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Jetzt brodelt es definitiv

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In der 27. Minute wurde es für Gottéron erstmals demütigend. Als die Freiburger mit einem Mann mehr auf dem Eis das 0:4 kassierten, hatten die eigenen Fans die Nase voll. Sie warfen die Plüschtiere, die eigentlich für das erste Tor Gottérons vorbehalten waren und in den kommenden Tagen an bedürftige Kinder verteilt werden, entnervt auf das Eis. Zwei Minuten später, Davos hatte in der Zwischenzeit das 5:0 erzielt und soeben eine weitere Grosschance vergeben, hatte auch Benjamin Conz genug. Ohne den Blickkontakt mit der Spielerbank zu suchen, verliess er entnervt das Eis und verschwand für einige Minuten in der Kabine. Ein Beweis dafür, wie angespannt die Situation in Freiburg derzeit ist.

Dabei war das Heimteam gar nicht einmal so schlecht in den Match gestartet. In einem temporeichen Startdrittel hielt es mit den formstarken Bündnern, die nicht nur am Dienstag den Halbfinal der Champions League erreicht, sondern nunmehr auch sieben Meisterschaftsspiele in Folge gewonnen haben, gut mit. Einzig der Block um Center Ryan Gardner, der mit seiner Langsamkeit gegen die schnellen Bündner besonders überfordert war, war dem Paradeblock der Gäste klar unterlegen. Die Überforderung dieser Linie nutzten Marc Wieser in der 8. Minute und der überragende neue Liga-Topskorer Perttu Lindgren in der 24. Minute zu den zwei ersten Toren im Spiel.

Dammbruch nach 0:2

Nach dem 0:2 war erkennbar, auf welch fragilem Fundament das Spiel der Freiburger momentan steht. Plötzlich war ein Klassenunterschied erkennbar, im zweiten Drittel sah es über weite Strecken danach aus, als spielten erwachsene Männer gegen Junioren, Davos gewann praktisch jeden Zweikampf. Zum Glück für Gottéron schalteten die Gäste nach Lindgrens 6:0 in der 33. Minute einen Gang zurück – sonst wäre die Niederlage definitiv zweistellig ausgefallen und Gottéron hätte erstmals in diesem Jahrtausend ein Stängeli kassiert. So allerdings wurde Freiburgs Back-up Reto Lory «nur» viermal bezwungen.

Auch so war die 1:9-Niederlage für das zu Beginn der Saison so heimstarke Gottéron bitter genug. Noch nie hat ein Team in der NLA in dieser Saison neun Gegentreffer kassiert. Auch die Verletztenliste konnte gestern definitiv nicht mehr dafür verantwortlich gemacht werden. Denn mit den beiden Ausländern Dick Axelsson, Marcus Paulsson oder auch den Verteidigern Beat Forster und Noah Schneeberger hatte der HCD mindestens genauso gewichtige Ausfälle zu verkraften.

«Ich bin angewidert»

Nach dem Spiel blieb die Kabinentür der Freiburger lange zu. Als Erster stellte sich danach Christian Dubé den Medien. Der Sportchef, der den Spielern direkt nach der Partie die Leviten las, war äusserlich ruhig, brodelte aber innerlich. «Ich bin angewidert. Es ist frustrierend, dass wir mit dem Coaching-Staff hart arbeiten, damit der Club Erfolg hat, und dann so etwas mit ansehen müssen. Ich kann eine Niederlage immer akzeptieren, aber nicht so.» Er sei äusserst frustriert über die Attitüde der Spieler. «Einige haben Glück, dass wir viele Verletzte haben, sonst würden sie nicht so schnell wieder spielen. Wir kassierten Tor um Tor – und zeigten keine Reaktion.» Andrei Bykow, der das Team erstmals als Captain anführte, nannte den Auftritt «schlicht eine Katastrophe. Es war kein Leben in der Mannschaft.»

Entwarnung bei Sprunger

Immerhin am Nachmittag gab es gestern für Gottéron gute Nachrichten. Die MRI-Untersuchung hat ergeben, dass die Schulterverletzung von Captain Julien Sprunger nicht gravierend ist. Der Stürmer dürfte einzig heute Abend beim Spiel in Ambri noch fehlen und nach der Nationalmannschaftspause wieder einsatzfähig sein.

