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«Jeder weiss, was er zu tun hat»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Motorenlärm, das klirrende Geräusch von Metallstäben und kurze, laute Befehle: An diesem Montagmorgen ist es aber nicht der Lärm der Poya-Baustelle, der auf dem Freiburger Poya-Platz zu hören ist, und die Männer mit den orangen Helmen und den Leuchtwesten, welche geschäftig auf dem Platz hin und her gehen, sind keine Bauarbeiter. Es sind die Mitarbeiter des Circus Knie, der wie jedes Jahr auch diesen Herbst in Freiburg gastiert.

Routinierter Aufbau

Einer von ihnen ist Chefelektriker Christoph Ruckstuhl. Wie seine Kollegen ist er seit sechs Uhr in der Früh auf dem Platz. «Es ist wichtig, dass wir die Wagen richtig platzieren», erzählt Ruckstuhl, der die dritte Saison dabei ist. Warum dies wichtig ist, lässt sich schnell sehen: Der Platz ist eng, viel Raum bleibt nicht, um Material zwischenzulagern.

Gegen acht Uhr treffen die letzten Materialwagen ein. Im Gegensatz zu den grossen Tieren, welche in Camions transportiert werden, erfolgt der Materialtransport über die Schiene, mit zwei Spezialzügen und insgesamt 53 Waggons.

Während manche noch ausladen, machen sich andere am Zelt zu schaffen. In der Mitte stehen bereits die vier Masten mit dem Schriftzug des Zirkus, darum herum liegt die Zelthülle. «Für den Aufbau brauchen wir etwa sechs Stunden», sagt Ruckstuhl. Dieser verlaufe sehr routiniert. «Jeder Mann weiss, was er zu tun hat.» Trotzdem könne es auch manchmal Pannen geben. «Ich habe immer einen Plan B oder C im Kopf.»

Dieses Mal scheint er diese jedoch nicht zu brauchen. Kurz nach acht Uhr wird das Zelt aufgezogen, danach erfolgen die Installationen im Innern. Die Mitarbeiter, welche die Sitzreihen aufbauen, stammten vor allem aus Polen und Marokko, sagt Bianca Binder, Mitarbeiterin des Medienbüros. Wie bei den Artisten gebe es auch hier richtige Zirkusfamilien: «Bei manchen haben schon die Väter mehrere Jahrzehnte für den Zirkus gearbeitet, nun sind auch die Söhne hier.» 16 Nationalitäten sind insgesamt in der Zirkusfamilie vertreten. Probleme mit den Sprachen gebe es aber kaum, sagt Binder. «Wir sprechen ein Gemisch aus vielen Sprachen, den sogenannten Zirkusdialekt.» Und auch Christoph Ruckstuhl meint: «Notfalls brauchen wir Hände und Füsse. Das ist die internationalste aller Sprachen.»

«Ein bisschen verrückt»

Schon lange dabei ist Tino Caroli. «Ich bin 1948 mit meinen Eltern als Akrobat zum Zirkus Knie gestossen», erzählt er. Mittlerweile arbeitet er als Lichttechniker. «Mit 40 ist es nicht mehr so einfach, auf ein Pferd zu springen», erklärt er. Dass er nun eher im Hintergrund arbeitet, störe ihn aber nicht. «Jetzt kann ich die Artisten zur Geltung bringen. Und wenn ich den Applaus höre, weiss ich: Ich habe mein Ziel erreicht.»

Eher ein Neuling im Zirkusgeschäft ist Matthias Baumann. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arbeitern, welche an den Aufführungstagen als Platzanweiser oder Mechaniker arbeiten, hat der Staplerfahrer während den Aufführungen frei. Diese Zeit verbringt er mit seiner Frau und den drei Kindern, welche die Zirkusschule besuchen. Mit dem Wanderleben hätten diese keine Mühe, sagt er: «Im Gegenteil, ihnen gefällt es so gut, dass wir noch eine Saison anhängen.»

Gegen zehn Uhr lassen sich die Sitzreihen schon erkennen; auch der Zoo draussen ist fast eingerichtet, und die Baugeräusche vermischen sich mit dem Gekreische von Papageien und dem Wiehern von Pferden. Egal, ob jemand sein ganzes Leben im Zirkus verbringt oder sich nur für einige Saisons dem Leben zwischen Wohnwagen und Manege verschreibt, Christoph Ruckstuhl ist überzeugt: «Ein bisschen verrückt muss man schon sein.»

Programm

Pferde, Komiker und Akrobaten

Das Programm 2013 des Circus Knie steht unter dem Motto «émotions». Die Familie Fredy Knie junior zeigt verschiedene Facetten der Pferdedressur und der Reitkunst. Für Lacher sorgen die Komiker Claudio Zuccolini und Steve Eleky. Akrobatische Sprünge zeigen die Gruppe Circus-Theater Bingo, der brasilianische Spiderman Super Silva oder The Flying Girls aus Pyongyang. Ebenfalls auftreten werden die Schlangenfrau Nina Burri oder Alessio Fochesato mit einer Papageien-Nummer.rbVorstellungen:Mi. 30. Okt., 20 Uhr. Do., 31. Okt., 20 Uhr. Fr., 1. Nov. 14.30 Uhr. Sa., 2. Nov., 15 und 20 Uhr. So., 3. Nov. 14.30 und 18 Uhr.

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