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Jetzt ist klar, wie die neue Ortsdurchfahrt Flamatt aussehen soll

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Gemeinde und Kanton haben der Flamatter Bevölkerung die Pläne für die neue Ortsdurchfahrt vorgestellt. Sie soll sicherer und freundlicher gestaltet werden – wird aber nicht alle Verkehrsprobleme lösen können.

Wer zu den Stosszeiten durch Flamatt fährt, braucht Geduld. Zweimal am Tag stauen sich die Autos von der Autobahnausfahrt bis zum Bahntunnel, nicht zuletzt auch wegen der Sensetalbahn, die zweimal pro Stunde die Hauptstrasse quert. Flamatt ist ein Nadelöhr für alle, die vom Sensebezirk mit dem Auto nach Bern wollen. 

Im Rahmen von Valtraloc, der Aufwertung des Strassenraums von Ortsdurchfahrten, wollen Kanton und Gemeinde die Ortsdurchfahrt durch Flamatt neu gestalten. Daran arbeiten sie bereits seit 2012. Am Donnerstagabend stellten sie das konkrete Projekt der Bevölkerung vor.

Die grössten Änderungen: Beim Hotel Moléson soll um die Autobahnpfeiler herum ein Kreisel entstehen, der den Verkehrsfluss verbessern soll. Dort trifft der Verkehr aus Neuenegg und aus Schmitten zusammen.

Wie ein Dorfzentrum

Zudem soll vom Coop bis zur Post künftig Tempo 30 gelten, rechts und links der Strasse werden Bäume gepflanzt. Diese sogenannte Kernzone soll zu einem freundlichen Dorfzentrum werden. Die Fussgängerstreifen werden hier aufgehoben, die Idee ist, dass Fussgänger die Strasse an einem beliebigen Ort queren können, wie das in Tempo 30-Zonen üblich ist. In den übrigen Abschnitten, wo weiterhin Tempo 50 gilt, bleiben die Fussgängerstreifen. Sie erhalten dort eine Mittelinsel, die das Überqueren der Strasse sicherer machen soll.

Auf der ganzen Länge gibt es künftig in der Mitte der Strasse einen sogenannten Mehrzweckstreifen. Dieser erlaubt Autofahrerinnen und -fahrern, Velofahrerinnen und -fahrer mit einem sicheren Abstand zu überholen. Velostreifen sind nicht vorgesehen, abgesehen von einem kurzen Abschnitt beim Autobahnkreisel.

Mehr Parkplätze

Auch bei den Parkplätzen kommt es zu Neuerungen. Künftig wird es keine senkrecht zur Strasse stehenden Parkplätze mehr geben, sondern solche, die längs zur Strasse liegen. Damit soll es weniger gefährliche Parkiermanöver geben. Auch werden mehrere Parkplätze neu gestaltet, die nicht direkt an der Strasse liegen, etwa jene beim Hotel Moléson oder beim Restaurant Waage. 

«17 Parkplätze werden in der Dorfkernzone aufgehoben, nach der Neugestaltung wird es aber 22 Parkplätze geben», sagte Charles-Etienne de Gasparo von der mit der Planung beauftragten Firma Emch und Berger. «Es wird danach also mehr Parkplätze geben als momentan.»

Nicht zuletzt soll mit der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt auch der Strassenbelag ersetzt werden, was dringend nötig sei, wie Rolf Loosli, Projektleiter beim Tiefbauamt des Kantons, sagte. Geplant ist hier ein lärmmindernder Belag. Auch Lärmschutzwände könnte es dereinst in Flamatt geben. Das sei allerdings ein separates Projekt, das derzeit in Bearbeitung sei, so Loosli.

Daneben werden die Strassenlampen ersetzt durch solche mit LED-Technologie. Die Trottoirs sollen zudem höher gebaut werden als bisher. Dadurch wollen Kanton und Gemeinde Ausweichmanöver der Autos auf Trottoirs unterbinden, was die Sicherheit für Fussgänger erhöhen soll.

Mehrere Bauphasen

All diese Neuerungen sollen in mehreren Phasen erfolgen. Die Bernstrasse, also der Abschnitt vom Autobahnkreisel bis zum geplanten neuen Kreisel beim Hotel Moléson, wird in Etappen von je rund 250 Metern saniert, bei denen zunächst auf der einen Strassenseite und danach auf der anderen gearbeitet wird. Der Verkehr wird in dieser Zeit wechselseitig und mit Lichtsignalen geführt. 

Der Kreisel beim Hotel Moléson wird in fünf Etappen entstehen. In der Zeit wird der Verkehr mit drei Lichtsignalen geregelt: einem in Richtung Autobahn, einem in Richtung Schmitten und einem in Richtung Neuenegg.

Bauarbeiten starten 2023

Kanton und Gemeinde wollen das Projekt im Dezember dieses Jahres öffentlich ausschreiben. Nach allfälligen Einspracheverhandlungen hoffen sie auf eine Plangenehmigung im Mai 2022. Im August 2022 sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, um die definitiven Kosten zu eruieren. Die Kredite sollen im Dezember 2022 eingeholt werden.

