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Jenseits von Gut und Böse

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Ganz toll, der FN-Beitrag über die (leider nunmehr ehemaligen) Spitzenkunstturnerinnen Nadia Baeriswyl und Nadia Mülhauser, ich gratuliere. Es ist ausgesprochen schade für die beiden jungen Frauen, dass sie ihre vielversprechenden Karrieren vorzeitig an den Nagel hängen mussten, gleichzeitig aber ein gutes Zeichen, dass sie sich die unter anderem über den Sport erworbenen Eigenschaften wie Durchhaltevermögen, (Selbst-)Disziplin und Kampfgeist erhalten haben und für ihr weiteres Leben davon profitieren werden. Ich wünsche beiden viel Glück und Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg.

Der Umgang der Kunstturntrainerfraktion in Magglingen mit den Sportlerinnen ist seit längerem notorisch indiskutabel und dem humanistischen Menschenbild, wie es eindeutig zu Recht im Schweizer Spitzensport propagiert wird, diametral entgegengesetzt (Lektüre-Tipp: «Ariella Kaeslin–Leiden im Licht» von Christof Gertsch und Benjamin Steffen). Die durch das intensive Training verursachten, massiven körperlichen Wachstumsrückstände sind ein klares Indiz, dass hier eben über einen zu langen Zeitraum zu viel und zu intensiv trainiert wird; der permanente und mehr oder weniger subtile psychische Druck, der auf Kinder und Jugendliche ausgeübt wird, ist jenseits von Gut und Böse und liegt durchaus in einem dichten Dunstkreis zwischen Mobbing und Gehirnwäsche. Ich behaupte, dass wesentliche Teile der Kunstturntrainergilde in Magglingen nicht dem Wohl der Sportler, sondern primär ihrem eigenen gigantischen Ego verpflichtet sind, das darüber hinaus durch mentalitätsaffine Verbandsfunktionäre füglich befeuert wird. Auch wenn im Leistungs- und Spitzensport grundsätzlich die Leistung entscheidet (bzw. entscheiden sollte) und das entsprechende Training mindestens über kurze Phasen und in ausgewählten Bereichen wohldosiert über der Belastbarkeitsgrenze stattfinden kann, ja sogar muss (allerdings nur, sofern danach die axiomatisch nötige Erholung gewährleistet ist), entbindet dies uns Trainer keinesfalls von der Verantwortung, die wir gegenüber den uns anvertrauten jungen Sportlern haben. Wenn diese Sportpsychologen in Anspruch nehmen müssen, um den Trainingsdruck auszuhalten, läuft etwas grundsätzlich falsch, und zwar allermeistens nicht auf Seite der Sportler! Die Konsequenzen sind zweifellos bei den Trainern beziehungsweise deren Verbänden beziehungsweise dem Bund als Subventionsbehörde zu ziehen. Man realisiert ernüchtert: Träumen ist erlaubt.

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