Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Jeuss liebäugelt mit Murten als Partner

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Anfang März flatterte bei allen Bürgerinnen und Bürgern von Jeuss ein Fragebogen zum Thema Gemeindefusion ins Haus: Der Gemeinderat wollte wissen, was die Bürger grundsätzlich von einer Fusion halten und mit welcher Gemeinde sie allenfalls fusionieren möchten. Am Mittwoch präsentierte der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung die Resultate der Konsultativ-Umfrage. Und die sind eher überraschend: 55 Prozent der 151 Umfrageteilnehmer halten einen Zusammenschluss für den richtigen Weg für die Gemeinde Jeuss und 32 Prozent geben an, mit einer Fusion leben zu können. Damit sind insgesamt 87 Prozent einer Fusion nicht abgeneigt. Klar gegen eine Fusion sprechen sich nur 12 Prozent aus. «Das Gros sieht unsere Zukunft in der Fusion», so die Bilanz von Gemeinderat Willy Marti, der die Resultate vorstellte.

Hohe Beteiligung

Von den insgesamt 316 verschickten Fragebogen erhielt die Gemeinde fast die Hälfte ausgefüllt zurück. «Bei solchen Umfragen gilt bereits eine Rücklaufquote von 15 Prozent als hoch und aussagekräftig», sagte Marti. Die Aussagekraft der Umfrage sei deshalb sicher gross. Das klare Resultat bezüglich der Grundsatzfrage zu einer möglichen Fusion sei für ihn eher überraschend, so Marti: «Vor einem Jahr, am 15. Mai 2011, lehnten 30 Prozent der Stimmbürger von Jeuss das Fusionsgesetz ab», so Marti. Er habe damit gerechnet, dass diese 30 Prozent auch eine Fusion der eigenen Gemeinde negativ beurteilen würden. Dies sei aber nur bei zwölf Prozent der Fall gewesen.

Bei der Frage, ob Jeuss sich mit mehreren Kleingemeinden zusammenschliessen oder den Anschluss an eine Grossgemeinde anstreben soll, fiel das Resultat auch deutlich aus: 62 Prozent würden eine Grossgemeinde als Partner bevorzugen, 38 Prozent möchten sich mit kleinen Gemeinden zusammenschliessen.

Zur Ansicht, dass eine grosse Gemeinde als Partner mehr sinn macht, ist laut Marti auch der Gemeinderat von Jeuss gelangt: «Eine Arbeitsgruppe der Gemeinderäte von Jeuss, Salvenach und Lurtigen hat sich mit dem Thema Fusion befasst.» Dabei sei man zum Schluss gekommen, dass eine Fusion der drei kleinen Gemeinden nur eine Übergangslösung wäre und später in eine Fusion mit einer grossen Gemeinde münden würde. «Ein solcher Zwischenschritt macht aber aus unserer Sicht keinen Sinn», so Marti.

Murten in der Pole-Position

Bei der Frage, welche Gemeinden als Fusionspartner in Frage kämen, gibt es im Fragebogen die Sparten Gross- und Kleingemeinden. Bei den kleinen fielen 84 Prozent der Stimmen auf die Nachbarn Lurtigen und Salvenach. Bei den Grossgemeinden sprachen sich 67 Prozent für Murten und nur 30 Prozent für Gurmels aus. Dieses klare Votum für Murten führt Marti vor allem auf den gemeinsamen Oberstufen-Schulkreis der Gemeinden zurück. «Die Schule sorgt über die Kinder für eine kulturelle Bindung.»

Laut Gemeinderat Hans Rudolf Wampfler wird nun eine Arbeitsgruppe die Varianten Alleingang, Fusion mit Murten und Fusion mit Gurmels vergleichen. «Wir werden die Vor- und Nachteile der drei Varianten mit messbaren Kriterien auflisten», so Wampfler. Die Studie soll wenn möglich bereits an der nächsten Gemeindeversammlung präsentiert werden. Danach müsse sich die Gemeinde in einer Grundsatzabstimmung für eine der drei Varianten entscheiden. Der Zeitplan für eine Fusion ist laut Willy Marti noch nicht klar. «Wir möchten aber sicher von der finanziellen Unterstützung des Kantons profitieren. Und die gibt es nicht ewig.»

Murtens Stadtpräsident Christian Brechbühl erklärt auf Anfrage, er begrüsse die Fusionsdiskussionen in Jeuss und im Bezirk. «Die Gemeinde Murten ist offen für Gespräche.» Mit Fusionen werde die Region Murten gestärkt, so Brechbühl. Bald werden auch weitere Gemeinden über Fusionen sprechen: Dieselbe Umfrage wie in Jeuss wurde in Courgevaux, Galmiz, Lurtigen, Merlach, Muntelier und Salvenach durchgeführt. Die Resultate dürften an den kommenden Gemeindeversammlungen bekannt werden. Initiiert wurde der Fragebogen von der Gemeinde Courlevon, welche die Umfrage bereits im Jahr 2010 durchgeführt hat.

Eigenständigkeit oder Fusion Richtung Murten oder Gurmels: Wohin führt der Weg der Gemeinde Jeuss?Bild Charles Ellena

Weitere Themen:Antenne und Gesundheitsnetz

Für Gesprächsstoff sorgte an der Gemeindeversammlung Jeuss das Thema Natelantennen. Der Antrag einer Bürgerin, die verlangte, dass die Gemeinde ihr Bau- und Planungsreglement analog zu jenem der Gemeinde Urtenen-Schönbühl anpasst, wurde klar angenommen. Das Baureglement der Berner Gemeinde beinhaltet ein Mitspracherecht der Gemeinde bei der Standortplanung für Mobilfunkanlagen. Das Bundesgericht hat kürzlich die Klagen der Mobilfunkanbieter gegen das Reglement abgewiesen. Zuletzt sorgte in Jeuss eine geplante Swisscom-Antenne für Diskussionen und Einsprachen. Das Dossier liegt laut Gemeindepräsident Ueli Minder derzeit beim Kanton.

Ja zu neuen Statuten

Weiter genehmigten die Bürger von Jeuss als erste Gemeinde des Seebezirks die Statutenänderung des Gesundheitsnetzes See, die einen neuen Kostenverteiler beinhaltet. Die Anpassung ist nötig, weil aufgrund des neuen interkommunalen Finanzausgleichs der bisherige Finanzkraftindex als Kostenverteiler nicht mehr taugt. Der neue Verteilschlüssel des Gesundheitsnetzes basiert auf dem Steuerpotenzialindex (die FN berichteten). Laut Minder weicht er nicht gross vom bisherigen ab.

Die Rechnung schliesst bei einem Gesamtaufwand von 1,6 Millionen Franken mit einem Gewinn von 8000 Franken. Die Investitionen von 490000 Franken flossen in die Sanierung des Schulhausweges, von Wasserleitungen und der Kanalisation. Die Kosten lagen 80000 Franken tiefer als budgetiert.luk

«Das Gros der Bürger sieht unsere Zukunft in der Fusion.»

Autor: Willy Marti

Autor: Gemeinderat von Jeuss

Meistgelesen

Mehr zum Thema