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Jetzt folgt die sportliche Umsetzung

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Jetzt folgt die sportliche Umsetzung

FN-Podium: Der Sport steigt als Friedensstifter in eine neue Phase

Mit viel Elan und Herzblut ist Adolf Ogi auf der ganzen Welt unterwegs für den Sport. Der 63-jährige alt Bundesrat und heutige Sonderbeauftragte der Uno pocht auf die Chancen, die Sport bietet – auch in der Schweiz.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Es ist wunderbar, wie arme und perspektivenlose Kinder dank dem Sport eine Bestätigung erhalten. Mit vielen Projekten soll der Prozess nicht mehr rückgängig gemacht werden können.» So drückte der ehemalige Bundesrat Adolf Ogi seine Ziele aus. Seine Aufgabe sei es, dass der Sport überall in die Programme der Uno mit einbezogen werde. Ausserdem wolle er die Sportverbände überzeugen, dass sie auch ein Verantwortung hätten. «Denn Sport ist die beste Lebensschule überhaupt», sagte Ogi. Er sei sehr wichtig für die mentale und körperliche Entwicklung.

«Good News» ziehen weniger

Der 63-jährige Kandersteger hatte gestern Abend mit seiner Botschaft, den Sport als Brückenbauer der Zukunft anzuschauen, in Freiburg Halt gemacht. Er sei sehr oft in den Medien, bemerkte Gesprächsleiter Christoph Nussbaumer, Chefredaktor der Freiburger Nachrichten. Das sei erst seit drei Monaten so, winkte Ogi ab. Zu Beginn sei es von den Sportjournalisten nicht wahrgenommen worden, weil sein Thema zu wenig sexy war, und in den Inland-Redaktionen sei es als Sportthema abgetan worden. Der Publikumsaufmarsch am zweiten FN-Podium bestätigte dies. Nachdem rund 700 Leute vor einem Jahr Ulrich Tilgners schockierende News aus dem Irak hören wollten, kamen für Ogis «Good News» nur gut 50 Personen.

Goodwill dank seiner Vergangenheit

Er profitiere bei der Arbeit stark von der politischen und sportlichen Vergangenheit. Vor seinen 13 Jahren im Bundesrat war Ogi 17 Jahre Präsident des Skiverbandes. Der Leistungsausweis, dass er zweimal Bundespräsident war, verschaffe ihm Gehör bei politischen Gremien dieser Welt. Seine sportliche Vergangenheit gebe Goodwill bei den Sportverbänden.

Beim Stichwort «Sportverbände» redete sich Ogi in Rage. Seine Botschaft käme in Südamerika, Asien und Afrika viel leichter an. Viel mehr Aufklärung brauche es in Europa und Nordamerika. In diesen Gebieten werde der Sport nur selten als etwas Brauchbares und Positives für die Jugend und das Leben angesehen. Er habe als Bundesrat die Sportlerlehre und Sportler-Rekrutenschule durchgebracht. Aber die Sportverbände machten heute kaum Gebrauch von diesen Angeboten. «Der Schweizer Sport geht am Stock, er wird nur noch verwaltet», ereiferte sich Ogi.

«Das hat alles der Sport erreicht»

Hingegen begannen seine Augen zu leuchten, wenn er von seinen vielen Begegnungen als Sport-Berater von Uno-Generalsekretär Kofi Annan auf der ganzen Welt berichtete. Mit viel Begeisterung erzählte Adolf Ogi von der «Cricket-Diplomatie», welche zwischen Pakistan und Indien statt zu einem Nuklearkrieg zu friedlichen Cricket-Länderspielen geführt hätte. In Kolumbien habe eine neu erfundene Sportart die Solidarität unter den jungen Sportlern gefördert. Israelische und palästinensische Handball- und Fussball-Spieler seien miteinander angetreten. «Das hat alles der Sport geschafft und nicht die Politik», sagte Ogi. Er zeigte sich überzeugt, dass der Sport noch viel mehr erreichen könne und eine neue Generation aufbauen lasse.

