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Jimmy Cliff, der König von Murten

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Autor: Lukas Schwab

Als Jimmy Cliff kurz vor zehn Uhr die Bühne betritt, ist sofort klar, wer an diesem Abend in Murten das Sagen hat: Mit goldener Krone und weissem Gewand macht sich der König des Reggae daran, die Murtnerinnen und Murtner zu erobern. Mit den beiden Hits «The Harder They Come» und «You Can Get It if You Really Want» legt der 61-Jährige los wie die Feuerwehr. Dem Publikum scheint bei diesem Tempo schlicht und einfach die Spucke wegzubleiben. Die Aufforderungen des Königs zum Mitsingen und Tanzen verpuffen irgendwo zwischen der Bühne und der dritten Reihe im Publikum.

Nach dem eher unglücklichen Startfurioso zieht sich der König mit seiner Band für einen Song in die Ska-Musik der Sechzigerjahre zurück, um den rund 500 Besuchern eine Verschnaufpause zu gönnen. Kurz darauf setzt er aber seinen Eroberungsfeldzug mit «Many Rivers to Cross» fort und sorgt mit dem Song erstmals für Gänsehaut: Mit grosser gesanglicher Intensität beweist er, dass seine Stimme die über vier Jahrzehnte im Musikbusiness bestens verkraftet hat.

Nun ist Jimmy Cliff definitiv beim Publikum angekommen, doch der Bewegungsdrang der Zuhörer hält sich im Gegensatz zu dem der Musiker auf der Bühne nach wie vor in Grenzen. Daran ändert ein beeindruckender Crashkurs in jamaikanischer Tanzkunst nichts, den Jimmy Cliff und seine Musiker anbieten.

Geschmeidiger Hüftschwung

Wenig später hängt sich Cliff zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend eine Gitarre um. Dieser eher symbolische Akt, der von Sängern regelmässig angewendet wird, löst im Publikum aus ungeklärten Gründen fast immer eine gewisse Euphorie aus. Und es funktioniert auch bei Jimmy Cliff: Spätestens beim Refrain von «I Can See Clearly Now, the Rain Has Gone» legen auch die letzten Skeptiker im bunt durchmischten Publikum ihre Zurückhaltung ab. Und auch der König auf der Bühne legt nochmals einen Zacken zu und zeigt, dass er auch im Rentenalter noch einen beneidenswerten Hüftschwung auf Parkett legen kann.

Ab jetzt ist das Konzert ein einziger Siegeszug des Königs, der immer wieder fragt, wie es seinem Volk geht. Das letzte musikalische Ausrufezeichen des Abends setzt Cliff nach fast zwei Stunden mit «The Rivers of Babylon». Nur von Perkussionsinstrumenten begleitet, zeigt er nochmals die eindrückliche Präsenz seiner Stimme.

Bei der Zugabe muss Jimmy Cliff das Publikum nicht mehr zum Mitsingen animieren, sondern bremsen: Als die Menge zweimal zu früh mitsingt, unterbricht er lachend den Song und sagt: «Zuerst singe ich, und erst danach seid Ihr an der Reihe, ok?» Nach einer weiteren Zugabe verschwindet der König unter grossem Applaus tänzelnd in der Murtner Nacht.

63-jährig und kein bisschen müde: Jimmy Cliff tanzte beim Konzert in Murten wie ein 20-Jähriger.Bild Charles Ellena

«Zuerst singe ich, und erst danach seid Ihr an der Reihe, ok?»

Autor: Jimmy Cliff

Autor: Reggae-Musiker

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