samariterposten und Boxen für Reparaturen an Velos, Skates oder Anhängern. Velomiete ist auf Reservation möglich, auch jene von Spezialvelos für Menschen mit Behinderung.fca

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