Mittlerweile helfen auch viele Spitzensportler mit, die Botschaft weiterzutragen. «Zidane, Beckham und Ronaldo haben extrem viel mehr begeisterte Leute als Bush oder Blair», hat Adolf Ogi festgestellt. Diese Sogwirkung gelte es auszunützen, auch wenn die Vermischung von Spitzensport und Breitensport seinen Anliegen bei negativen Schlagzeilen auch schade.

Freiburg hat Schritte gemacht

Der Abend in Freiburg war von FN-Marketingleiter Bernhard Imboden eingeleitet worden. Redner Adolf Ogi nahm auch auf den Veranstaltungsort Bezug. Er hatte gewusst, dass am Vorabend der Generalrat den wichtigsten Teil für das 32-Millionen-Projekt von nationalen Ausbildungs-Sportstätten im St. Leonhard befürwortet hatte. Vor sechs Monaten hatten ausserdem zwei Freiburger Studenten vor dem Verwaltungsgericht gewonnen, weil sie die Reduktion von drei auf zwei Sport-Stunden in den Mittelschulen anfochten. «In diesem Kanton läuft wieder etwas auf Sportebene», sagte Ogi.

Jetzt freue er sich auf die nächsten Schritte, sagte Adolf Ogi zum Abschluss auf die Frage von Christoph Nussbaumer. Mit einer internationalen Konferenz in Magglingen wolle er nach dieser Informations- und Sensibilisierungsphase nun möglichst viele Länder für die konkrete Umsetzung erfassen. Er freute sich aber auch, dass der Sport bereits neue Bereiche erfasse wie das Weltwirtschaftsforum in Davos. «Sport ist Ethik, Gesundheit, Frieden, Frauenförderung, Erziehung und vieles mehr», sagte Ogi.
«Das ist
nicht naiv»

Vor seinem Vortrag «Der Sport als Input für eine friedlichere Welt» erläuterte Adolf Ogi den FN seine Vision der «Lebensschule Sport». Da könne man Charakter und Verhalten formen.

Mit ADOLF OGI sprach
CHRISTIAN SCHMUTZ

Herr Ogi, sind Sportler bessere Menschen?

Nein. Ein Grossteil der Sportler hat in dieser Zeit viel Positives mitbekommen, aber der Sport ist nicht besser als die Gesellschaft und umgekehrt. Ich ärgere mich über Ereignisse wie in Instanbul, die unsere Arbeit kaputt machen, aber Profisport ist nicht das Ziel. Unser Ziel ist das Fördern des Breitensports.

Was bewirkt denn der Sport?

Kinder, die Sport treiben, lernen früh, Gegner, Regeln und Schiedsrichter zu respektieren. Sie lernen zu gewinnen, ohne überheblich zu werden. Sie lernen zu verlieren, ohne zu verzweifeln. Sie lernen, solidarisch und fair aufzutreten sowie mit Stresssituationen umzugehen.

Ausserdem fehlt gerade bei uns vielen Leute die Bewegung. Es gibt Übergewichtsprobleme, die Gesundheitskosten steigen. Wir machen die gleichen Fehler wie die US-Amerikaner vor 10, 15 Jahren.

Einige sagen, dies sei naiv. Man könne die Welt nicht auf diese Weise verbessern. Was sagen Sie dazu?

Das sind Besserwisser, welche die verbesserte Lebensqualität durch Sport nie selbst erlebt haben. Sie sollten nicht von oben herab kritisieren und den Stillstand ausrufen. Was ich in den letzten zwei Jahren in der ganzen Welt gesehen habe, kann man mir nicht ausblenden. Diese Begeisterung und Freude der jungen Sportler geben mir die Kraft, jedes Mal noch mehr zu tun.

Wie möchten Sie mit dem Sport die Probleme der Welt lösen?

Jetzt geht es darum, eine Generation aufzubauen, die in Politik, Wirtschaft und Sport wichtige Funktionen übernimmt. Sie kann in der Lebensschule Sport Erfahrungen sammeln, Situationen durchleben und Fehler machen, ohne Konsequenzen für das berufliche Leben. Das kann man nur in Sport und Kultur. So hoffen wir in Zukunft den Charakter oder das Verhalten zu formen und zu entwickeln. Das ist nicht naiv.

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