Klappt alles nach Plan, können die Bauarbeiten im April 2023 beginnen. Sie werden rund eineinhalb Jahre dauern mit einer Pause im Winter. Der finale Deckbelag soll im Frühling 2025 angebracht werden.

Die Verantwortlichen machten klar, dass die Ortsdurchfahrt mit der Neugestaltung zwar sicherer werde, der ganze Verkehr aber nicht einfach verschwinde. «Wir können den Bahnübergang nicht wegzaubern», sagte der zuständige Gemeinderat Erwin Grossrieder. Und Syndic Andreas Freiburghaus ergänzte: «Es ist nicht das Ei des Kolumbus, es ist ein Kompromiss. Aber wir glauben, dass es ein gutes Projekt ist.»

Zahlen

Die Kosten auf einen Blick

Kanton und Gemeinde rechnen momentan mit Gesamtkosten von 6,3 Millionen Franken für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Flamatt, wie es an der Informationsveranstaltung vom Donnerstagabend hiess. Davon wird der Kanton 3,45 Millionen Franken oder 55 Prozent übernehmen und die Gemeinde 2,85 Millionen Franken oder 45 Prozent. nas

Reaktionen

So reagierte die Bevölkerung auf die Pläne

Rund 50 Interessierte kamen an den Informationsabend zur neuen Ortsdurchfahrt Flamatt. Sie hatten zahlreiche Fragen und zeigten sich teils skeptisch. Ein Bürger konnte nicht verstehen, weshalb auf einer Hauptstrasse Tempo 30 eingeführt werden solle. Andere Bürger entgegneten, dass zu Stosszeiten sowieso nicht schneller gefahren werden könne.

Eine Anwesende fragte, ob es möglich sei, einen zusätzlichen Fussgängerstreifen zwischen Coop und Migros einzuplanen. Auf dieser Strecke überquerten nämlich sowieso viele Leute die Strasse. Rolf Loosli vom kantonalen Tiefbauamt sagte, man werde dies prüfen. Mehrere Anwesende konnten nicht verstehen, weshalb es in der Kernzone keine Fussgängerstreifen mehr gebe. «In 30er-Zonen sind keine vorgesehen, weil die Fussgänger dort queren dürfen, wo sie wollen», erklärte Loosli. Seine Antwort überzeugte aber nicht alle: Das sei gefährlich, meinte ein Mann.

Einige Velofahrerinnen und Velofahrer sorgten sich um das geplante höhere Trottoir. «Das wird gefährlicher als die aktuelle Situation. Momentan kann ich mit dem Velo über den tiefen Rand aufs Trottoir ausweichen», sagte eine Frau. Charles-Etienne de Gasparo von der Firma Emch und Berger, die die Pläne ausgearbeitet hat, antwortete, durch den Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse hätten die Autos künftig mehr Platz, um Velos zu überholen. Das erhöhe die Sicherheit für die Velofahrer.

Unbewilligte Parkplätze

Ein Bürger wies darauf hin, dass es viele unbewilligte Parkplätze gebe, die derzeit im Projekt nicht berücksichtig seien, und wollte wissen, was mit diesen geschieht. Gemeinderat Erwin Grossrieder sagte, man werde das anschauen.

Ein anderer Bürger machte darauf aufmerksam, dass mit dem geplanten neuen Kreisel beim Hotel Moléson der Verkehr aus Neuenegg künftig Vortritt gegenüber dem Verkehr aus Schmitten habe. Heute sei das umgekehrt – und bereits heute gebe es teils Stau bis zur Abzweigung nach Ueberstorf. Rolf Loosli sagte, man habe diese Situation in einer Studie analysiert und keine Probleme gesehen.

Eine Frau sorgte sich um den Stau beim Bau des Kreisels: «Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll mit den Lichtsignalen und dem Bahnübergang.» De Gasparo erklärte: «Die Ampeln werden mit der Barriere abgestimmt. Aber Stau wird es trotzdem geben.»

Gewerbler sorgen sich

Die Zeit der Bauarbeiten beschäftigte auch die Gewerbler. «Schon die Pandemie ist sehr schwierig für uns. Jetzt kommen eineinhalb Jahre mit Bauarbeiten auf uns zu, in denen wir wieder mit Einbussen rechnen müssen», sagte ein Anwesender. Ein anderer fragte, ob die Gewerbe mit Entschädigungen rechnen könnten. «Im Prinzip ist das nicht vorgesehen, denn die Läden sind während der Arbeiten stets zugänglich», sagte Loosli. «Wenn es allerdings massive Umsatzeinbussen gibt, können wir diese Fälle einzeln anschauen.»

Ein Anwesender fragte, was geschehe, wenn der Generalrat von Wünnewil-Flamatt den Kredit im Dezember 2022 ablehne. Loosli antwortete: «Dann müssen wir das Projekt anpassen. Wegen der kantonalen Anforderungen muss aber in jedem Fall etwas geschehen in Flamatt.» nas

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