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«Jedermann hat das Recht, rauchfreie Luft einzuatmen»

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Autor: arthur zurkinden

Katharina Thalmann, weshalb setzen Sie sich so für ein absolutes Rauchverbot in Gaststätten ein?

Ich bin für ein absolutes Rauchverbot in Restaurants, weil auch das Bedienungspersonal den Anspruch erheben kann, in rauchfreien Räumen zu arbeiten. Gemäss einer Umfrage der Fachstelle für Tabakprävention im Jahre 2007 erklären 94 Prozent der Angestellten, dass sie das Recht haben, am Arbeitsplatz rauchfreie Luft einzuatmen.

Ich denke aber auch an die Jugendlichen. Nicht alle haben heute die Möglichkeit, sich in ihrer Freizeit in rauchfreien Jugendräumen aufzuhalten. In Gaststätten, Cafés und Bars sind sie dem Tabakrauch ausgesetzt, so werden sie viel schneller verführt, selber zur Zigarette zu greifen. In Gruppen sind sie oft gezwungen, selber zu rauchen, um «in» zu sein. Zudem vergisst man oft, dass das Rauchen der häufigste Grund ist für den Einstieg in den Drogenkonsum. Eine Studie des Hamburger Senats hat es deutlich gezeigt: 77 Prozent haben als Raucher bereits Cannabis-Erfahrungen gegenüber fünf Prozenz bei Nichtrauchern.

Ich weiss, was es heisst, dem Passivrauchen ausgesetzt zu sein. Als Kind litt ich wegen eines kettenrauchenden Familienmitglieds stark unter dem Tabakrauch. Diesen Schutz kann die Initiative zwar nicht bieten. Jedoch glaube ich, dass mit einem totalen Rauchverbot in öffentlichen Lokalen und Restaurants eine allgemeine Sensibilisierung auch im privaten Bereich gegenüber Nichtrauchern Einzug halten wird.

Der Staatsrat will mit seinem Gegenvorschlag niemandem einen Lebensstil aufzwingen. Damit sagt er indirekt, dass ein totales Rauchverbot dem Aufzwingen eines Lebensstils gleichkommt. Hier geht es aber nicht um einen Lebensstil, sondern um den Schutz der Gesundheit. Gesundheit ist eines der höchsten Güter für uns Menschen. Und die Freiheit eines jeden Einzelnen hört dort auf, wo er die Gesundheit des andern gefährdet.

Für Sie sind also Fumoirs keine Lösung?

Fumoirs bieten keinen wirksamen Schutz vor dem Passivrauchen. Effiziente Lüftungssysteme gibt es nicht. Um den Feinstaub einer einzigen Zigarette vollständig zu beseitigen, muss eine Lüftung während drei Stunden laufen. Und wer garantiert, dass die Türe nicht offen bleibt, wenn jemand das Fumoir betritt oder verlässt? Zudem muss die Türe rasch geschlossen werden, damit der Vakuumbereich ein Austreten des Rauchs verhindert.

Ich habe grosse Bedenken mit Fumoirs. Sie lassen Schlupflöcher für unkontrollierbare Missbräuche zu. Eine Verwässerung des Rauchverbots ist programmiert. Die Kontrollen der abtrennbaren Raucherräume wird dem Staat einiges an Kosten verursachen. Die Fumoirs schaffen auch Ungleichbehandlungen. Denke ich an die kleinen Beizen in der Murtner Altstadt, so weisen sie schlicht zu wenig Platz auf, um Fumoirs einzurichten. So wird sogleich ein gewisser Neid aufkommen, und 200 000 Franken für deren Errichtung können nicht alle Wirte aufbringen. Zudem ist die Initiative klar und viel leichter und billiger umzusetzen.

Laut Gastro Freiburg müssen viele kleine Betriebe bei einem totalen Rauchverbot schliessen und können demnach ihre soziale Rolle nicht mehr wahrnehmen.

Verabschieden wir uns von der einstigen Raucherromantik; die Gesellschaft hat sich geändert. Wenn Gastro Freiburg behauptet, dass es zu Familiendramen kommt, weil Menschen nicht mehr über ihre Probleme in Beizen diskutieren können, so ist dies nur ein vorgeschobener Vorwand. Gastro Freiburg will einfach sagen, dass das Rauchen in den Beizen erlaubt sein muss. Jede Änderung ist am Anfang schmerzlich. Vielleicht verzichtet ein Raucher zu Beginn in den ersten Tagen auf einen Beizenbesuch. Aber mit der Zeit wird er wieder die rauchfreien Gaststätten aufsuchen und zwischendurch nach draussen gehen, wenn er das Verlangen nach einer Zigarette hat.

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