Trotz des Ausfalls von Sprunger waren die Freiburger Sturmlinien auf dem Papier ausgeglichener besetzt als auch schon. Dies, weil mit Greg Mauldin und Marc-Antoine Pouliot gleich zwei ausländische Stürmer nach langer Verletzungspause zurückkehrten und sich Trainer Gerd Zenhäusern dafür entschied, erstmals in dieser Saison mit vier ausländischen Stürmern zu spielen. Gestern ging die Taktik nicht auf, die rein schweizerische Abwehr war völlig überfordert und vorne brachte das Duo Pouliot/Mauldin wenig zustande und verliess das Eis mit einer Minus-3-Bilanz.

Dennoch ist davon auszugehen, dass die Freiburger in dieser Saison noch öfter in dieser Formation auftreten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Zenhäusern und Sportchef Christian Dubé nächste Saison gerne mit vier ausländischen Stürmern spielen möchten. Kommt hinzu, dass der gestern erstmals überzählige Verteidiger Alexandre Picard seit Wochen wenig überzeugend spielt. Trotzdem ist davon auszugehen, dass Picard heute in Ambri ins Team zurückkehrt, um der Defensive mehr Stabilität zu verleihen. Egal mit welcher Aufstellung wären im letzten Spiel vor der hochwillkommenen Nationalmannschaftspause Punkte sehr wichtig. Nach den gestrigen Siegen von Kloten, Lausanne und Ambri rückt der Strich näher und näher.

 

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Zach Hamill, der die Saison bei Gottéron begonnen hatte und später bei Ambri eigentlich einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieb, hat die Tessiner gestern verlassen. Er spielt neu für Iserlohn in der DEL.

• Seit Hans Kossmann Trainer ist, haben die Leventiner sieben Spiele gewonnen und fünf verloren. Vorgänger Serge Pelletier hatte mit sechs Siegen und elf Niederlagen noch eine klar negative Bilanz gehabt.

• Thibaut Monnet weist mit acht Toren, acht Assists und einer Plus-1-Bilanz gute Statistiken auf. Topskorer ist aber Inti Pestoni mit acht Toren und 18 Assists.fm

Telegramm

Gottéron – Davos 1:9 (0:1, 0:5, 1:3)

5991 Zuschauer. – SR Küng/Wiegand, Fluri/Gnemmi.Tore:8. M. Wieser (Jörg, Guerra) 0:1. 24. (23:23) Lindgren (Guerra) 0:2. 24. (23:46) Corvi (D. Wieser) 0:3. 26. Lindgren (M. Wieser, Brejcak/Ausschluss Jörg!) 0:4. 29. Corvi (Lindgren, Ambühl/Ausschluss Réway) 0:5. 33. Lindgren (Jörg, M. Wieser) 0:6. 51. Du Bois (M. Wieser) 0:7. 53. Rivera (Fritsche) 1:7. 57. Setoguchi (D. Wieser, Corvi) 1:8. 60. (59:07) Guerra (Jörg, Walser) 1:9.Strafen:je 5mal 2 Minuten.

Freiburg-Gottéron:Conz (29. Lory); Kamerzin, Ngoy; Rathgeb, Schilt; Maret, Abplanalp; Marchon, Glauser; Caryl Neuenschwander, Gardner, Neukom; Mauldin, Pouliot, Mottet; Réway, Bykow, Salminen; Fritsche, Rivera, Vauclair; Marchon.

Davos:Genoni; Du Bois, Kindschi; Heldner, Guerra; Brejcak, Jung; Forrer, Paschoud; Sciaroni, Walser, Ambühl; M. Wieser, Lindgren, Jörg; Setoguchi, Corvi, D. Wieser; Simion, Aeschlimann, Ryser.

Bemerkungen:Gottéron ohne Camperchioli, Plüss, Loichat, Pivron, Schmutz und Sprunger (alle verletzt) sowie Picard (überzählig), Davos ohne Axelsson, Paulsson, Schneeberger und Forster (alle verletzt). – 17. Pfostenschuss. – 24. Timeout Gottéron.

Die FN-Besten:Fritsche, Lindgren.

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